In der letzten Woche haben uns neue Studien gezeigt, dass auch bei #COVID19 Infektionen hinsichtlich der menschlichen Immunantwort der Effekt der Antigenerbsünde (antigenic sin) zu beobachten ist, also nur eine abgeschwächte Immunreaktion erzeugt wird.🧵
Prof. Daniel Altmann @Daltmann10 stellt im Rahmen dieser 👇veröffentlichten Studie fest, dass die Anpassungen, die das Spike Protein der #Omicron Variante BA.1 hat „tatsächlich eine Art Regulierung oder Abschaltung der Immunantwort“ induzieren kann.
Eine Infektion durch frühere Varianten kann also die schützende Immunität gegen nachfolgende Varianten sogar beeinträchtigen - ein Prozess, der von den Autoren der Studie als „Hybrid-Immundämpfung“ bezeichnet wird.
Hier zeigt sich dieser Effekt sehr deutlich 👇.
In dieser Studie wiederum zeigt sich, dass die #SARSCoV2-Antikörperreaktion bei Personen mit tödlichen #COVID19-Verläufen
korreliert mit Reaktionen auf endemische humane Beta-Coronavirus-Spike-Proteine. Eine frühere Infektion mit diesem humanen…
…Beta-Coronavirus erhöhte also das Risiko für tödliche Verläufe bei einer #SARSCoV2 Erkrankung.
Auch hier zeigt sich, dass der Erstkontakt mit einem Virus einen prägenden Einfluss auf die Immunantwort gegen spätere Infektionen mit Varianten dieses Virus hat. Kommen Personen,…
…die bereits einmal mit einer Virusvariante infiziert wurden, mit einer zweiten Variante dieses Virus in Kontakt, so besteht eine starke Tendenz des Immunsystems, Antikörper nur gegen solche Epitope zu bilden, die schon auf der ursprünglichen Variante des Virus vorhanden waren.
Wegen des prägenden Einflusses des ersten Viruskontakts wird dieser Effekt alternativ zu „Antigen Sin“ auch als „Antigen Imprinting“ („Antigen-Prägung“) bezeichnet. Bei einer erneuten Infektion mit einer Variante des Erregers werden vor allem Antikörper und zytotoxische…
…T-Zellen gebildet, die auch an Teile des ursprünglichen Erregers des Erstkontakts kreuzreagieren. Epitope, die bei der Variante neu auftreten und im ursprünglichen Erreger nicht vorkommen, erzeugen dagegen nur wenige T- und B-Zellen und daher eine schwächere Immunreaktion.
Wenn die Mutation in einem Epitop auftritt, führt sie oftmals zu einer schlechteren Erkennung durch präexistierende Teile des adaptiven Immunsystems, weshalb diese Form der Mutation als Fluchtmutation bezeichnet wird. Die Affinität der Antikörper gegen neue Teile der Variante…
…ist also vergleichsweise niedriger als gegen dieselben Teile im Erreger der Erstinfektion.
Dieser Effekt der Antigen-Prägung wurde auch bereits in den 90er Jahren bei HIV und Hepatitis B Viren beobachtet 👇.
Dadurch bleibt einerseits die Affinität der Antikörper gegen diese Epitope erhalten, aber durch…
…aber durch Fluchtmutationen werden weniger affine Antikörper und weniger neu gereifte Antikörper gegen die veränderten Epitope gebildet. Da Gedächtniszellen schneller reaktiviert werden können, als naive B-Zellen eine adaptive Immunantwort gegen ein neues Epitop durchlaufen,…
…führt das Antigen-Imprinting zu einer Beschleunigung der Immunantwort auf Kosten der Breite der Immunantwort.
Die jüngsten Beobachtungen zum Effekt der Antigen-Prägung im Kontext von #SARSCoV2 sollten uns sensibilisieren, diesen Mechanismus des Immunsystems und die…
…potenziellen Auswirkungen auf die individuelle Schwere von #COVID19-Verläufen oder auch mögliche Implikationen für die Entwicklung neuer Impfstoffe weiter und vertieft zu untersuchen.
