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Feb 11, 2022 12 tweets 6 min read Read on X
Die kleine & laute Minderheit der sogenannten '#Spaziergänger' gegen die #Corona-Politik ist in aller Munde. Wir (@pollytix_gmbh) wollten es genauer wissen und haben gut 1.500 Deutsche repräsentativ befragt und ja, 95% haben schon von diesem 'Phänomen' gehört. Mehr im 🧵 (1/x)
Bevölkerung sorgt sich um Radikalisierung der Spaziergänger*innen (71%) und wünscht sich ein stärkeres Vorgehen der Polizei (64%). 47% glauben, Spaziergänger*innen sind hauptsächlich Rechtsextreme. Nur 30% haben Verständnis und 15% können sich vorstellen, mit zu spazieren. (2/x)
Wer aber sind 'Spaziergänger*innen'? Für robuste Analyse ist die Fallzahl der 'Spazierenden' zu klein, werfen wir als Annäherung einen Blick auf die, die es sich vorstellen können, zu 'spazieren'. Es zeigt sich: Etwas weniger Neigung unter Älteren, deutlich höhere im Osten. (3/x)
Spannender ist die Aufschlüsselung der potenziellen 'Spaziergänger*innen' nach Parteiwahl: Eine sehr hohe Affinität zu 'Spaziergängen' haben Wähler*innen der AfD, 62% können sich eine Teilnahme vorstellen. Bei den anderen Parteien schließt dies eine sehr große Mehrheit aus. (4/x)
Bei Grünen-Wähler*innen sind es nur 3%, die sich einen 'Spaziergang' vorstellen können. Die These, es handle sich hier überwiegend um Grüne oder Linke ist also empirisch nicht haltbar (cc @onachtwey) und es ist auch wahrlich nicht die Mitte der Gesellschaft, die spaziert. (5/x)
89% der AfD-Wähler*innen glauben, dass bei Spaziergängen 'hauptsächlich Menschen wie Du und Ich mitlaufen' (Der Effekt der Blase) und 85% haben Verständnis für Spaziergänger*innen. Bei Wähler*innen der anderen Parteien ist das jeweils nur bei einer Minderheit der Fall. (6/x)
Auf gesellschaftliche Segmente bezogen ist damit auch die Affinität zu 'Spaziergängen' beim sozioökonomisch gehobenen aber strikt rechtslastigen Segment der antimodernen Konservativen am größten, gefolgt von den desillusionierten Abgehängten. (7/x)
Wenig verwunderlich ist damit auch, dass Deutsche #Rechtsextremismus als größte Bedrohung für die innere #Sicherheit sehen, gefolgt von organisierter Kriminalität und Islamismus. Linksextremismus rangiert hier mit Abstand an letzter Stelle. (8/x)
Übrigens sehen Wähler*innen aller Parteien, mit Ausnahme der AfD, #Rechtsextremismus als größte Bedrohung für die innere Sicherheit. Organisierte Kriminalität bei allen auf Platz 2. Linksextremismus dagegen ist auch bei bürgerlichen Wähler*innen ganz hinten. (9/x)
Zusammenfassend auch hier der Beitrag auf @tonline:

Deutliche Mehrheit befürchtet Radikalisierung der Corona-Proteste.

t-online.de/nachrichten/de…
Segmente siehe hier: library.fes.de/pdf-files/dial…
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Aug 7
💡Umwelt- & #Klimapolitik funktioniert nur mit gesellschaftlicher #Akzeptanz. Für effektive #Kommunikation müssen #Einstellungen & #Verhalten der Bevölkerung verstanden werden. Diese erforschen wir seit 2019 für das @BMUV. Hier die wichtigsten Ergebnisse unseres Berichts. (1/12)
🙍‍♀️ Unsere Forschung teilt die Bev. in 6 #Segmente, die unterschiedliches Problembewusstsein und Ressourcen aufweisen: Progressive Ungeduldige, Prekäre Überzeugte, Aktivierbare Optimistische, Kostenbewusste Pragmatische, Ambivalente Zweifelnde & Ideologische Skeptische. (2/12) Image
🔮#Polykrisen und die daraus resultierende #Krisenmüdigkeit haben das Vertrauen in die Politik stark beeinträchtigt. Viele Bürger fühlen sich überfordert, sehen die #Zukunft pessimistisch und finden, dass die #Politik den Bürger*innen zu viel zumutet. (3/12) Image
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Apr 12, 2022
Alle reden von #Wahlforschung, wir auch von #Nichtwahlforschung. Nach der #Bundestagswahl 2021 haben wir mehr als 20.000 Deutsche repräsentativ befragt und gewichtet, darunter auch >6.000 Nichtwähler*innen. Und schon dieser Begriff ist falsch und ich erkläre auch warum🧵👇 (1/n)
Bei der #BTW21 lag #Wahlbeteiligung bei 76,6%, 23,4% wählten nicht, das sind ca. 14 Millionen. Unsere Forschung zeigt, dass nur jede*r Vierte wählen kategorisch ausschließt, der Rest sind #Mobilisierbare. Jede*r 5. (3 Millionen. !) hat sich erst am Wahltag demobilisiert. (2/n) Image
Gründe für das Fernbleiben an der #Urne sind vielfältig: Fehlende wahrgenommene Interessenvertretung durch die #Parteien, wenig überzeugende #Kanzlerkandidat*innen, mangelndes #Politikinteresse, aber auch #Zeitmangel und Entscheidungsschwierigkeiten spielen eine Rolle. (3/n) Image
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Apr 7, 2022
Anfang März haben wir mit @mowebresearch erhoben, wie Menschen in #Russland über den #Krieg in der #Ukraine denken.
