Thread by @watch_union

Miriam, 27, ist Kassiererin in einem Discounter und bekommt 30.000 € im Jahr. Wenn sie nach ihrer Schicht nach Hause kommt, küsst sie ihre 2 Kinder & bringt sie zu ihrer Mutter, damit sie zur Putzstelle kommt. Dafür verzichtet sie auf einen großen Teil ihres Privatlebens. /TN

https://twitter.com/zeitonline/status/1467420317861744642

Pia (6) & Emily (12) fragen ihre Oma oft, ob Mama sie nicht lieb hat oder warum sie so oft nicht bei den beiden ist.
Wenn Miriam das abends beim Abholen auf einen schnellen Kaffee von ihrer Mutter hört, bricht es ihr das Herz. Die Kinder sind im Bett - Tränen fließen. /TN

Miriam ist natürlich eine fiktive Person.
Die Zahl von 30.000 brutto Jahresgehalt ist allerdings real.
Real ist auch, dass das familiäre Umfeld einen großen Teil der Kindesbetreuung ausmacht und wer selbst Kinder hat, kennt diese Sprüche von seinen Kindern. /TN

Abschließend noch zwei Dinge (ich bin nicht davon ausgegangen, dass der Tweet so abgeht).

1. Natascha hat die Wahl, ob sie ihre Freizeit opfern will. Der ö.D. z.B. sucht immer Jurist:innen, zahlt aber auch "nur" Jahresgehälter ab 50.000€ und dann je nach Stufe.

2. Nataschas Kolleg:innen beherrschen den Bundestag. Daher werden so unsinnige Maßnahmen, wie eine gerechte Besteuerung und ähnliches nicht umgesetzt. Miriam dagegen hat keine Lobby. Sie kriegt zu den Wahlen vielleicht mal ein paar liebe Worte. Das war's aber auch schon. /TN

In der Zwischenzeit wird Miriam erzählt, dass sie dankbar sein soll, überhaupt einen Job zu haben. Denn Hartz IV wartet, wenn man nicht pariert. Miriam wird darüber hinaus erzählt, sie habe eine Gewerkschaft denn wir leben noch im Jahre 1970 mit einem hohen Organisationgrad. /TN

Da auch darüber wieder Diskussionen kamen:
Ja. im öffentlichen Dienst verdienen die Jurist:innen wirklich "nur" um die 50.000€. Und das ist noch weit unten angesiedelt.

Denn je nach Posten, Quali, "dabei sein" usw. geht's auch höher. /TN
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