@beimwort Doch, sie können beide wahr sein. Als Steuerexperte nach der kompletten Lektüre des NYTimes-Artikels:
Er (bzw sein StB) hat über Jahrzehnte aggressivste Steuerstrukturierung gemacht (wird sich zeigen, ob immer legal) und dabei bestehende Unklarheiten... 1/C
@beimwort & Grenzbereiche stets ausgenutzt. Die dabei erzielten Refunds & die bis ans Maximum vermiedenen Steuern auf die profitablen Bereiche (Apprentice, Trump Tower) waren ein wesentlicher Faktor dafür, daß er die Kosten für seine (verlustträchtigen) „Prestige-Assets“ (ua Golf-Clubs 2/X
@beimwort ...) weiter finanzieren konnte. Viele der von der NYTimes genannten Steuereffekte und insb. der bereits bekannte Rekordverlust 1995 (der ihm aufgrund der Verlustvorträge 20 Jahre lang de facto Steuerfreiheit auf profitablen Teilbereiche bescherte) 3/X
@beimwort wären in D so nicht möglich. (Wir haben [leider] genug eigene Gesetzeslücken.) So bekam er die 1 Mrd Verlustvortrag in 1995 ja nicht, weil er 1 Mrd eigenes Geld verloren hatte, sondern weil die Investoren der damaligen Partnership 1 Mrd verloren hatten und er als Initiator... 4/X
@beimwort ... diese Verluste für sich selbst geltend machen konnte. (was so heute in den USA nicht mehr möglich ist). Das machen von Verlusten (zB 2005/2006) und das Nutzen von Sondereffekten (wie der von Obama 2009 wg der Finanzkrise eingeführten 4jähriger Verlustrücktragsmöglichkeit 5/X
@beimwort schließen sich also nicht aus. Dass er seinen Kindern exorbitante „Advisor-Fees“ zahlt, um eigene Steuern zu sparen und auch noch die SchenkungSt / ErbSt zu vermeiden, wäre so in D nicht möglich. Wahrscheinlich ist dies so in den USA im Ergebnis auch nicht möglich.Hierbei ist 6/X
@beimwort ganz wichtig sich nochmals folgendes zu vergegenwärtigen:
Die NYTimes hat seine Steuererklärungen. Es sind keine (in D würden wir sagen) Betriebsprüfungsberichte. Also wurde die Rechtmäßigkeit / Anerkennung vieler genannter „verdächtiger“?Positionen noch nicht vom IRS geprüft 7/X
@beimwort Das steht noch aus. Was Trump und sein StB jedoch machen (insoweit „on brand“): Sie beziehen Maximalpositionen, die andere aus Furcht vor Ermittlungen / Stress / Konsequenzen so nicht beziehen würden. Dies tun sie im Vetrauen darauf, am Ende entweder 8/X
@beimwort komplett damit durchzukommen oder sich im Rahmen eines Vergleichs immernoch vorteilhaft zu einigen mit dem IRS.
Fazit: Die NYTimes hat schon sehr genau ausgewertet. Sie fasst es so zusammen, dass auch Nichhtsteuerrechtler es verstehen können. 9/X
@beimwort Trump verhält sich bzgl Steuern ggü dem Staat aggressiv bis in den Graubereich &!komplett unsozial. Ob auch rechtswidrig/strafbar wird sich erst künftig zeigen.Wie schon bei den Enthüllungen von Cohen bzw bzgl „Stormy“ (catch to kill, hush money) wird sich im Bereich seiner 10/X
@beimwort bei genauer Prüfung auch die ein oder andere Gesetzesübertretung finden. Denn man kann nicht jahrzehntelang immer die Grenzen im Graubereich austesten, ohne sie zu überschreiten. Aber das wird erst die Zukunft zeigen.
11/X
@beimwort All die enthüllten Steuerthemen (aggressiv; kein Gemeinschaftssinn/Verantworrungsbewusstsein, max. Eigennutz) sind „on brand“ und werden ihm bei seinen Anhängern nicht wirklich schaden. Aber sie werden bei den Independents manche weiter abstoßen und ihn 12/X
@beimwort deshalb doch paar Wählerstimmen kosten. Leider nicht allzu viele. Hoffentlich aber genug. 🤞🏻 13/13
@beimwort PS: In D gibt es Regelungen zur sog. Mindestbesteuerung (Begrenzung Verlustverrechnung zeitlich vor-und rückwärts) und zudem Regeln zur Begrenzung der Verlustverrechnung zwischen verschiedenen Investments/Beteiligungen. Außerdem Vorschriften, die die steuerliche Geltendmachung
@beimwort PPS von Luxusaufwendungen (Yacht, Flieger) und privaten Aufwendungen begrenzen. Schließlich noch die SchenkSt für Übertragungen auf die Kinder. Diese genannten Vorschriften und vor allem die Bewertung von Assets für Spendenabzug, Grundsteuer usw sind die Hauptthemen bei denen
@beimwort PPPS: Trump in den Grenzbereich gingen. Die NYT hat bereits angekündigt, dass noch mehr Details separat über die nächsten Wochen folgen und da bin ich mir fast sicher, denn sie haben schon erstaunlich umfassende Unterlagen zugespielt bekommen.
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Thread zur Einordnung des neuesten #NYTimes Artikel zu #Trump|s Steuertricks aus deutscher Sicht und für Nicht-Steuerrechtler nach erster Durchsicht. 👇🏻 1/X
Die #NYTimes hatte in dem Erstartikel bereits Folgeartikel angekündigt. Eines wird achon jetzt klar:
Eine gründliche Berriebsprüfung durch die Steuerbehörde (#IRS) wäre - wie es ohnehin zu vermuten war - für Trump finanziell und strafrechtlich extrem kritisch. 2/X
Lange Story der #NyTimes mit bemerkenswert gut recherchierten Zusammenhängen. Was im Wesentlichen GEMÄSS DEM ARTIKEL passiert ist, ist folgendes:
1. Trump und sein langjähriger Buddy Mr. Ruffin haben zusammen ein Hotel in Las Vegas
3/X
Nenne eine (Gesetzes-)Maßnahme, die jahre-/ jahrzehntelang von #CDU und #BILD blockiert wurde und am Ende doch kam / kommen werden) und sich als dauerhafter Fortschritt herausstellt. (so wie #Lobbyregister und sozial flankierte #Tierwohlabgabe in dieser Woche)