Erklärt: Verhältnis von Fallzahlen zur Anzahl durchgeführter #Tests!
Spontane Erkrankungen (z.B. #Krebs) treten mit einer gewissen (+/- gleichbleibenden) Rate quer durchs Land auf. Beginnt man zu Zeitpunkt 0 zu zählen, kommt pro Zeitraum die selbe Anzahl neuer Fälle hinzu.
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Im Beispiel pro Zeitraum ein neuer Fall- man spricht von linearem Wachstum. Außerdem sind Fälle gleichmäßig verteilt, weshalb eine Verdopplung der #Testanzahl auch eine Verdopplung der #Fallzahl bedeutet. Aus diesem Grund macht in diesem Fall eine zufällige #Stichprobe…
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… großen Sinn. Aus der prozentualen Häufigkeit an Fällen in der Stichprobe kann man sehr gut hochrechnen auf die absolute Anzahl an Fällen im gesamten Land. Hierfür ist also die Anzahl durchgeführter Tests eine sehr wichtige Kenngröße. Das verhält sich ganz anders...
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im Falle eines Infektionsgeschehens! Hier treten die Fälle nicht "spontan“ auf. Stattdessen steckt ein Kranker eine bestimmte Anzahl seiner Mitmenschen im Umfeld an (das gilt für jede ansteckende Krankheit!). Das geschieht mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit, im…
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… Beispiel (Bild) steckt jeder Kranke pro Zeitraum eine weitere Person an. Dadurch verdoppelt sich die Anzahl an Fällen mit jedem Zeitintervall und erreicht so schnell sehr, sehr hohe Fallzahlen. Diese Ausbreitung nennt man #exponentiell. Ein weiterer ...
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... sehr wichtiger Unterschied zu spontanen Erkrankungen wie Krebs ist, dass die Fälle hier in engem räumlichen Bezug zueinander stehen– Ansteckungen finden nunmal im unmittelbaren Umfeld statt! Aus diesem Grund muss auch ganz anders getestet werden. Zufällige #Stichproben…
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... quer durchs Land machen hier (erstmal) keinen Sinn. Stattdessen wird im direkten Umfeld eines Patienten (oder eines Risikofalles, z.B. einem Rückkehrer aus Südtirol) getestet. Auf diese Art und Weise kann man effizient und sehr zuverlässig die tatsächliche...
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… Anzahl an Fällen bestimmen. Da es aber abseits dieser Region kaum Fälle gibt, macht ein Hochrechnen auf das gesamte Land keinen Sinn. Man kann auch noch so viele Stichproben im Land machen und dennoch kaum mehr Fälle entdecken. Anders als bei Krebs ist hier also…
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... die Anzahl an entdeckten Fällen eben nicht proportional zur Menge durchgeführter Tests! Im Laufe der Zeit wird natürlich auch die Anzahl der Tests exponentiell steigen, da ja immer das gesamte Umfeld der exp. zahlreicher werdenden Infizierten getestet wird. Das heisst…
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aber natürlich nicht, dass man auch zu früheren Zeitpunkten bedeutend mehr Fälle entdeckt hätte, wenn man von Anfang an so viele Tests durchgeführt hätte– siehe die frühen Zeiträume im Beispielbild!
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Ich wollte das noch einmal ausführlich erklären und illustrieren, da gerade im Kontext von #SARSCoV2 und #COVID19 das Thema einfach immer wieder hochkommt. Bitte beachten, dass die Beispiele oben nur zur Verdeutlichung dienen und keine konkreten Situationen abbilden!
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Und außerdem bitte beachten, dass ich nicht bereit bin über Grundlegendes zu diskutieren: #SARS_CoV2 existiert & ist äußert ansteckend, daran besteht kein Zweifel (plakativ: Kreuzfahrtschiffe, Flugzeugträger!) und #COVID19 ist eine ernstzunehmende Krankheit!
12/12– habe fertig 😅
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What makes kids so remarkably resilient to acute #COVID19 as compared to grownups and, especially, the elderly?
Here we take a deep (#singlecell) look into their noses and follow up on what we found in a cell culture model.
#SARSCoV2 #innateimmunity #children #adults
Colleagues at BIH @berlinnovation @ChariteBerlin have previously collected nasal swabs of children and adults in the context of #SARSCoV2 and performed single cell transcriptomics #scRNASeq. We described a baffling #interferon response in children:
We now followed up on these findings wondering what causes the nasal epithelium of kids to be so much more sensitive to detect virus #infection. We reused the #scRNA data focussing specifically on healthy, uninfected individuals, and we combined it with in vitro experiments.
