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Heute ist das neue Waffengesetz in der 1. Lesung im Bundestag. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, die Geschichte einer Maschinenpistole Bergmann MP18 vorzustellen.

Der Blick lohnt sich, versprochen! 1/x
1918 ausgeliefert an die Reichswehr, brach auch schon der Frieden aus und solche Waffen wurden nach den Bestimmungen von Versailles verboten.

Sie verschwand aus den Arsenalen und landete zügig bei den zivilen Polizeikräften. 2/x
Dort wurde sie entwendet und geriet bei den Unruhen 1923 in die Hände Rechtsradikaler, die einen Umsturzversuch unternahmen.

Sie wurde beschlagnahmt und landete wieder im Arsenal. Dort wurde sie von Freikorps wieder gestohlen.

Inzwischen drohten strenge Strafen auf den Besitz
Weil die Kämpe auf den Strassen immer brutaler werden, versucht es die Regierung mit weiteren Sanktionen.

Auf den Besitz der MP 1918 droht schon bald die Todesstrafe. Kenntnis ihres Besitzes bedeutet für Zeugen, die keine Anzeige erstatten, lange Haftstrafen. 4/x
Im Krieg landet die Waffe nun bei einem Parteibonzen und wird später ausgegeben an den Volkssturm.

In den Kämpfen wird sie zusammen mit Uniformteilen auf einem Bauernhof zurückgelassen, die Soldaten hauen ab. 5/x
Die Siegermächte geben bekannt:

Auf den Besitz der Bergmann-MP steht die Todesstrafe.

Der ängstliche Bauer versteckt das Teufelszeug auf dem Scheunenboden und hat ganz andere Sorgen zu bewältigen.
In der jungen Bundesrepublik tritt nun das Kriegswaffenkontrollgesetz in Kraft, es drohen wieder lange Haftstrafen.

Die Bergmann liegt noch immer auf dem Scheunenboden.

Der Sohn vom Bauern findet sie und nimmt sie mit in die Stadt, weil er beruflich umziehen muss. 7/x
Nach der Wiedervereinigung liegt die Waffe unbeachtet im Keller.

Zahlreiche Neuregelungen der Gesetz verschärfen weiter die Strafandrohungen. Inzwischen lebt der Enkel des Bauern in der Wohnung, er findet die Bergmann beim Aufräumen. 8/x
2019 sollen nun die Strafen weiter verschärft werden, nun wird auch der Besitz der passenden Magazine strafbar.

Der Enkel braucht Geld für ein neues Auto, kann mit der Bergmann nichts anfangen, sie wechselt für 1500 Euro den Besitzer. 9/x
Käufer ist ein Ostberliner, der bis 1990 ebenfalls von schwersten Strafen für Waffenbesitz sanktioniert wurde - bis hin zur Todesstrafe.

Er interessiert sich für die Technik und die Waffe landet in seinem Keller. 10/x
Der Sohn ist militanter Neonazi, der die Waffe zufällig findet.

Er will sich vor seinen Kumpels wichtig machen und bringt die Bergmann zu einem Szene-Treffen. 11/x
DAS ist die Realität, nicht das Wischiwaschi der Bundespolitik zum Waffenrecht:

faz.net/aktuell/gesell…

haz.de/Hannover/Aus-d…

Trauerspiel deutschen Waffenrechts... 12/12
Bitte retweeten und fleissig verbreiten, noch kann man etwas gegen die Gewalt unternehmen und endlich mal ein vernünftiges Waffengesetz diskutieren.

Dieser Müll muss gestoppt werden, er verhindert keine Straftaten, er fördert sie!
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