Dies ist eine äußerst wichtige Studie, die darauf hindeutet, dass eine Infektion durch frühere Varianten die schützende Immunität gegen nachfolgende Varianten verändern und sogar beeinträchtigen kann – ein Prozess, der von den Autoren als „Hybrid-Immundämpfung“…
…beschrieben wird. Die Studie stellt somit in Frage, dass eine „hybride Immunität“ immer besser ist und eine Infektion ein „guter Booster“ für die Impfung ist. Eine Infektion ist nicht nur mit einem ernsthaften Risiko von #LongCovid und einer schweren Krankheit verbunden…
…(trotz Auffrischung), sie kann auch die Reaktion auf zukünftige Varianten beeinträchtigen. Es ist äußerst wichtig, dies zu verstehen, da es bedeutet, dass eine Infektion plus Impfung die Immunantwort nicht unbedingt verbessert. Wenn eine frühe Infektion mit einer bestimmten…
Diese neue Studie untersucht, wie selbst eine milde #COVID19-Erkrankung das Gehirn beeinflussen kann. Es gibt deutliche Parallelen zwischen der zellulären Dysregulation, die nach einer Chemotherapie und einer leichten #COVID Infektion auftreten kann.
Das Verständnis der neurobiologischen Grundlagen von #LongCOVID wird die Grundlage für therapeutische Strategien zur Bewältigung dieser neurologischen Gesundheitskrise bilden
Zusammengefasst unterstreichen die Ergebnisse dieser Studie, dass die Immunantwort auch auf leichte…
#COVID19 Infektionen außerhalb des Gehirns eine Neuroinflammation und folglich eine Dysregulation der Nervenzellen verursachen kann, die die Gehirnfunktion beeinträchtigen kann.
…Verringerung der Symptombelastung beitragen können.
Die Ergebnisse zeigen, dass T-Zellen, die spezifisch für #SARSCoV2 sind, im Blut von Personen mit pulmonalen, also die Lunge bzw. Atemwege betreffenden, post-akuten Folgen von SARS-CoV-2 (PASC) erhöht sind und mit erhöhtem…
…Interleukin-6 (IL-6), einem Zytokin, das die Entzündungsreaktionen des Organismus reguliert, sowie mit einer erhöhten systemischen Entzündung und einer verminderten Lungenfunktion einhergehen.
Die Teilnehmer der Studie zeigten verlängerte pulmonale Komplikationen wie Husten,…
Derzeit haben in Deutschland erst 5,8% der Bevölkerung eine vierte Impfung erhalten, und auch bei den über 60-jährigen sind es gerade mal 17,5%.
Vor diesem Hintergrund hier ein Thread mit einem Überblick…
…zu den Erkenntnissen aus den mittlerweile zahlreichen Studien zur Wirksamkeit der 4. Impfung.
Daten zur 4. Impfung liegen derzeit aus Israel, UK, Schweden, Kanada und Deutschland vor. Ein Überblick dazu mit Verlinkungen zu den einzelnen Studien gibt es am Ende des Threads.
Die Ergebnisse der diversen Studien lassen sich wie folgt zusammenfassen:
👉 Die Daten basieren in der Regel auf Impfungen von Personen im Alter ab 60 Jahren. Aber auch Ergebnisse der vierten Impfung von jüngeren Mitarbeitern im Gesundheitswesen wurden untersucht.
Gar nicht gut: Gehirnentzündung und Lewy-Körper (s. Demenz) im Gehirn von Makaken nach SARS-CoV-2-Infektion
Postmortem-Analysen zeigten die Infiltration von T-Zellen und aktivierten Mikrogliazellen im Parenchym des Gehirns aller (!!) infizierten Tiere. 👇
Zudem wurden in den Gehirnen der Makaken α-Synuclein-Aggregate gefunden. Die Heterogenität dieser Erscheinungen weist auf das neuropathologische Potenzial des Virus hin und sollte als Warnung vor langfristigen Gesundheitsrisiken nach einer Infektion betrachtet werden.
Wie ist der derzeitige Rückgang bei der berichteten Inzidenz zu beurteilen? Die 7-Tages-Inzidenz ist in der vergangenen Woche (14. KW) um 24,2% gesunken. Hier die Daten vom RKI und vom Tagesspiegel 👇.
Um dies einordnen zu können ist ein Blick auf die Entwicklung der Anzahl der Tests notwendig. Hier die Daten der Corona-Warn-App (Vergleich 14. KW vs. 13. KW):
👉 Die Anzahl der über die CWA gemeldeten PCR-Tests ist um 393.990 bzw. 24,2% gesunken, die der Schnelltests um 21,9%.
👉 Die Positivquote bei den PCR-Tests liegt in der 14. KW bei 63,7% (Vorwoche: 65,55%; somit ein Rückgang von lediglich 2,8%).
👉 Die Positivquote bei den Schnelltests liegt in der 14. KW bei 8,15% (Vorwoche 7,67%; ein Anstieg von 5,76%).
👉 Der Rückgang bei den…