Wer erzählt SuS bitte, dass eine mündliche Note sich ausschließlich durch die Quantität der Wortmeldungen herleitet?!
Ein Thread über Rückmeldung zu Unterrichtsbeiträgen & Co fürs #twlz 1/19
Da die mündliche Mitarbeit und Unterrichtsbeiträge ein höheres Gewicht haben als schriftliche Leistungen, ist es zwingend erforderlich genau über diese Kriterien aufzuklären. Wie o.g. müssen verschiedene Formen differenziert werden. 2/19
In #shedu / #edush ist nicht nur Pflicht, über die Kriterien zur Bewertung von Unterrichtsbeiträgen (Mündl. MA; Hausaufgaben; Arbeitsverhalten etc) aufzuklären und 2xpro HaJa Rückmeldung zu geben. (Wird in anderen BL ähnlich sein, kann aber nur von mir aus sprechen) 3/19
Diese Kriterien sollten mEn genau ausformuliert werden, damit a) SuS und Eltern transparent deutlich gemacht wird, was wichtig ist und b) wir als LK selbst wissen, worauf wir achten. Ich handhabe das so: #sharingiscaring
4/19
Machen wir uns nichts vor: Ich kann bei ~28 SuS/Klasse nicht jeden 1:1 sehen; ich kann mir auch nicht bei >5 Klassen zu jedem ausführliche Notizen machen. Das funktioniert schon so nicht, vor allem nicht wenn ich nebenbei noch unterrichte. 5/19
Ich bekomme aber ein Gefühl für die SuS. Hinzukommt dass diese sich auch selbst einzuschätzen und zu reflektieren lernen sollen. Daher sind (ua auch transparente Kriterien) Gespräche über das Lernverhalten enorm wichtig, um den SuS dabei zu helfen. 6/19
Reflexion ist eine der höchsten Anforderungen und muss als solches eingeführt, wiederholt und immer wieder geübt werden. Durch die Reflexion können SuS ihre Ziele und ihr Vorgehen abgleichen und mögliche Handlungsszenarien überschlagen und sich entscheiden. Super! 7/19
Problem ist, dass wir keine Zeit haben. Bzw sie uns nicht nehmen.
Meine SuS nach meinen Besprechungen (längerer AA für d Klasse; Gespräche auf dem Flur):
"Normaler Weise soll man eine Note schätzen, dann sagt der Lehrer "viel schlechter, mehr melden!", Und das war's". 8/19
Das ist auf so viele Weißen unsinnig: 1. Warum gebe ich Kriterien, ohne über diese zu sprechen bzw die SuS anhand derer ihre Leistung zu evaluieren? Warum frage ich dann überhaupt nach einer Einschätzung, wenn sie nicht begründet werden muss oder sie letztlich nicht eingeht. 9/19
2. Das alleinige Kriterium der Quantität ist hirnrissig. Nur weil ein*e S sich 10x meldet und im Afb 1 antwortet, ist es keine gute Mitarbeit. Weniger aber eloquentere Beiträge können dies jedoch erzielen. Es ist die Frage, was trägt der SuS für d Klasse zum Unterricht bei 10/19
Hinzukommen der Qualität auch Organisation und das Arbeitsverhalten in Gruppen, die ungeheuer wichtig sind. Ich kann nicht in jeder Gruppe immer dabei sein, weiß aber mit wem SuS arbeiten, wie die Dynamik ist (Einschätzung, Beobachtung, Gespräche). 11/19
3. Der Tipp ist keinster Weise individuell. Man sollte genauer ausloten, was die Stärken sind (diese fördern) und Schwächen ausloten, Tipps geben, Möglichkeiten aufzeigen. solche Gespräche sind stark pädagogisch&psychologisch. Ich versuche ein Verhalten zu verstehen. 12/19
Bsp: S redet wenig (Beobachtung); frage warum: schüchtern, weil Angst etwas falsches zu sagen.
Lösung: Zeige Klassenverband &LK als offen/wertschätzend auf (dass Fehler super sind, habe ich hier beschrieben:
Weiterhin verweise ich auf das Vorstellen von bereits besprochenen (in GA) Ergebnissen als sicherer oder biete an, Ausfertigungen abzugeben.
Schon haben die SuS Tipps und Möglichkeiten. Das Umsetzen liegt dann in ihren Händen. 14/19
Fazit: Es ist wichtig, dass SuS individuell gesehen werden. Diese Besprechungen sind für mich wichtig, weil ich ihnen zeigen kann, dass ich sie sehe und wahrnehme. Dass sie ein Mensch sind und als Individuum wahrgenommen und gecoacht werden. 15/19
Problematisch ist hierbei einfach die Zeit. Reflexion und konstruktives Feedback ist enorm wichtig. Auch das 4-Augen-Gespräch hilft gerade schwächeren und unsicheren SuS mEn ersichtlich. Ich will mir diese Zeit nehmen, muss sie mir aber freischaufeln. 16/19
Denn während ich reflektiere und berate, kann ich im Klassenraum nicht präsent sein.