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Spannende Studie– die Menge an #SARSCoV2 #Corona Viren, denen man ausgesetzt ist, hat einen entscheidenden Einfluss auf das Risiko sich anzustecken- (auch und insb.) für Geimpfte und Genesene. Das zeigt einerseits: die #Impfung kann sehr wohl die Ansteckung verhindern!
V.a. bei flüchtigen Zufallskontakten reduziert sie das Ansteckungsrisiko nennenswert.
Aber: alles hat eben seine Grenzen! Wenn einem Geimpften genug #Virus ins Gesicht geniest wird (oder man rund um die Uhr mit Infizierten zusammen ist), steckt man sich trotz Immunität an!
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Das ist immunologisch spannend (wenngleich nicht unerwartet, aber hier mal systematisch analysiert) und deckt sich auch mit früheren Studien zum Zusammenhang von #Virusdosis und Krankheitsschwere ⬇️!
Es hat auch eine praktische Konsequenz: man kann nämlich…
Ich komme eben aus der Vorlesung und die Studenten haben sich im Anschluss noch angeregt mit mir über das wahrscheinlichste Ausbruchsszenario von #Corona / #SARSCOV2 unterhalten.
Kurz mal hier für alle: ob ein infizierter #Marderhund auf dem Markt in Wuhan war…
1/n
… oder nicht ist gar nicht sehr erheblich. Viel wahrscheinlicher erscheint mir ohnehin, dass es ein infizierter Tierzüchter war.
Das Szenario: Fledermäuse tragen die nächsten Verwandten des SARS2 #Coronavirus, das ist unstrittig. Fledermäuse können auch in Pelztierfarmen…
2/n
…umherfliegen oder gar „wohnen“. Dabei kommt es unweigerlich zu regelmäßigem Kontakt der Pelztiere, zB Marderhunde, mit dem Kot (etc) der Fledermäuse. Das Virus hat ausgiebig Gelegenheit, Mutationen ⬇️ „auszuprobieren“, die die Vermehrung im neuen Wirt (Marderhund) erlauben. 3/n
Und hier nochmal zum selben Thema wie gestern vom anonymen Mäuschen (das übrigens im echten Leben auch gestandener Wissenschaftler ist!) heute von Emanuel ⬇️
Um das klar zu sagen: wieviel es epidemiologisch brachte, #Kitas und Grundschulen zu schließen, und ob es…
… unter Abwägung aller Faktoren (inkl. entwicklungspsychologischer, sozialer, ökonomischer [arbeitende Eltern!], …) sinnvoll war– das ist eine ganz andere Frage.
Aber die aktuell häufig zu lesende Darstellung „Ich und die Kinderärzte haben es ja schon 2020 gesagt:…
2/n
…Kinder spielen keine nennenswerte Rolle im Pandemiegeschehen!“, das ist einfach (häufig: selbstgefälliger) Quark. Auch die akt. Studie sagt genau das *nicht*– wo viele Kontakte stattfinden, wird das Virus selbstverständlich effizient verteilt!
- ca 15% der longCOVID-Patienten litten auch nach 12 Mon. noch an mind. einem Symptomkomplex (also <1% aller betrachteten COVID-Patienten); manche hiervon dürften chronisch bleiben.
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Anmerkungen:
- betrachtet wurden „Symptomkomplexe“, die verschiedene Einzelsymptome vereinen
- andere Symptome wurden nicht betrachtet (geplant für künftige Updates der Studie): Kopfweh, Schlaflosigkeit, Geruchs-/Geschmackverlust, Schlaganfall, …
Hier eine Studie aus Dänemark, die sich Ansteckungen im Haushalt (mutmaßlich häufigster Ansteckungsort) anschaut. Steckte ein Infizierter mit #Delta noch 21% der Mitbewohner an, waren es mit #Omikron 31%!
Spannend auch: Geimpfte steckten sich nur ~halb so oft an!
Nicht nur das– Geimpfte waren auch weniger infektiös und stecken ihrerseits weniger Haushaltskontakte an, wenn sie infiziert waren (Durchbruchsinfektion)!
Zeigt schön & in real life: #Impfung verhindert nicht „nur“ schwere Verläufe, sondern ist sehr wohl auch Fremdschutz!
PS: der ganze Thread ist lesenswert, am Ende gibt es auch eine schöne Diskussion zu möglichen Schwächen. Ich streiche noch heraus: Genesen galt hier als Geimpft; Zeit zwischen letzter Impfung und Ansteckung ging nicht in Analyse ein (Dauer des Ansteckungs-Schutzes).