Ernstgemeinte Frage: Gibt es überhaupt noch Kritiker der Corona-Politik, mit denen man reden kann? Ich habe bei @holmenkollin@FrankfurtZack und @prof_freedom das lange versucht, aber kritische Rückfragen werden ignoriert oder mit Häme beantwortet. Gibt es noch wen?
Die Typen habe ich jetzt durchgeblockt nachdem ich ihnen lange gefolgt bin, weil ich das für Demokratie und Meinungsbildung wichtig finde: den anderen zuhören. Aber wenn gar kein Gespräch mehr möglich ist, muss man auch mal einsehen können, dass das Pferd tot ist.
Der Witz ist: Ich finde viele Argumente bedenkenswert. Wir brauchen eine Debatte, wie wir mit dem Virus leben lernen können. ZeroCovid halte ich für gescheitert, auch weil die Impfung das Virus nur bremsen, aber nicht ausrotten kann.
Es ist auch richtig, dass die Inzidenzen zwar der wichtigste Früh-Indikator für Wellen sind, aber eine sachorientierte Coronapolitik nicht das Ziel haben sollte, die Kurven schön zu haben, sondern Menschenleben zu retten. Wenn bei hohen Inzidenzen niemand stirbt: Let it go!
Es ist auch richtig, dass wir noch längst nicht alles wissen. Kurven knicken auch so plötzlich ab, ohne Maßnahmen und Lockdowns, weil sich das Verhalten ändert, weil das Virus auf Immunisierung trifft, weil sich das Wetter ändert oder man es erst noch rausfinden muss.
Aber die Konsequenzen die aus diesen Erkenntnissen gezogen werden sind abenteuerlich bis menschenverachtend: Denn WEIL wir nicht wissen WANN die Kurve von allein knickt, MÜSSEN wir sie mit Maßnahmen brechen, WENN Grenzen überschritten werden, die Menschen in Lebensgefahr bringen.
Genauso ist es komplett irre, aus der Tatsache, dass Impfung das Virus nicht ausrottet nun zu folgern, die Impfung sei eh sinnlos. Was habe ich oben gesagt: Realistische Coronapolitik muss Menschenleben retten? Das tut Impfung nun absolut nachweislich, also #ImpftEuch!
Sachliche Kritik wird so unmöglich. Zum Beispiel finde ich die #Impfpflicht für Pflegeberufe wenig sinnvoll: Weil Impfung Infektion und Übertragung nicht zuverlässig verhindert, ist der Effekt, die Pflegenden als Superspreader aus dem Spiel zu nehmen, nur begrenzt erreichbar.
Außerdem müsste man dann auch Lehrer, Pastoren usw. pflichtimpfen. Ich halte unseren Berufsstand für die geborenen Superspreader. Vom Kindergarten bis Altenheim - wir haben Sozialkontakte en masse von Ungeimpften U5 Kindern bis Hochbetagten, wo die 2. Impfung ausläuft.
(N.B. deshalb bin ich auch triple-vaxxed, und trage in bestimmten Situationen trotzdem Maske).
Wichtiger scheint mir aber: Wenn wir mit Corona-Politik Leben retten wollen, dann müssen wir nach Lebensalter impfen. Konsequent von oben runter. Jeden, der nicht ausdrücklich NEIN schreit (OptOut fände ich gut, mit Belehrung und Unterschrift): Impfen.
Und wir hören damit erst auf, wenn wir uns bei den Zahlen anfangen sicher zu fühlen. Vermutung: Wenn alle ü50 durch sind, entspannt sich einiges. Ich war damals ja sogar dafür beim Impfen die Männer vorzuziehen, weil sie häufiger starben als die Frauen,
Was mich aber nervt: Dass wenn man eine andere Meinung hat, dass man die anderen penetrant als unwissend, blöd oder bösartig bezeichnen und behandeln muss. Und da schließe ich die Regierung ausdrücklich ein. Ich glaube auch Jens Spahn, dass er versucht hat, das Beste zu tun.
Ich begrüße deshalb auch den #Expertenrat der Bundesregierung, mit durchaus profilierten Leuten unterschiedlicher Meinung. Wenn man einander nicht den guten Willen abspricht, kann man sachlich diskutieren, auch wenn man diametral anderer Meinung ist.
Und natürlich sehe ich auch, dass Kritiker der Coronapolitik oft auch unfair angegangen werden. Sicher sind manche harten Worte, die sie raushauen auch ein Echo auf das, was man ihnen an den Kopf geknallt hat. Wer da alles pauschal als Schwurbler, Mörder und Nazi beschimpft wurde
Aber gerade dann muss man die sachliche Auseinandersetzung SUCHEN. Und sie führen wo sie möglich ist, statt sich in der Echokammer der Selbstgerechten zu verbarrikadieren, und auf alles zu schießen, was einen Zentimeter außerhalb der Wagenburg ist.