Jetzt haben wir Anfang April wieder 1508 Russ:innen befragt. Die Befragung fand zum Großteil vor dem Bekanntwerden der Gräueltaten in #Butscha statt.🧵 (1/11)
Die Befragung wurde online durchgeführt, somit erhalten wir vermutlich ein unverfälschteres Bild. Seit der 1. Befragung wurden Maßnahmen zu Unterdrückung der kritischen Meinungsäußerung verschärft. Veränderungen können daher nur einen Hinweis auf Stimmungsänderungen geben. (2/11)
57% befürworten jetzt das „militärische Eingreifen“ Russlands in der Ukraine, +9%-Punkte seit März. Vor allem unter Jüngeren unter 40 Jahren steigt die Befürwortung des Krieges (auf jetzt 50%), dennoch sind unter Jüngeren die meisten Gegner*innen des Krieges zu finden. (3/11)
Read 14 tweets
Sep 28, 2021
Das hier ist übrigens die Phase zwischen März und Ende Juli, als die #SPD zwar nicht die #btw21 gewann, aber zumindest die Chance wahrte, sie zu gewinnen, indem sie Ruhe bewahrte, obwohl sie bei 15% dümpelte. Während die Kampagnen von #Grünen und #CDU/#CSU scheiterten. 🧵 (1/n) Image
Klar war der Wahlsieg nicht sicher, sicher war aber, dass man ihn vergessen konnte, wenn man Fehler macht, die diesmal andere panisch gemacht haben: Neue Teams jede Woche, 10-Punkte-Pläne zu allem, Streit & 'Gute Ratschläge' aus der 2. Reihe, auf die Gegner draufhauen, etc. (2/n)
So wäre die #SPD-Kampagne verpufft wie die die der Kontrahenten. Stattdessen: Glaube und Festhalten an die eigene Strategie und den Plan. Hier hat die @spd aus 'Fehlern gelernt', siehe 2017, als noch das Gegenteil passierte. Diese Fehler haben diesmal die anderen gemacht. (3/n)
Read 6 tweets
Sep 16, 2021
Nochmal zum Thema #Briefwahl: Offenbar gibt es eine Diskrepanz zwischen der Anzahl der beantragten Briefwahlunterlagen und den bereits abgegebenen Stimmen. Besonders rätselhaft ist das aber nicht und zwar aus zwei Gründen. #btw21🧵👇 tagesspiegel.de/politik/viele-…
Zum einen ist das nicht atypisch, wie das Beispiel Leipzig (Vergleich 2017 & 2021) zeigt. Ja, es gibt deutlich mehr Briefwahl als 2017 & die Hälfte der Briefwähler*innen hat noch nicht gewählt. 2017 zeigt aber: Je näher der Wahltag, desto kleiner der Gap
leipzig.de/buergerservice… Image
Auch wenig rätselhaft: Viele sind noch nicht sicher und warten ab. Anders als die Selbstsuggestion mancher hier auf Twitter vermuten lässt, landen diese Wähler*innen keineswegs alle bei der gleichen Partei. Aktuelle Potenzialanalysen zeigen ein differenzierteres Bild.
Read 7 tweets
Sep 16, 2021
#Sonntagsfrage stabilisiert sich 10 Tage vor der #btw21: #CDU/#CSU pendeln sich bei 21% ein, #SPD bei 25%. Auch wenn es keine Trendwende ist (dafür tut sich bei Kandidat*innenratings zu wenig), sind die Zahlen wackliger als sonst, denn Institute kämpfen mit Unsicherheiten. (1/n) Image
Institute tun sich immer schwer mit neuen Situationen, bzw. 'Schocks' & diese #btw ist in mehrerlei Hinsicht ein Novum: Es ist die erste, bei der kein*e Amtsinhaber*in antritt (Amtsinhaberbonus fällt weg), es ist auch die erste, bei der 3 Parteien das Kanzleramt anstreben, (2/n)
von denen 2 Parteien den Absturz v. Spitzenkandidat*in verkraften mussten und damit auch die erste bei der in 6 Monaten vor der Wahl 3 Parteien in der Wähler*innengunst schon vorne lagen. Die enorme Volatilität 2021 hatte ich schonmal beschrieben: (3/n)
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