Thread by @art18bvg

"Wir haben 1938 selbst erlebt, wie es ist alleingelassen zu werden",

Das sagt #Schallenberg in der #zib2. Vergleicht die Ukraine-Krise direkt mit der Eingliederung Österreichs ins ns. dt. Reich. Subtext: Wir waren auch so ein Opfer. Purer Geschichtsrevisionismus. Unglaublich👇

Dass dieser Tage der Opfermythos wieder ausgepackt wird ist eingentlich unglaublich. Selbst wenn #Schallenberg die Aussage "passiert" ist (wobei ich mich frag wie so was möglich wäre), so lässt das tief blicken. Da tritt eine Gedankenwelt zutage, eines Menschen der das👇verdrängt

Wie kann es einem historisch und politisch gebildeten Menschen - der Mann ist Diplomat - "passieren", dass er die verzweifelte Situation eines Landes, das droht einfach überfallen zu werden, mit der jubelnden Menschenmenge vergleicht, die Hitler am Heldenplatz empfangen hat.

In Deutschland würde so ein Außenminister in der Sekunde zurücktreten. In Österreich macht er einfach fröhlich weiter. Tralala. Weils eh schobwurscht is. Wir diskutieren ja auch darüber ob Dollfuß ein Faschist war.

Und die Grünen? Die schweigen und werden halt Ihre "roten Linien" wieder ein bisserl ausdehnen. Ins Unermessliche, nicht mehr Spürbare. Die würden auch noch weiterregieren, wenn jedes ÖVP Regierungsmitglied ein Strafverfahren am Hals hat. Es ist so erbärmlich.

Nachsatz des Juristen in mir: Nach dem damals geltendem Völkerrecht ear natürlich der Anschluss auch illegal. Das ist aber auf einer sehr rechtstheoretischen Ebene auch der einzige Vergleich, den man ziehen könnte.

Aber zu sagen wir seien, so wie die Ukraine, "alleingelassen worden" ist eine Absurdität, wenn man bedenkt, dass sich eine erdrückende Mehrheit der ÖstereicherInnen den Anschluss ans nationalsozialistische Deutsche Reich herbeisehnten. Das macht diesen Vergleich so grotesk

Wir haben 1938 selbst erlebt, wie es ist alleingelassen zu werden?

NEIN!

Wir haben das NICHT erlebt.

WIR haben gejubelt.