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Vielen Dank für diese Frage @Polizei_KA

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Ich möchte die Frage aus der perspektive eines radfahrenden Verkehrsteilnehmers beantworten, der das ganze Jahr jeden Tag mit Lastenrad (inkls Kind) und Fahrrad unterwegs ist.
In meinen Augen bin ich mit meiner am Straßenverkehr teilnehmenden Mobilitätsform laut STVO gleichberechtigt zu allen anderen, werde aber nicht so behandelt. Halte ich den laut aktueller Rechtssprechung vorgesehenen Abstand von 1m zum Fahrbahnrand und 1,5 m zu parkenden Autos
ein um mich z.B. vor #dooring zu schützen wirft man mir vor zu provozieren oder den "echten Verkehr" zu behindern. Auch von seiten der Polizei. (Als folge daraus entstand übrigens #wearetraffic). Ein Radfahrer muss also damit rechnen, im Zweifel schon bei einer Unfallaufnahme
von einer (falschen) Vorverurteilung der aufnehmenden Beamten betroffen zu sein.

Ebenso ist in der aktuellen Rechtssprechung ein überholabstand von 1,5 m (2m im Falle von Kindertransport) zu Radfahrenden vorgesehen und bald auch konkret mit der neuen STVO Novelle benannt.
Täglich erleben wir Radfahrer, das dies nicht einghalten wird, insbesondere bei Schutzstreifen und Radsonderspuren. (Weiße Linien heben keine Gefahren auf). Dies interessiert in Alltag (subjektiv) aber keinen Beamten. Am Ende fährt die Angst jeden Tag mit, dass eine Windböe oder
ein Ausweichmanöver mich vor ein zu knapp überholdendes Fahrzeug wirft das mich gerade mit 50 km/h und 30cm Abstand überholt, oder der LKW dessen Luftzug an meinem Rad reisst.
Wir Radfahrer interessieren uns nicht primär für Bestrafung bzw Einordnung der Situation. Wir werden immer lauter, weil wir als vollwertige Verkehrsteilnehmer im Verkehr anerkannt und behandelt und geschützt werden wollen. Wir wollen die Ursache von Unfällen beseitigen
Anstatt einen Helm ans Herz gelegt zu bekommen, der bei einer Kollision mit 2 tonnen Stahl unwirksam ist. Die Kollision gilt es zu bekämpfen (Helme machen woanders Sinn).
In Begegnungssituationen mit Polizei und Staat empfinden wir eine Einordnung als Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse obwohl wir wissen, dass die STVO das nicht her gibt. Wir sind aufgebracht und fasungsungslos, das dies möglich ist.
Ich belasse es mal dabei auch wenn ich den ganzen abend weiter schreiben könnte. Ich möchte irgendwann morgens aufs Rad steigen und einfach ohne Angst von A nach B fahren können. Das dies bald möglich ist zeigen mir Polizei und Staat dezeit nicht. Bis dahin bleibe ich Laut.
Womöglich möchte meine lokale @polizei_nrw_bo ja auch mitlesen. Wir hatten in der Vergangenheit ja nicht so viel Glück im Dialog miteinander ;)
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