#HannaimBundestag @AnjaKarliczek will „aufräumen“ und behauptet, das #WissZeitVG würde Dauerbefristungen vermeiden – die alte Story und die neue Story gemischt. „Wir brauchen ein Sonderbefristungsrecht für die Wissenschaft, denn die Wissenschaft ist besonders.“ /1
Die „persönliche Situation“ der Wissenschaftler:innen ist „manchmal unbefriedigend“. Aber das liegt nicht an dem Gesetz – „Das Gesetz ist ein Sündenbock“. Wer hat diese Rede verbrochen? – Weil das Gesetz dafür da ist, Befristungen zu verhindern, hat man jetzt neue Programme /2
aufgelegt, um Stellen zu entfristen. Hä? – „Wir erwarten, dass die Länder ihrer Verantwortung gerecht werden“, da hat sich @AnjaKarliczek „sehr deutlich geäußert“. Appelle: So wichtig. Denn: Die Hochschulen sind in der Verantwortung (Hoppla, nicht die Länder?) /3
„Ob das Gesetz so wirkt, wie wir es erwarten, lassen wir evaluieren“ – also das Gesetz, dass Befristungen verhindern soll, das man aber jetzt mit Entfristungen ergänzt. Alles klar. – @AnjaKarliczek findet, Wissenschaftler:innen verdienen Dank und Respekt. Und „Aufrichtigkeit“. /4
Denn es ist unaufrichtig, etwas zu fordern, was in der Logik des aktuellen Wissenschaftssystems eben nicht geht. Alles klar. – Ich fürchte, das war der schlechtestmögliche Auftritt, der möglich war. – Aber: Applaus von der AfD! /5
Herr Frömming (AfD) referiert die Werberhetorik des #WissZeitVG – und stellt fest: Ausbeutung von Mitarbeiter:innen ist nichts, woran ein Bundesgesetz etwas ändern könnte. Ja, das hat er gerade so gesagt. – Die Angriffsfläche der eindimensionalen Entfristungsforderung wird /6
genüsslich genutzt. Frau Krieglsteins „Alternativlos“ wird applaudiert. Keine Überraschung. „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“: Deutlicher kann man den Paternalismus und die Verachtung, von der @AnjaKarliczek mit salvatorischen Klauseln abgelenkt hat, nicht machen. /7
Wiebke Esdar (SPD): „Missbrauch von Befristungen“ ist kein einfaches Problem; man muss um Lösungen streiten. Aber die „hohe Promotionsquote ist richtig“ – die SPD schlägt Befristung für Promotion vor für Promotionsdauer; nach der Promotion aber soll es ein Orientierungsjahr /8
geben – danach Tenure Track und / oder Dauerstelle in der Lehre. 100% Bezahlung für 100% Arbeit. – Esdar fragt: Welche strukturellen Bedingungen gibt es? Vorschlag der Einführung einer „Department-Struktur“, bottom up mit den Mitarbeitern. Ein Luftschloss. /9
Herr Sattelberger (FDP) will über Wissenschaft in Begriffen von „Output“ und „Input“ sprechen – aber auch über die Förderung von Individuen. „Führung im Wissenschaftssystem ist ein delikates Thema“ – Abhängigkeiten von „Qualifizierenden“ von ihren Betreuer:innen. /10
Post-Docs „hangeln sich von Kettenvertrag zu Kettenvertrag“ – Frau Karliczek hat keinen „guten Stil“, „wie ein leeres Blatt das in der Klausur abgegeben wird“, „Note ungenügend“. – Hohe Befristungen sind eine „Schande“. „Wir brauchen Dauerstellen für Daueraufgaben“. /11
„Reguläre Beschäftigungsverträge“ für bisher prekär Beschäftigte. Realistische Reduktion der Befristungen und der Hierarchien an den Unis – „dümmliches Video“ des @BMBF_Bund. Der Mann hat Feuer, das muss man ihm lassen. Interessant. /12
Was „realistisch“ heißen soll, hat Herr Sattelberger leider auf dem Weg vergessen. – @KaiGehring verweist auf die „Grundlage“ wissenschaftlicher Arbeit. „Die heutige Misere war schon 2018 absehbar“. Das @BMBF_Bund habe die Evaluation hinausgezögert. Die „Hinhaltetaktik“ des /13
Ministeriums von @AnjaKarliczek hat echte Verbesserungen verhindert. – Wichtig: „Klare Definition des Qualifikationsbegriffs!“ Ein zentraler Punkt. „Auskömmliche Grundfinanzierung“ zur Emanzipation vom Drittmittelsystem. Die Grünen wollen für mehr Diversität an den Unis /14
sorgen. „Respekt und beste Arbeitsbedingungen für alle“ – etwas viel Phrasierung, wenig Attacke auf das System selbst. Auch bemerkenswert. – Astrid Mannes (CDU / CSU): Kritik an der SPD als regierende Opposition“ – das WissZeitVG sei „ausführlich diskutiert“; die Kritik /15
von #IchbinHanna spielt keine Rolle; es ist alles nur eine Idee der Linken, um BT zu ärgern oder so. Wir wollen Innovation weiter ganz vorne vertreten – und daher liegt es im Interesse der Unis, Bedingungen anzubieten, die das #WissZeitVG verhindert. Hä? Weil: „Flexibilität“ /16