Das klappt in höheren Jahrgangsstufen noch, weil sie selbstständig an längeren AA arbeiten können, aber gerade in d Orient.-Stf kann ich das so nicht umsetzen. 17/19
Und das sehe ich kritisch. Mein Unterricht sollte nicht darunter leiden, dass ich meiner Aufgabe als Berater nachkomme. Ebenso wenig meine Rückmeldung wegen einem curricularen oder institutionellen Zeitplan.
18/19
Letztlich braucht Lernen auch affektiver Ebene Zeit. SuS brauchen Zeit, um sich wahrgenommen zu fühlen und um Hilfe zu bekommen. Und i brauche Zeit, um diese Prozesse in Gang zu bringen.
Denn es ist nicht nur Quantität. Qualitative Rückmeldung ist nicht einmal kurz melden. 19/19
"Und was machst du in den Ferien? Vorbereitung aufs Exam?"
"Kennst du diese Pokemon Nuzlocke-Challenges?"
Machen wir einen Thread draus. Möchte das gerne dokumentieren.
Starter Hydropi, weil ich Respekt vor dieser Challenge habe (erstes Mal) und das der beste Starter ist. Erstes Pokemon Flap Flap (Waumpel) und sehr viel Glück mit Himbeer (Trasla).
Plan ist Flap Flap zu leveln, damit Swampy nicht allein alles regeln muss. Himbeer level ich später.
Wie ich einen Lernstand erhebe, Vertrauen und Offenheit in einer neuen Lerngruppe schaffe, diese gleichzeitig kennenlerne und erste affektive Kompetenzen fördere.
Zuerst einmal: Eine neue Lerngruppe zu übernehmen, ist immer spannend. Ich möchte jeden kennenlernen, jedem Aufmerksamkeit schenken und mich selbst präsentieren. Machen wir uns nichts vor, die Sympathie zur LK ist wichtig für den eigenen Lernerfolg. 2/9
Aber wie stellt man das an? Ich kann ja nicht einfach mit 30 Leuten ein persönliches Gespräch führen.
Na ja.. doch. In gewisser Weise.
Dafür bediene ich mich einer Idee von Manfred Spitzer (aus dem 2011, bevor er eher kontrovers wurde):
(1:29:40)
3/9
Letzte Stunde vor den Ferien.
Deutsch: Filmanalyse
Meine 7ten laufen trotz anfänglicher Skepsis durch das Schulgebäude und singen "Der Sommer wird gut" von @carolinkebekus und @Karl_Lauterbach.
Ein Thread für das #twlz über Überbleibsel der Pandemie. 1/12
Das Lied und vor allem das Video stellen 2 Welten gegenüber: Lockdown vs Lockerung, Pandemie vs Normalität, Vernunft vs Bedürfnis. Der Text karikiert überspitzt den Freiheitswunsch. 2/12
Dabei sind die gewählten Bilder konträr: Ausgelassene Stimmung, hell, farbenfroh tanzen Menschen durchs Bild; dem gegenüber ein am Tisch im dunklen Home-Office sitzender Karl Lauterbach. Der Gegensatz könnte nicht deutlicher sein. 3/12
Ich glaube, dass wir als LuL Fehler viel zu ernst nehmen. Generell ist unser Verhältnis zu Dingen, die schief gelaufen sind oder nicht geklappt haben sehr absolut:
Wir schämen uns, es ist unangenehm, wir möchten keine Fehler.
Dass wir in Deutschland perfektionsorientiert sind, liegt bereits an unserer Sprache: Wir treffen eine Entscheidung oder verfehlen damit. Es gibt keinen zweiten Versuch. (credits an Birkenbihl). 2/12
Auch zeigt sich das an unserer Schreibweise im Notenspiegel:
In Leserichtung abwärts: 1-6; beim Erfassen unserer Noten zeigt das fortschreitende Lesen auf, wie weit wir vom Soll abweichen. 3/12
Das, was ich am meisten an meinem Beruf hasse, sind Noten. Und damit meine ich nicht Rückmeldung geben oder Ergebnisse kritisch zu bewerten. Ich habe ein Problem mit diesen Zahlen.
Dass eine alleinstehende Zahl ohne Kontext, Maßstab oder Kriterien keine Aussagekraft hat, die darüber hinausreicht, dass man sich freuen oder ärgern kann, sei mal vorab dahingestellt. Vorteile fangen bei Einfachheit an und hören der selben wegen genau da auf. 2/8
Auch das Prüfungsformate i.d.R. mehrere Teilkompetenzen prüfen und benötigen somit zumindest für diese differenzierte Teilnoten, die eine Gesamtleistung, die nicht immer durchgehend gut, befriedigend oder mangelhaft ist, eben auch genau darlegen. 3/8