Der Umgang mit dem Begriff «Eigenverantwortung» macht mich, …, sagen wir wütend.
Nicht, weil ich etwas gegen Eigenverantwortung hätte. Ich bin mir meiner Eigenverantwortung bewusst und ich hänge an ihr.
Eigenverantwortung heisst im Grossen und Ganzen, für die eigenen Handlungen und Entscheidungen die Verantwortung zu übernehmen und die Konsequenzen davon zu tragen.
Was macht aber die Gesellschaft, die Politik mit dem Begriff?
Eigenverantwortung ist, im gesellschaftl. und politischen Kontext, das elegante Wort für "schau halt selber".
Dabei wird ignoriert, dass der wesentliche Grund für Ungleichheit unsere strukturellen Bedingungen sind. Diese Bedingungen kann nur selten jemand durch Eigenverantwortlichkeit überwinden.
Nur Personen mit überdurchschnittlichen persönlichen Ressourcen können das mit ausserordentlichem Einsatz erreichen. Solche Personen sind aber nicht der Massstab. Nicht der Beweis, dass es ja geht, «wenn man nur will».
Deshalb: Der Begriff «Eigenverantwortung» wird und wurde missbraucht.
Ach ja: #Eigenverantwortung in Bezug auf #Corona: Wenn A angesteckt wird durch eine verantwortungslose Entscheidung von B, wird B auf keinen Fall für A die Konsequenzen tragen. Somit wäre das vom Tisch.
Wenn man die Grenzen des Sagbaren verschiebt in a nutshell:
Ich war als Kind/Jugendliche immer wieder mit Menschen in Kontakt (Familienfeste, Dorffeste, etc.), die Witze über alles mögliche und unmögliche(rassistisch, frauenfeindlich, etc.) machten.
Dabei war immer klar, dass unsere Familie von Haus aus sehr links eingestellt ist.
Bei uns zu Hause und bei meinen Grosseltern gingen Menschen aller Kulturen ein und aus. Mehr als ein Familienmitglied ist Homosexuell.
Als Jugendliche habe ich dann im Ausgang bekanntschaft mit einer Gruppe Jugendlicher gemacht, die ebenfalls unmögliche, rassistische Witze machten. Daneben aber super nett und freundlich waren.
Einen der Jungs fand ich besonders toll. You know what I mean.
Zumutbar ist auch ein Arbeitsweg von je 2 Stunden (hin und zurück). Auch für Alleinerziehende.
Etc.
Wird eine solche Arbeitsstelle nicht angenommen, wird man sanktioniert. Die schon zu knappen Beiträge (für Sozialhilfeempfänger:innen) werden noch einmal empfindlich gekürzt.
Womit ich nicht einverstanden bin: «(…) was passiert, wenn (…) Eltern mit Geld (…) die öffentliche Schule vor sich hertreiben. Zum Glück sind wir davon weit entfernt.»
Tatsächlich werden Privatschulen en masse eröffnet. Immer mehr Eltern machen Homeschooling.
Dabei geht es den Eltern meist darum, den Kindern eine Lernumgebung zu bieten, in der sie ihrem Lernstand & Tempo entsprechend lernen können und in der ihre physische und psychische Integrität gewahrt wird. (Ohne zu bestreiten, dass eine elitäre Schicht andere Ziele verfolgt.)
Ein auf vielen Ebenen wichtiger und guter Thread von @phwampfler.
Noch etwas zum letzten Absatz der lautet:
Erschütternd ist nun: Kinder schreiben über #Mobbing, *weil* Lehrpersonen das erwarten; stellen diese darin jedoch als ohnmächtig dar.
Es entspricht meiner Erfahrung nach der erlebten Welt der SuS.
Im Grossen und Ganzen gibt es Lehrpersonen, bei denen gibt es kein bis kaum Mobbing. Dann gibt es die anderen Lehrpersonen. Dort findet Mobbing fast immer statt.
Ich bin schon lange der Meinung, dass es Lehrpersonen gibt, die durch ihr Verhalten Mobbing fördern oder sogar induzieren. Diese blamen auch durchs Band weg die Mobbingopfer.
Leider ist dies eine weitere "heilige Kuh" der (öffentlichen) Schule.
#Lenzerheide
Wunderschön zum biken. Tolle Trails. Viele Optionen.
Leider ist das "Bike Kingdom"-Marketing zum aus der Haut fahren/peinlich/abstossend/beleidigend. Mann/Frau kann sich nicht entscheiden. Denn es betrifft beide Geschlechter.
Das ist so wahr! (a thread)
Mit diesem Begriff geht eine Tradition der gegenseitigen Unantastbarkeit einher. Eine unausgesprochene Regel, die besagt, dass Lehrpersonen einander nicht kritisieren. Einander nicht reinreden.
Aus diesem Grund sind, zumindest in der CH, Schulleiter:innen einerseits gehemmt, eine gewisse Qualität durchzusetzen. Andererseits treffen sie auf viel Widerstand bei den Lehrer:innen.
Und wie das so ist in Kulturen: Sie wird auch an Junge weitergegeben.
So erklärt sich dann auch, dass teilweise grosse Unterschiede zwischen Schulhäusern feststellbar sind.
Daneben gibt es auch so was wie Schulhauskulturen.