ist ganz wichtig – auch hier wird der Pappkamerad „keine Befristung“ angegriffen, den niemand fordert. Konsequent werden wir „Nachwuchswissenschaftler“ genannt – oder „junge Wissenschaftler“. Die Chance, eine gut dotierte Stelle zu finden, steht „ausgesprochen gut“. /17
Immerhin bekommt man in der freien Wirtschaft 10.000€ im Monat für den Doktortitel. Oder im Jahr? Wo kann ich die abholen? – Herr Kleinwächter (AfD) hält Respekt für Wissenschaftler:innen für „Symbolpolitik“. Was sind die tatsächlichen Ursachen? Das Phänomen tritt im /18
Mittelbau auf! Nein, doch, oh! – Kritik am Drittmittelbetrieb: Drittmittel produzieren ein „Heer“ von Wissenschaftler:innen, die dann keine Anstellung finden. Auch bemerkenswert. – Das Problem ist „hausgemacht“: Denn Lehrer an Schulen werden „abgedrängt“ (What?) /19
Wir brauchen einen „neuen Hochschulpakt“ – den „Besten eines Jahrgangs“ sollen „Karriereperspektiven“ erhalten (Frankreich calling!), daher „Grundfinanzierung“ und „Freiheit der Universitäten“. – Oliver Kaczmarek (SPD) bedankt sich bei den Beiträgen von #IchBinHanna /20
„Wertschätzung“ für wissenschaftliche Arbeit ist wichtig – das @BMBF_Bund baut einen „ordentlichen Popanz“ auf. Endlich wird auf das Wissenschaftssystem eingegangen – Kritik an der Sache. Hat ja gedauert. – Programm: Sichere Rahmenbedingungen für die Promotion; Klarheit und /21
verlässlichen Karrierepfad für danach – in Forschung und Lehre. Wenn das Ergebnis nicht befriedigend ist, muß man nachbessern. Wissenschaftsarbeitsrecht, Ausweitung von Tenure Track, in die Debatte eintreten und entschiedenes Handeln zeigen. Okay. Schaumermal. /22
Petra Sitte (Linke) mit einer Anekdote. #IchbinHanna ist eine Bewegung – und zwar von gesamtgesellschaftlicher Relevanz. Jetzt wird ins allgemeine Thema „Bildung“ ausgeweitet: Alle werden befristet, ein systematisches Problem. „Da muss endlich was passieren“. Hmja. /23
Jetzt geht es um die Ausbildung von Erzieher:innen und um Lehrkräfte an Musikschulen. Das Problem ist systemisch. Noch eine Anekdote. „Gefühl der Enttäuschung und des Missachtetwerdens“. Schlechte Arbeitsbedingungen in der Bildung sind „unwürdig“. /24
„Ich hoffe, Hanna geht wählen.“ – Herr Schipanski (CDU) mit parteipolitischem Geplänkel. „Ganz klare Position“: Man steht an der Seite der „Nachwuchswissenschaftler“. Hm. Streit mit der FDP zum #WissZeitVG. Anekdoten, was „wir“ alles „hatten“. Okay. „2022 kommt die /25
„Evaluation“ – und dann wird gehandelt (oder nicht). Zahlen von Befristungen spielen keine Rolle, nur der „Missbrauch“ (durch Universitäten). „Expertenanhörungen“ sagen, das hat nichts mit dem #WissZeitVG zu tun. Na dann. Jede Universität kann das machen, mit dem Tenure Track /26
– so wie die Exzellenzuni TU München. Klar. Die CDU / CSU sorgt für „faire Bedingungen“. – Frau Benning (CDU): „Es gibt auch ein Leben außerhalb des Wissenschaftssystems“ – die Wirtschaft macht’s. „Es können nicht alle ihr Auskommen in der Wissenschaft finden“. /27
Auch hier wird („Alternativlos“) der „Respekt“ beschworen, der in der Nachricht liegt: Es gibt keine Alternative. – „Wir haben…“, aber „die Hochschulen“ und „die Länder“ usw. usw. – Zum Tenure Track-Programm: EINE. MILLIARDE. EURO! (Die DFG hatte 2019 drei Milliarden). /28
Abschied vom BT. Tschüss, Frau Benning! – Herr Stefinger (CSU): „Dinge zusammenfassen“. Okay. Alle von der CDU / CSU haben „Verständnis geäußert“, aber für die dringend zu erhaltende „Flexibilität“ gibt es eben „gesetzliche Rahmen“, der aber jetzt durch Entfristungen /29
ergänzt wird. Grundgesetz lesen: „eideutig geregelt“, dass die CDU / CSU gar nicht für die Maßnahmen „zuständig“ sind, die gerade wortreich verteidigt wurden. Warum nicht im Landtag? Hm!? „Ich zitiere aus der Hochschulstrategie Thüringen…“ – mit dem Finger auf andere zeigen, /30
„jetzt kommt‘s, aufpassen“: darin ist die CDU / CSU groß. Wichtig: „ehrlich diskutieren“, z. B. „die föderale Struktur“ oder den „Staatsaufbau“ oder auch Betonmischmaschinen und Kartoffelsalatrezepte… – „Ja, Hanna mag wählen gehen – aber andere werden auch wählen gehen“ /31
Schönes Schlusswort. Am Anfang „Verständnis“ – am Ende eine politische Feinderklärung. Die CSU lässt nichts anbrennen. /32

ENDE

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24 Jun
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