Was Prien sicherlich meint (hoffe ich zumindest), dass mehr Testungen Infektionen entdecken und somit die Inzidenz sichtbar machen.
Sie wählt aber eine Ausdrucksweise, die diesen Gedanken verkürzt und reduziert: Mehr Test = höhere Infektion. 3/8
Diese Formulierung wird mEn zurecht kritisiert, da sie a) fachlich inkorrekt ist, b) trumpesque Strukturen anmuten lässt und c) mit Verschwörungstheorien kongruiert.
Doch mich stört ein anderer Punkt, der das ganze Debakel auch verursacht. 4/8
Warum wird die fachliche Ebene so reduziert, dass die Formulierung so unklar wird? Warum wird die Aussage so verknappt, runtergebrochen und abgespeckt, dass falsch wird.
Einfach: Politik kann nicht mit Kritik um. 5/8
Eine kurze Schilderung der Sachlage (mehr Tests decken die Inzidenzen auf, zeigen, wo wir eingreifen müssen) plus der Verweis auf Maßnahmen (Impfangebote für SuS ab 12) hätten doch gereicht, um darzustellen, dass das Problem erkannt und angegangen wird. 6/8
Stattdessen zielt die Antwort darauf ab, dass Gegenüber zu diskreditieren, indem angenommen wird, dass es den grundlegenden Prozess hinter den Inzidenzen nicht verstanden habe. Und dabei wird dieser so vereinfacht, dass er auch noch falsch wird. 7/8
Das Problem ist, dass sowas für Missvertrauen und Verdruss führt. Es suggeriert, dass die Politik keine Lust hat, sich mit seinem Gegenstand (uns 👋🏻) auseinanderzusetzen.
Und auch in diesem Fall sollte Kritik zum Anlass von Selbstreflexion genommen werden. 8/8
Letzte Stunde vor den Ferien.
Deutsch: Filmanalyse
Meine 7ten laufen trotz anfänglicher Skepsis durch das Schulgebäude und singen "Der Sommer wird gut" von @carolinkebekus und @Karl_Lauterbach.
Ein Thread für das #twlz über Überbleibsel der Pandemie. 1/12
Das Lied und vor allem das Video stellen 2 Welten gegenüber: Lockdown vs Lockerung, Pandemie vs Normalität, Vernunft vs Bedürfnis. Der Text karikiert überspitzt den Freiheitswunsch. 2/12
Dabei sind die gewählten Bilder konträr: Ausgelassene Stimmung, hell, farbenfroh tanzen Menschen durchs Bild; dem gegenüber ein am Tisch im dunklen Home-Office sitzender Karl Lauterbach. Der Gegensatz könnte nicht deutlicher sein. 3/12
Ich glaube, dass wir als LuL Fehler viel zu ernst nehmen. Generell ist unser Verhältnis zu Dingen, die schief gelaufen sind oder nicht geklappt haben sehr absolut:
Wir schämen uns, es ist unangenehm, wir möchten keine Fehler.
Dass wir in Deutschland perfektionsorientiert sind, liegt bereits an unserer Sprache: Wir treffen eine Entscheidung oder verfehlen damit. Es gibt keinen zweiten Versuch. (credits an Birkenbihl). 2/12
Auch zeigt sich das an unserer Schreibweise im Notenspiegel:
In Leserichtung abwärts: 1-6; beim Erfassen unserer Noten zeigt das fortschreitende Lesen auf, wie weit wir vom Soll abweichen. 3/12
Das, was ich am meisten an meinem Beruf hasse, sind Noten. Und damit meine ich nicht Rückmeldung geben oder Ergebnisse kritisch zu bewerten. Ich habe ein Problem mit diesen Zahlen.
Dass eine alleinstehende Zahl ohne Kontext, Maßstab oder Kriterien keine Aussagekraft hat, die darüber hinausreicht, dass man sich freuen oder ärgern kann, sei mal vorab dahingestellt. Vorteile fangen bei Einfachheit an und hören der selben wegen genau da auf. 2/8
Auch das Prüfungsformate i.d.R. mehrere Teilkompetenzen prüfen und benötigen somit zumindest für diese differenzierte Teilnoten, die eine Gesamtleistung, die nicht immer durchgehend gut, befriedigend oder mangelhaft ist, eben auch genau darlegen. 3/8
Das Problem an #allenichtganzdicht ist, dass wir diesen ca 50 prominenten Volldeppen verzeihen müssen, dass sie den Diskurs von #Covidioten aller Art bedienen.
Zunächst: DASS diese Aktion, gelinde gesagt, nach hinten losgegangen ist, wurde hier vermehrt gezeigt. Ein Beispiel dafür ist die Betrachtung von Enno Park:
Um das eigentliche Ziel soll es aber nicht gehen, sondern um die gesellschaftlichen Folgen. Derzeit sehen wir uns ohnehin mit einer enormen Spaltung konfrontiert. Und damit ist nicht die Pro-Lockdown- und Contra-Lockdown-Linie gemeint.
Zunächst zur Methode: Die Umfrage wurde über @LamaPoll zwei Wochen nach Abgabe der Podcasts gestartet. Den Link bekamen die SuS gleichzeitig zur Rückmeldung für sie individuell (Notenpunkte) und das konstruktive Feedback anderer. 2/17
Innerhalb der Einheit haben die SuS größtenteils selbstständig gearbeitet. Details habe ich sicherlich hier erklärt:
Habe mit meiner 7 nicht-lineare Texte behandelt. Habe eine Umfrage gestartet (gesamter 7ter Jahrgang) über das Lernen in Distanz. Wir haben quasi eine Studie gemacht und ausgewertet. Hier ein paar Erkenntnisse.
Zuerst zur Methode: Umfrage über Lamapoll; asynchron; freiwillig. Weiterhin wurde bei vielen Umfragen die Intensität in 5 Stufen beschrieben, was natürlich zur Problematik der goldenen Mitte führt. Aber: Es sind 13-Jährige; es ist ein Deutschkurs in Distanz. 2/11
Man bedenke hierbei, dass das Einzugsgebiet ein ländlicher Raum ist; Nähe HH, aber eher peripher. Kurz: Mehr als 10% haben für den Unterricht in Distanz keinen eigenen Arbeitsplatz. SuS teilen sich Geräte, Schreibtische, Atmosphäre. 3/11