Wie ich einen Lernstand erhebe, Vertrauen und Offenheit in einer neuen Lerngruppe schaffe, diese gleichzeitig kennenlerne und erste affektive Kompetenzen fördere.
Zuerst einmal: Eine neue Lerngruppe zu übernehmen, ist immer spannend. Ich möchte jeden kennenlernen, jedem Aufmerksamkeit schenken und mich selbst präsentieren. Machen wir uns nichts vor, die Sympathie zur LK ist wichtig für den eigenen Lernerfolg. 2/9
Aber wie stellt man das an? Ich kann ja nicht einfach mit 30 Leuten ein persönliches Gespräch führen.
Na ja.. doch. In gewisser Weise.
Dafür bediene ich mich einer Idee von Manfred Spitzer (aus dem 2011, bevor er eher kontrovers wurde):
(1:29:40)
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Ich sage bewusst Idee: Spitzer stellt eine Studie vor, bei der bei SuS eine hohe Steigerung schulische Leistungen erfolgte, weil sie einen Aufsatz schrieben. (Wird im Vortrag näher erläutert, soll gar nicht Thema sein).
Die Idee ist aber spannend.
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Die Idee ist, dass die SuS über etwas schreiben, was ihnen selbst etwas bedeutet. Zum einen für mich, aber auch für sich selbst.
(Lasst uns bitte nicht zu sehr über Spitzer reden. Er hat etwas vorgestellt, das umgeformt wurde. Was er sonst so macht: Kein Bedarf gerade)
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Diese Aufsätze sammle ich ein und verstärke positive Gedanken, in dem ich meine zu ihrem Essay ergänze. Mehr nicht.
Natürlich scanne ich nach Grammatik & Co, markiere es aber nicht. Es geht nur um den Inhalt, nur um die SuS. Ihre Gedanken, meine Gedanken.
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Auf diese Weise erfahren alle, was sie von einander zu wissen brauchen. Jeder stellt sich individuell vor. Ich dann auch kurz und knapp 30mal durch 3-5 Sätze.
Und sollte die von Spitzer vorgestellte Studie stimmen: Kirsche auf dem Eis.
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Warum ist das so wichtig? Als neue LK in einer Klasse möchte ich allen das Gefühl geben, dass sie gesehen werden. Daher möchte ich einen persönlichen Bezug herstellen, um darüber aufbauen zu können. Auch einschätzen zu können, wer vor mir sitzt. 8/9
Umgekehrt wissen SuS, was sie von mir erwarten können. Wir sind transparent. Wir reden über Dinge, die uns bewegen, und übertragen das auf andere Inhalte, profitieren von der Offenheit.
Für mich und meine SuS funktioniert dies bislang sehr gut. Werde es weiter so machen. 9/9
Plus: So kann man auch dem ewigen Verdruss, Kommentare von der Lk zu lesen, vorbeugen. Es ist schön, wenn die SuS das, was man ihnen versucht mitzugeben, erstmal lernen, allmählich anzunehmen. Auch das muss natürlich geübt werden.
10/9
Letzte Stunde vor den Ferien.
Deutsch: Filmanalyse
Meine 7ten laufen trotz anfänglicher Skepsis durch das Schulgebäude und singen "Der Sommer wird gut" von @carolinkebekus und @Karl_Lauterbach.
Ein Thread für das #twlz über Überbleibsel der Pandemie. 1/12
Das Lied und vor allem das Video stellen 2 Welten gegenüber: Lockdown vs Lockerung, Pandemie vs Normalität, Vernunft vs Bedürfnis. Der Text karikiert überspitzt den Freiheitswunsch. 2/12
Dabei sind die gewählten Bilder konträr: Ausgelassene Stimmung, hell, farbenfroh tanzen Menschen durchs Bild; dem gegenüber ein am Tisch im dunklen Home-Office sitzender Karl Lauterbach. Der Gegensatz könnte nicht deutlicher sein. 3/12
Ich glaube, dass wir als LuL Fehler viel zu ernst nehmen. Generell ist unser Verhältnis zu Dingen, die schief gelaufen sind oder nicht geklappt haben sehr absolut:
Wir schämen uns, es ist unangenehm, wir möchten keine Fehler.
Dass wir in Deutschland perfektionsorientiert sind, liegt bereits an unserer Sprache: Wir treffen eine Entscheidung oder verfehlen damit. Es gibt keinen zweiten Versuch. (credits an Birkenbihl). 2/12
Auch zeigt sich das an unserer Schreibweise im Notenspiegel:
In Leserichtung abwärts: 1-6; beim Erfassen unserer Noten zeigt das fortschreitende Lesen auf, wie weit wir vom Soll abweichen. 3/12
Das, was ich am meisten an meinem Beruf hasse, sind Noten. Und damit meine ich nicht Rückmeldung geben oder Ergebnisse kritisch zu bewerten. Ich habe ein Problem mit diesen Zahlen.
Dass eine alleinstehende Zahl ohne Kontext, Maßstab oder Kriterien keine Aussagekraft hat, die darüber hinausreicht, dass man sich freuen oder ärgern kann, sei mal vorab dahingestellt. Vorteile fangen bei Einfachheit an und hören der selben wegen genau da auf. 2/8
Auch das Prüfungsformate i.d.R. mehrere Teilkompetenzen prüfen und benötigen somit zumindest für diese differenzierte Teilnoten, die eine Gesamtleistung, die nicht immer durchgehend gut, befriedigend oder mangelhaft ist, eben auch genau darlegen. 3/8
Das Problem an #allenichtganzdicht ist, dass wir diesen ca 50 prominenten Volldeppen verzeihen müssen, dass sie den Diskurs von #Covidioten aller Art bedienen.
Zunächst: DASS diese Aktion, gelinde gesagt, nach hinten losgegangen ist, wurde hier vermehrt gezeigt. Ein Beispiel dafür ist die Betrachtung von Enno Park:
Um das eigentliche Ziel soll es aber nicht gehen, sondern um die gesellschaftlichen Folgen. Derzeit sehen wir uns ohnehin mit einer enormen Spaltung konfrontiert. Und damit ist nicht die Pro-Lockdown- und Contra-Lockdown-Linie gemeint.
Zunächst zur Methode: Die Umfrage wurde über @LamaPoll zwei Wochen nach Abgabe der Podcasts gestartet. Den Link bekamen die SuS gleichzeitig zur Rückmeldung für sie individuell (Notenpunkte) und das konstruktive Feedback anderer. 2/17
Innerhalb der Einheit haben die SuS größtenteils selbstständig gearbeitet. Details habe ich sicherlich hier erklärt: