Was wirklich bitter ist: Dass in #Sachsen richtig was kaputt ist, politisch-kulturell, kaputtgeschossen von rechts und zu lange toleriert von der Politik auch eines Michael Michael #Kretschmer, um das zu erkennen, hätte es die ganzen Corona-Toten echt nicht gebraucht.
Und hätte man dieser Menschenverachtung viel früher konsequent etwas entgegengesetzt & diese Positionen nicht per Dialog aufgewertet, hätte man auf die Wissenschaft gehört, die den offensiven Kampf gg. rechte Strukturen angemahnt hat, evtl. hätte es auch in der Pandemie geholfen.
Dass sich in den Hochinzidenzgebieten insbes. im Osten und Süden Sachsens ein gefährliches Amalgam aus rechten Einstellungen, rechten Strukturen, Hass, Politikverachtung und Abkapselung gebildet hat, das ist so oft beschrieben worden wie es von der CDU Sachsen ignoriert wurde.
Und dass die Verachtung von Wissenschaft nicht nur den Corona-Leugner:innen dort zu eigen ist, sondern auch von der regierenden CDU kultiviert wurde, das war eben auch nicht hilfreich.
Und dass ausgerechnet Wanderwitz unter Applaus der Rechten Kräfte für das Aussprechen der Probleme kaltgestellt wurde, während man jahrelang mit Rechtsauslegern wie Patzelt in Sachsen CDU-Politik betrieb, verdeutlicht nochmals, wer hier politisch versagt hat.
Kurzum, die CDU Sachsen und der Ministerpräsident Kretschmer ernten in der Corona-Krise in gewissem Maße, was sie über Jahrzehnte mit gesät haben. Falsche Toleranz und nicht ausreichende Abgrenzung gegenüber den Feinden der Demokratie von rechts, die nun gegen Maßnahmen wüten.
Und am Ende sterben Menschen, das ist das Wesen des rechten Wütens gegen Demokratie, immer.
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Es ist so: Wenn 300 Querdenker durch #Chemnitz laufen, wird die angemeldete (!) linke Gegendemo von der #Polizei#Sachsen gewaltsam abgeräumt (Begründung: erfundener (!) Durchbruchsversuch), um die rechte Demo laufen zu lassen (die man mit Gewalt nicht stoppen darf, so IM Wöller)
"Während der dortige 300-Personen-Umzug durch die Straßen wanderte, hatte sich die Polizei den 27 Gegendemonstranten gewidmet. Von der Darstellung, diese hätten versucht, eine Polizeikette zu durchbrechen, rückte der Sprecher allerdings auf Nachfrage ab." t-online.de/nachrichten/id…
Was meint Ihr, wenn 300 Querdenker durch #Chemnitz laufen und 27 "links orientierte Personen" sich dem in den Weg stellen, wer wird dann festgesetzt und welche Gruppe bleibt unbehelligt, weil zwar illegal "spaziert", aber "ohne weitere Zwischenfälle". Wie sag ich's Dir, #Sachsen?
Ja, die AfD ist ca. seit 2018 ausmobilisiert. Aber die Ausmobilisierung geht einher mit Normalisierung & Verfestigung. Hinzu: Die AfD steht 2021 ggü. 2017 deutlich stärker markiert in der extrem rechten Ecke & bleibt im Osten dennoch auf hohem Niveau stabil. /1
Dabei zeigen sich klare Unterschiede. Rostock bestätigt schwache AfD-Zustimmung, im WK Potsdam bleibt AfD einstellig, in Thüringen gewinnt sie trotz (eher: wegen) Höcke, in Sachsen bleibt der Graben zwischen Stadt & Land tief, in MV auch, hinzu dort schon immer Diff zw. M & V. /2
Es bleibt am Ende ein Befund, der in der Ostdeutschlanddebatte oft zu kurz kommt, das Nord-Süd-Gefälle innerhalb des Ostens, die politische Kultur "Miteldeutschlands" mit ihren spezifischen, oft CDU-geprägten Regionalkulturen. /3
Historisch-politisches Halbwissen mit Indizienketten am Limit von @philwitt zu den #Grünen, #Esoterik und #b2908. [Manche Themen sind womöglich doch besser bei Historiker:innen aufgehoben.] Warum? Ein Thread. spiegel.de/politik/deutsc…
Ja, #Anthroposophie, #Esoterik usw. hat auch Anknüpfungspunkte nach rechts – aber eben auch nach links. An ihren Ursprüngen, insbes. der Lebensreform, gab es völkisches Denken. Und ebenso Anarchisten, friedensbewegte Jugend, Emanzipation, Kommunard:innen, den Wandervogel usw. /1
Ja, auch am Anfang der #Grünen standen auch später völkisch abdriftende #demeter-Bauern wie Baldur #Springmann (gern interviewt von Stern, konkret (!), etc.). Es waren die Grünen selbst, die dieses Milieu im Gründungsprozess aus der Partei drängten.
Begreifen wir die Bilder an der #B96 in Sachsen als Produkt politischer Kultur (und deren langer Beharrungskraft), dann kommen wir nicht umhin, über #Sachsen als spezifischen Resonanzraum zu reden, über rechte Hegemonien, politische Ignoranz + wichtige Versuche der Gegenwehr. /1
Dass heißt, alles muss auf den Tisch, das Wegsehen von Politik, die Geringschätzung politischer Bildung, Sachsenstolz, Chauvinismus, Einstellungsmuster, Verantwortlichkeiten. Und ein Scheinwerfer, auf jene, die sich trotz dessen wehren. /2
Dass das wenig kuschlig wird, hart in der Sprache + Analyse, muss dann auch sein. Das aber hat nichts mit #Sachsenbashing zu tun, sondern mit der Notwendigkeit, Tacheles zu reden. Mir jedenfalls ist es in Sachsen außerhalb der üblichen Kreise die #B96 betreffend viel zu ruhig. /3
Einige Anmerkungen für die #Wahlanalyse heute Abend zur #LTW19, aus Erfahrungen vergangener (missglückter) Versuche. #LTWThüringen (Thread).
/1 Die Wähler von Björn Höcke sind keine „Protestwähler“, sie wissen, wen Sie wählen und sie tun es zum größten Teil aus Überzeugung! Siehe etwa Interview mit Matthias Quent: neues-deutschland.de/artikel/112537…
/2 Björn Höcke ist kein „Rechstpopulist“, Björn Höcke ist ein Faschist, der von politischen Säuberungen träumt. zeit.de/politik/deutsc…