Thread by @zineworkshop

Auszug zur Bio-Naturalisierung des besonderen Gesellschaftlichen (#Gorillas, #DeleteGorillas): Die Sprecherin auf dem Podium der Veranstaltung[1] ruft ein biblisches Bild auf.[2] Der Potest und Streik des

Gorillas Workers Collectiv sei wie ein Baum.
[1] Ab Min. 0:00: "Streikrecht erkämpfen!|Anwalt: Klage gegen Kündigung wegen ,wilder Streik' bei Lieferdienst Gorillas https: // www . youtube . com / watch?v=gGIrXCt-YSg, Screenshot: WRKSHP, sw.
[2] Siehe

https://twitter.com/zineworkshop/status/1461627995651817479?s=20

Die Graswurzelmetapher war bei den postmodernen Freudianern und ist bei "Alternativen" das Signum der Bio-Naturalisierung des besonderen Gesellschaftlichen, ein Arbeitskampf etwa. Sozio-Naturalisierung und

Techno-Naturalisierung, die Naturalisierung des i.W.S. sagen wir kulturell Machbaren und des Technischen[2], frau vergleiche den Diskurs des Films _Avatar_, dessen "Welt" technoid-biologisch war, sind ein Topos-Cluster,

das bei Julien Offray de La Mettrie, philosophisch "materialistisch" klassifiziert, und der bio-mechanischen Aufklärungsepoche gängig war. Kosmos ist ein Uhrwerk. Nun ist das Gesellschaftliche ein Gewächs. Ähnlich der Gen-Metapher, frau/man hätte eine jeweils spezifische

genetische Disposition für dieses oder jenes, es gäbe eine DNA von Institutionen oder Gruppen, die das Charakteristikum dieser ausmachten, wird die Differenz, sprachlich wenigstens, von Natur, Technik, Kultur, Politik, sozialer Bewegung einem Topf geppfert. Wird sie

das auch begrifflich? Und, was wäre denn geopfert oder preisgegeben worden, mit dieser Nicht-Differenz, die Streikbewegung sei *wie* ein Baum (d.h. sie *ist* kein Baum). Warum und wozu dieser Wurzelwerkvergleich, woher das Rhizom? Und welche Natürlichkeit, ein Term

für Unausweichlichkeit, der an Heideggerianismus erinnert, soll die Streikenden selbst bewegen und vermehren? Es fällt auf, ja, Berlin ist nun eine globale Stadt, der Migration. Das Lumpen-Jetset-Proletariat bietet Intellektualismen ein Kampffeld und eine Bühne

für politisch notwendige Konflikte. Die Arbeiterinnenbewegung, die hier "wächst", im mit dem Bild vom Wachsen heftig kontrastiert vom Richterspruch, der eine andere "natürliche Ordnung" seit dem speziell deutschen post-nazistisch/-völkischen Klassenausgleich wieder und wieder

wiederholt.

Die Differenz von Natur, Technik, Kultur, Politik, sozialer Bewegung wird gar nicht geopfert. Sie geschieht einmal im Gegensatz zur Natur des Staates, repräsentiert vom Richterspruch, und einmal mit der Figur der nivellierten Haupt- und Nebenwidersprüchen _Kapital versus Arbeit_

und Rassimus, Antisemitismus, und weiteren. Der Baum ist nicht nur Metapher, er wird zum Kampf-Begriff, ein praktischer Begriff, kein analytischer, der eine Voraussage "trägt": Die der sich selbst verbreitenden, multiantigressiven Kämpfe, die naturalistisch den

orthodox sozialistischen Eigen-Kollaps des Kapitalismus ablösen. Der Streik, obwohl technologisch-kulturell-ökonomisch, kommt verwurzelt, größer als gesehen, zu seinem Recht. Der Kapitalismus wird rhizomatisch bekämpft. Genaugenommen anti-rhizomatisch, weil der Baum _eine_

Einheit bildet und biblisch wäre, weil er für "das Ganze" der Bewegung steht. Das Rhizom aber kennt kein Zentrum, kein Ganzes. Es ist ortlos überall. Der (pseudo-)biblische Baum der Verheißung des wachsenden Streiks ist die Rekrutierung und wirkt eigentümlich abstrakt.

Weil Gorillas im "Biotop" Berlin das Einhorn auf Abruf ist, in der Konkurrenz mit allen Ulrtra-Lieferdiensten, weil der Arbeitskampf für die Gigarbeiterinnen von dort aus "strahlen" soll/würde, weil dieses Solitär Berlin zu der politischen Stadt macht, wo das Überangebot

zu kaufender menschlicher Arbeitskraft hoch, die urbane kosmopolitische Intelligenzija stark zu sein scheint. Diese Berliner Spezialsituation wird von den Lokalitäten anderer Tagelohnbedingungen vermutlich gefressen werden.

Ano

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