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#Lauterbach
Das, was wir auf den extremen Flanken der Positionierungen gegenüber Corona erleben, beruht nicht allein auf persönlichen Dispositionen & kultureller Prägung, sondern ist hier auch das Resultat einer massiv angstbasierten Kommunikation seitens Politik und Medien.
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Im Folgenden die Übersetzung des Artikels von Petersen sowie die Risikoanalyse 2012 im Auftrag der Bundesregierung.

21. Oktober
Nature
Prof. Michael Bang Petersen – @M_B_Petersen
COVID-Lektion: Vertrauen Sie der Öffentlichkeit mit harten Wahrheiten
Wenn Regierungen davon
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ausgehen, dass die Menschen in Panik geraten, verschlimmert dies die Pandemie.
go.nature.com/3506SII
Von den vielen Ängsten während der Pandemie war eine besonders schädlich: die Angst der Regierungen vor ihren Bürgern. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump gab zu, die
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Risiken des Coronavirus herunterzuspielen, um "Panik zu vermeiden". Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro beschuldigte die Presse, "Hysterie" zu verbreiten. Die britische Regierung verzögerte ihre Abriegelung, da sie befürchtete, dass die britische Bevölkerung der
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Einschränkungen schnell überdrüssig werden würde. Und in meinem Heimatland #Dänemark versuchten die Behörden Anfang 2020, die Öffentlichkeit nicht auf die Pandemievorbereitungen aufmerksam zu machen, um "unnötige Angst" zu vermeiden.
Doch Dänemark schwenkte auf eine
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Strategie um, bei der man seinen Bürgern harte Wahrheiten zutraute. Die daraus resultierende Akzeptanz führte zu niedrigen Todesraten und legte den Grundstein für eine #Impfquote von 95 % für alle über 50-Jährigen (und 75 % für die Bevölkerung im Allgemeinen). Im September
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2021 gab mein Land bekannt, dass #COVID19 nicht mehr als "kritische Bedrohung" eingestuft wird.
Vor der Pandemie hatte ich die Reaktionen der Dänen auf Krisen untersucht, darunter ein tödlicher Terroranschlag im Jahr 2015, bei dem ein islamistischer Einzeltäter eine
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Veranstaltung zur freien Meinungsäußerung und eine Synagoge angriff. Meine Kollegen und ich kamen zu dem Schluss, dass die Mehrheit der Dänen nach diesen Ereignissen nicht gegen Muslime hetzte oder dazu aufrief, ihre Rechte einzuschränken, was zum Teil auf die klaren
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Botschaften der Politiker zurückzuführen war. Das heißt nicht, dass irrationales, schädliches Verhalten nicht vorkommt, aber die Wahrscheinlichkeit einer Massenpanik angesichts von Krisen wird überschätzt, vor allem wenn Behörden und Medien einen kühlen Kopf bewahren. Im
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März 2020 begann ich, die Reaktionen auf Pandemien im In- und Ausland zu studieren, und ich wurde Berater der dänischen Regierung. Meine allgemeine Botschaft lautete: Gehen Sie nicht davon aus, dass die Öffentlichkeit in Panik geraten wird. Diese Annahme ist kontraproduktiv
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und wird durch die Forschung nicht bestätigt.
Während einer Pandemie ist eine rasche Verhaltensänderung von entscheidender Bedeutung, so dass man die Menschen nicht bitten kann, "ruhig zu bleiben und weiterzumachen". Sie brauchen klare Informationen, wenn sie die Krise
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ernst genug nehmen sollen, um zuzuhören und zu wissen, wie sie handeln sollen. Anfang März 2020 war das meine Botschaft in den sozialen Medien, in den Medien und schließlich an die dänische Regierung.
Als Premierministerin Mette Frederiksen am 11. März 2020 eine Abriegelung
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ankündigte, hatte sich die Rhetorik der Regierung in Richtung beeindruckender Klarheit und Anerkennung der Unsicherheit verändert. Die Grafik #FlattenTheCurve (die einige Tage zuvor von der Zeitschrift The Economist populär gemacht wurde) wurde verwendet, um zu zeigen, wie
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eine unkontrollierte Epidemie die Krankenhäuser belasten würde. Dies erzeugte ein Gefühl der Dringlichkeit und der Krise, aber keine Panik. Und Frederiksen räumte die Unsicherheit deutlich ein. "Wir befinden uns in dieser Situation auf unerforschtem Terrain", sagte sie.
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"Werden wir Fehler machen? Ja, das werden wir."
