Vor ziemlich genau 16 Jahren habe ich mich auf den Weg nach Berlin gemacht, um dort eine Woche lang an einer Veranstaltung teilzunehmen.
Während dieser Woche infizierte ich mit dem Epstein-Barr-Virus, seitdem habe ich #MECFS.
Danach folgten viele schlimme Jahre. Aber ich gehörte zu den wenigen #MECFS-Betroffenen, die das Glück haben, dass sich ihr Zustand noch einmal deutlich verbessert.
Ich wurde nie wieder gesund, hatte später aber noch einige Jahre mit Inhalt und Lebensqualität. #MEawarenesshour
So konnte ich trotz der Einschränkungen mein Studium abschließen, ich konnte reisen und vor allem meine spätere Frau kennenlernen.
Als wir 2016 heirateten, ahnten wir nicht, dass die Katastrophe schon ganz nah war. Ich wusste ja nicht mal, dass ich #MECFS habe. #MEawarenesshour
Anfang 2018, genau vor vier Jahren, erwischte mich ein Grippevirus. Heute würde man sagen: "mild". An den ersten Arbeitstagen danach fühle mich schwach. Ich dachte mir nichts.
Dann setzten schlagartig die Symptome wieder ein, die ich nach 2006 so lange hatte. #MEawarenesshour
Ich wusste sofort, innerhalb von Sekunden:
"DIE Krankheit ist wieder da. Und zwar so richtig."
Ihren Namen kannte ich ja immer noch nicht. Aber mir war klar, dass mein Leben gerade eine sehr hässliche Wendung nahm. #MEawarenesshour
In den nächsten Wochen und Monaten mussten ich und meine Frau lernen, dass diese Krankheit #MECFS heißt. Dass man auch mit diesem Wissen in 🇩🇪 aber keine Hilfe bekommen kann, wenn man an #MECFS leidet. Dafür Hohn und Spott, auch von ärztlicher Seite. #MEawarenesshour
2018 hatte ich fest geglaubt, mein Zustand würde sich mit der Zeit wieder verbessern. Das passierte aber nicht - im Gegenteil.
2018 wurde das letzte Jahr, in dem ich einen Spaziergang machen konnte.
Oder mit meiner Frau ausgehen. Ein letztes Mal Normalität vor #MECFS:
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Wer sich öffentlich - gar mit "Experten"-Status - über #Longcovid-Fälle äußert, die mind. z.T. #MECFS-Kriterien erfüllen, ohne aber den Bezug herzustellen, betreibt #Desinformation, in Teilen #Wissenschaftsleugnung, und schadet #Longcovid- & #MECFS-Patienten sowie allen Gesunden.
1⃣ #MECFS ist vernachlässigt und untererforscht. Dennoch gibt es eine Menge bewährter Erkenntnisse von renommierten und geachteten Experten zu Diagnostik & Management solcher Fälle.
Ein paar Gedanken aus meiner Perspektive eines #MECFS-Betroffenen zur künftigen Leitung des deutschen #Gesundheitsministerium|s, völlig unabhängig davon, wer das Ministeramt oder die Ebene darunter in Zukunft tatsächlich besetzen wird.
1⃣ Mit Ruhm bekleckert hat sich auf dem...
... Feld von #MECFS in der Bundespolitik bislang noch keine Partei und keine Person. Egal wer es wird: In Sachen #MECFS bedarf es also auf jeden Fall noch eines Lernprozesses!
2⃣ Auf die Besetzung der Ämter habe ich keinen Einfluss und den hat wohl auch keine Person, auf die...
... ich Einfluss hätte.
3⃣ Zunächst einmal traue ich jeder Person zu, sich in ein neues Amt und neue Themen einzuarbeiten, dazuzulernen und dann richtige Entscheidungen zu treffen.
4⃣ Aus meiner Betroffenenperspektive interessiert mich derzeit alleine: Was erhöht die...
Und wer sich jetzt fragt, was #MECFS eigentlich ist und weshalb wir medizinische Versorgung für Schwerstkranke fordern, die doch selbstverständlich sein sollte, dem sei z.B. dieses kurze Interview mit Dr. med. Josef Lösch empfohlen! #SIGNforMECFS
Nun also ein erster Einblick in dieses psychologische "Fachbuch" aus dem Jahr 2005. Selbstredend wird dort ein sog. kognitiv-behaviorales Modell unterstellt, das mit aktuellen biomedizinischen Erkenntnissen über #MECFS unvereinbar ist.
Die mittlerweile weltweit als Kardinalsymptom von #MECFS anerkannte und auch objektivierbare #PEM ("Post-Exertional Malaise") wird in dem Werk zwar nicht beim Namen genannt, aber immerhin als ganz typisches Symptom von Betroffenen umschrieben.
Als "evidenzbasierte" Therapie des "CFS" wird "allmählicher Aktivitätsaufbau (AAA)" empfohlen - also die altbekannte #GET (graded exercise therapy).
Die Autoren sehen dabei #PEM lediglich als Konsequenz "persistierender maladaptiver Bewältigungsmuster" der Betroffenen an.
Inhaltlich lässt mich diese leider irritiert zurück. Die o.g. Gesundheitsinformation war einseitig, hat #MECFS bagatellisiert und schädliche Empfehlungen ausgesprochen. Das hat mir selbst und vielen anderen sehr geschadet.
@iqwig@ME_Inactivist@Robert83563198 Dass Sie dazu kein Wort des Bedauerns äußern wollen, ist Stilfrage – nehme ich zur Kenntnis und muss ich so hinnehmen.
Dass Sie aber andeuten, der Bericht habe der damaligen „Evidenz“ entsprochen, ist einfach unzutreffend und dem muss ich widersprechen.