Vielleicht ist das ein SocialMedia Phänomen. In der Wirklichkeit klappt das nämlich besser, das miteinander Reden, ist meine Erfahrung, sieht man auch am Expertenrat. Liebe Grüße an alle, und einen schönen 3. Advent. Und falls ihr jemanden wisst: gerne Mention!
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@Obg1887 (Funfact: Das war auch vor der Corona-Pandemie so. Wir haben in Deutschland ein Riesenproblem im Bereich Elementarbildung. An einigen Klassen im Gymnasium haben wir LRS-Quoten von 50%. Ja, so habe ich auch geguckt!)
@Obg1887@PrienKarin hat das auch gleich zu Beginn ihrer Amtszeit zur Chefsache erklärt: Eine Bildungsoffensive muss von unten beginnen. Vieles ist seitdem passiert, wir haben ein neues Kita-Gesetz, das Eltern und Träger entlastet, und sich der Staat in der Pflicht sieht. Gut so.
@Obg1887@PrienKarin Wo ich aber immer noch Defizite sehe: Es gibt keine klare Absprache, wer sich wofür zuständig fühlen soll, wer was von wem erwarten darf. Dazu sitzen wir im Elementarbereich definitiv in der Bullerbü-Falle. Und doktern meines Erachtens mit den falschen Maßnahmen daran rum.
Ich: Bringt Montag Nacht noch die Video Version des Gottesdienstes vom Sonntag raus.
Interessant vielleicht für alle, die meine #PredMed_1Kor4 gelesen haben, und wissen wollen, wie das Ding sich dann im Einsatz anhört. Und für Freunde feiner Blockflötenmusik.
Für mich war es ein eigentlich nur ein vorweihnachtlicher Test der neuen @RodeGermany Funkmicros von @thomann. (Influencermodus: ON!)
So richtig dolle schön adventlich ist das mal wieder nicht. Wieder Ankunft des Herrn zum Gericht. Dieses er kommt zum zu-Recht-bringen predige ich gerne zweiten Advent, was machen wir denn zum dritten?
Ich möchte von Erwartungen reden. Was erwarten wir vom Kommen des Herrn? Vom Kommen Gottes, vom Kommen Jesu? Und was erwartet er von uns? In Erwartung steckt warten drin, und das passt zum Advent.
Während Impfskeptiker sich bei #lauterbachluegt aufregen, weil die @berlinerzeitung in einem etwas oberflächlichen #FactCheck seine Aussage kritisierte, Kinder seien nicht besonders gefährdet - hier durchaus differenzierte Aussagen von @c_drosten: In Südafrika eben doch.
Wichtig ist aber die Begründung: Womöglich haben wir bei #Omikron nicht deshalb erhöhte Krankenhauseinweisungen von Kindern, weil diese Variante Kinder besonders krank macht, sondern: weil in Südafrika nur noch kleine Kinder immunologisch naiv gegenüber Corona sind.
Und das bedeutet, liebe Impfskeptiker: Nicht die besondere Gefährlichkeit für Kinder ist die Falschinformation, sondern die relative Ungefährlichkeit für Große. #Omikron ist so ansteckend, dass Entkommen zwecklos ist - und freiwillig immun-naive wie euch kann es glatt töten.
Ein neuer Spross, ein Neuanfang, ich habe sofort Weihnachtsfeier- und Adventslieder im Ohr: Es ist ein Ros' entsprungen, Oh Heiland aus der Erden spring... Es sprießt das neue Leben, es keimt eine neue Hoffnung. Aus dem Stamm Davids, dem Haus der Könige Israels und Judas.
Über aufkeimende Hoffnung könnte man gut predigen in diesem Advent, aber leider auch, wie sie wieder zunichte gemacht wird. Man hatte sich gefreut auf ein Weihnachten ohne Corona, der Krug ausgebucht mit Feiern, jetzt Monster-Inzidenzen und eine neue Virusvariante, geh weg!
Ich hol das mal hier in meine Timeline, die Diskussion selber ist beendet durch rhetorische Kapitulation der Gegenseite. Aber das, was in diesem Tweet deutlich wird, nenne ich gerne die #JediFalle. #Thread
Wir haben - und da sind wir Christen (und @EliyahHavemann, gib's zu, auch ihr Juden) nicht ganz unschuldig mit unseren Schriften, ein besonderes Faible für den Underdog. Für die Rebellen. Eine kleine Auswahl:
Abel ist der jüngere Bruder, der Nomade, Kain der ältere, Stärkere, der Bauer mit Haus und sicherer Nahrung. Kein ist böse, Abel das Opfer. Klare Sympathieverteilung.