Man könnte argumentieren, dass die dänischen Behörden es nur deshalb wagten, ihren Bürgern zu vertrauen, weil sie wussten, dass die Bürger ihnen vertrauten. Immerhin steht Dänemark in internationalen Studien zum Thema
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Vertrauen oft an der Spitze. Aber ich denke, diese Erfahrung ist auch für andere Länder relevant. Untersuchungen zeigen immer wieder, dass die Menschen angesichts von Katastrophen mit #Solidarität und nicht mit Panik reagieren. So zeigte beispielsweise eine Studie nach
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einem Erdbeben in China, dass die Menschen eher bereit waren, Ressourcen mit Fremden zu teilen und Wohltätigkeitsarbeit zu leisten. Die Erkenntnisse aus den Terroranschlägen in Frankreich und anderswo spiegeln die dänischen Erfahrungen wider: Wenn die politischen Führer mit
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gutem Beispiel vorangehen, wenden sich die Durchschnittsbürger nicht gegen die Rechte von Menschen aus ethnischen Minderheiten. Selbst während des Inbegriffs der vermeintlichen Pandemie-Panik - der Hortung - warteten die meisten Menschen geduldig in der Schlange mit ihren
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Päckchen Toilettenpapier.
Die Vorstellung, dass die Öffentlichkeit nicht in der Lage ist, mit der unangenehmen Wahrheit umzugehen, behindert das Pandemiemanagement. Sie führt dazu, dass die Behörden auf eine Art und Weise kommunizieren, die sich selbst schadet. Die
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Forschung meiner Gruppe zeigt, dass Botschaften #Selbstwirksamkeit vermitteln sollten: Menschen, die das Gefühl haben, dass sie wissen, was und wie sie zu tun haben, werden sich wahrscheinlich daran halten. Regierungen, die ihre Bürger unterschätzen, konzentrieren sich
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darauf, was die Öffentlichkeit nicht tun kann.
Behörden, die der Bevölkerung misstrauen, spielen auch negative oder komplizierte Fakten herunter. Anstatt aufkommende Beweise, z. B. für eine nachlassende Immunität oder neue Varianten, zu erklären, greifen paternalistische
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Behörden auf vage Zusicherungen zurück. Unsere Forschung zeigt, dass Vagheit die Akzeptanz von Impfstoffen hemmt und das Vertrauen in Behörden verringert. Die Aufrechterhaltung des Vertrauens ist entscheidend: Es ist der beste Prädiktor für die Akzeptanz von Impfstoffen und
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ein Gegenmittel gegen Fehlinformationen. Die dänischen Gesundheitsbehörden sprachen deutlich von schweren, möglicherweise tödlichen Nebenwirkungen, als sie die Verwendung bestimmter Impfstoffe aussetzten, obwohl diese Nebenwirkungen extrem selten sind. Meine Forschung und
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die anderer zeigt, dass diese Entscheidung - mit expliziten Beschreibungen der Kompromisse und der Wirksamkeit - weder die allgemeine Unterstützung für Impfungen noch das Vertrauen in die Gesundheitsbehörden beeinträchtigt hat.
1997 warnte die Politikwissenschaftlerin und
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Wirtschaftsnobelpreisträgerin Elinor Ostrom, dass die Politik "zynische Bürger mit wenig Vertrauen ineinander" schaffe, indem sie die Fähigkeit der Menschen, selbst zu denken, außer Acht lasse. Möglicherweise bestehen solche Probleme fort, weil sich die Regierungen
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zunehmend auf Verhaltensratschläge verlassen, die auf der Forschung über psychologische Verzerrungen beruhen. Auch wenn diese Forschungen nicht darauf abzielen, die Ansicht zu verbreiten, dass die Bevölkerung irrational ist, so zeigen sie doch routinemäßig Fehler in der
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menschlichen Entscheidungsfindung auf, was die in den politischen Eliten bereits verbreiteten Ansichten verstärken kann.
Was kann getan werden, um dieses gegenseitige Misstrauen abzubauen? In Anlehnung an die #Spieltheorie können nur die Behörden als Vorreiter auftreten.
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Wenn die Behörden sich nicht trauen zu vertrauen, werden es die Bürger auch nicht tun.

Im Bericht zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2012 des #RKI an die Bundesregierung steht im Kapitel „#Pandemie durch Virus Modi-SARS“ (Drucksache 17/12051) auf Seite 68:
"Für die
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Akzeptanz der kommunizierten Botschaften ist essentiell, dass die Behörden „𝗮𝘂𝗳 𝗔𝘂𝗴𝗲𝗻𝗵ö𝗵𝗲“ mit der Bevölkerung kommunizieren. Der Bürger sollte als Partner, nicht als „Befehlsempfänger“ verstanden werden."

(Tweet 30/30 entfällt.)

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