Ein paar Reaktionen zum #NobelPrize in Economics 2021: 1) Ein erwarteter, vielleicht gar überfälliger Preis. Das ganze Team wurde schon jahrelang gehandelt. Also keine Ueberraschung oder gar ein Schritt an die Seiten des Mainstreams aus Stockholm.
2) Ein verdienter Nobelpreis? Absolut, ja. Die drei haben mit dem zu früh verstorbenen Alan Krüger die empirische Mikrooekonomik revolutioniert, von der Arbeitsmarktoekonomik, zur Finanzwissenschaft, etc. Selbst Einflüsse in die Makroökonomik gibt es. Credibility revolution.
3) Was ist schwierig bei empirischen Nobelpreisen? Zunächst mal gab es den Preis mindestens zur Hälfte für neue Methoden, die werden bleiben. Für die substantiellen Ergebnisse ist es immer schwierig. Das Higgs-Boson gibt es, wird sich nicht mehr ändern.
Das ist aber in den Sozialwissenschaften schwierig. Das betrifft eben die Diskussion um die Beschaeftigungseffekte des Mindestlohns, die von Card und Krueger initiiert wurde und die bei der Verkündung heute eine große Rolle spielte. Die revolutionäre Natur dieses Resultats
ist aber eine andere als die Entdeckung des Higgs Bosons. Es ist vielmehr die Herstellung von neuen Denkraeumen. Nach damaliger Arbeitsmarkttheorie mussten Mindestlöhne zu Beschaeftigungsverlusten fuehren.
Die beiden zeigten in einem nach der neuen Methodologie behandelten Fall - Fastfood Arbeiter in New Jersey - dass das nicht stimmen muss (und wir verstehen heute auch besser warum - lokale Monopsonmacht). Daraus aber jetzt schließen zu wollen, dass Mindestlohnerhoehungen immer
und ueberall, in beliebiger Höhe und beliebiger Reichweite in beliebigen Zeiträumen beschaeftigungsneutral sind, waere Idiotie. Manche Linke hätten es gerne so, und werden den heutigen Preis vllt sogar entsprechend ausnutzen, dem ist aber nicht so.
4) Warum sind Nobelpreispressekonferenzen immer so cringe?
5) Nächstes Jahr kriegt ihn aber die Makro, ja? 💪
End Thread.
5) Nächstes Jahr kriegt ihn aber die Makro, ja? 💪
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