(1)Das Argument #Schnelltests erkennen nur einen geringen Teil der Infizierten und seien weniger sensitiv als die PCR wird leider immer wieder in Zusammenhang mit der Unzuverlässigkeit dieser Tests angeführt. Wissenschaflich/mediales Unverständnis oder doch Irreführung❓
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(2) Spoiler vorab: Das Argument stimmt. Die Schlussfolgerung daraus (Antigen-Tests sind unzuverlässig) stimmt aber nicht.
Im Grunde ist dies so, als würde behauptet werden konventionelles Röntgen wäre fehl am Platze, weil es nicht so sensitiv ist wie die Computertomografie.
(3) Was die @SZ hier offensichtlich ungeprüft verbreitet ist die Aussage eines renommierten Virologen (Prof. O. Keppler, Uni München), der sich darüber empört, dass nur 60% der Schnelltests von COVID-Pat. bei stationärer Aufnhahme positiv sind, im weiteren kl. Verlauf nur 31%.
(4) Diese Aussage ist befremdlich, weil eigentlich nichts anderes zu erwarten wäre. Die Aufnahme erfolgt im Schnitt um den 10. Tag der Infektion, also zu einem Zeitpunkt, zu dem in der Regel die infektiöse Phase abklingt oder bereits abgeklungen ist.
(5) Was hier offensichtlich nicht verstanden wurde, ist, dass #Schnelltests nicht dazu da sind eine Infektion zu diagnostizieren. Sie sind dazu da, hohe Viruslasten, und damit das Potenzial jemand anderen anzustecken zu erkennen (Infektiosität NICHT Infektion)
(6) Daher sind Antigen-Test, anders als PCR-Tests über die ersten 10-14 Tage eben nicht mehr positiv, trotz bestehender Infektion. Gerade diese Tatsache macht diese Tests so effektiv für ein Screening. Sie sieben infektiöse Virusträger aus und lassen nicht-infektiöse unbeachtet.
(7) Wenn Prof. Keppler sich im weiteren Verlauf der stationären Behandlung darüber wundert, dass die Ag-Tests nur noch in 31% der Fälle detektieren (normales Phänomen nach Tag 10 abkl. Infektiösität), ist fraglich, ob das Detektionsprinzip der Tests überhaupt verstanden wurde.
(8)Auch journalistisch ist es bedauerlich, dass das Thema nicht kritisch aufgegriffen und hinterfragt wurde. Im Grunde zerreden wir uns hier ein Mittel, das wir im weiteren Verlauf der Pandemie dringend brauchen werden. Wie die Grafik zeigt, benötigen wir keinen perfekten Test
(9) Dies Form der Berichterstattung und Tweets führt zu Unsicherheit in der Bevölkerung. Für Public-Health-Maßnahmen ist die Informiertheit und Involviertheit der Bevölkerung aber extrem wichtig. Desinformation und Unsicherheit sind hier Gift.
(10) Dies soll aber kein grundsätzlicher Verriss sein. Es gibt natürlich auch Journalisten, die das Prinzip des Public-Health-Screenings gut verstanden haben. Dennoch überwiegen mMn grundsätzliche Missverständnisse in der medialen Darstellung. @Kunkeline@m_grill@SZ
(11) Skandalschlagzeilen wie: "Die Antigen-Tests erkannten nur rund 60 Prozent der Erkrankten" sollten systematisch durch gute Informationen ausgetauscht werden. Wir schießen uns ansonsten ins eigenen Knie in der Pandemiebewältigung.
(1)Guardian-Bericht zur @LSHTM-Studie (PrePrint).
Prognostiziert werden in UK, trotz beginnender Impfung und Fortführung restriktiver Maßnahmen in den nächsten 6 Monaten höhere #COVID19 Todeszahlen als im gesamten Jahr 2020.
THREAD⏬ #mutante theguardian.com/world/2020/dec…
(2) @firefoxx66 weist darauf hin, dass die Infektionen und Ausbreitungen in den Niederlanden und in Dänemark vermutlich auf eine einzige Eintragung zurückzuführen sind, was für die hohe Virulenz des neuen Stammes spricht.
(3)Auch aufgrund dieser Erkenntnisse, ist es ziemlich sicher, dass sich diese hoch-virulente Variante auch in Deutschland durchsetzen wird. Sicherlich kein Grund in für Panik, aber dennoch bitte die sinnvollen Regeln, mehr denn je, ernst nehmen!
(1)Es ist zu befürchten, dass wir nach der Impfung der vulnerablen Gruppe die #ITS weiterhin auf submaximal fahren werden und uns wieder mehr Neuinfektionen "erlauben". Epidemiologisch wandert dadurch der Tod in jüngere Gesellschaftsschichten (W-Effekt). #COVID19
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(2) Verständlich, weil eben auch jüngere Menschen an #COVID19 sterben. Nur deutlich seltener. Wenn aber mehr Neuinfektionen zugelassen werden, erhöht sich auch der Anteil der jüngeren Sterbenden. Das ist einfache Stochastik.
(3) Ich hatte zur Auslastung der Intensivstationen im April einen Thread geschrieben und fand ihn damals zynisch. Er ist immer noch zynisch. Erschreckenderweise finde ich ihn (auch aufgrund der aktuellen Todeszahlen) aber realistischer denn je.
(2) Dies ist jetzt ein besonders tragisches Ereignis, das zeigt, dass durch menschliches Versagen (fehlende Unterbindung von Eintragungen) Menschen zu Schaden kommen und, wie hier, sogar sterben.
Leider passiert das täglich und überall.
Ja.... aber warum jetzt der Thread? 🤷
(3) Weil es nervt.
Äh. Was jetzt genau? (OK, ihr seid warmgelaufen, ich hör auf damit)
(1)Einer der verblüffendsten Preprints des Jahres⏬
@DanLarremore et al. zeigen, dass ein #Geruchstest, 2-3x/Woche im Selbsttest durchgeführt, ähnlich effektiv für die #Covid19 Eindämmung sein kann, wie eine wöchentlich durchgeführter PCR-Test
(2) Hintergründe
Die Verminderung des Geruchsempfindens (olfactory dysfunction, OD) eignet sich als #COVID19 Symptom sehr viel besser für ein Screening, als das hierfür häufig verwendete Symptom Fieber.
(3) In neueren Untersuchungen konnte dieses Symptom bei COVID19-Betroffenen in 76-81% d.F ermittelt werden. OD konnte mittels standardisierten Tests sogar in 82% der Fälle mit asymptomatischen Verlauf festgestellt werden.
▶️sciencedirect.com/science/articl…
(2) Entsprechenden Modellierungen hierzu gab es bereits im Sommer, u.a. in dieser JAMA-College Studie
Reines Testen beim Auftreten von Krankheitssymptomen reicht nicht! Wir laufen damit den Infektionsketten nach, anstatt die Clusterbildung zu verhindern.
(3) Inzwischen haben wir aber auch epidemiologische prospektive Daten, die zeigen, dass sich Cluster selbst unter Einhaltung strengster AHA-Regeln (Quarantänebedingungen) in Gruppenansammlungen kaum verhindern lassen.
2⃣
Vorab der Wortlaut der Pressemitteilung vom 3.11 via @rponline
Hintergrund⏬
3⃣ @c_drosten hatte sich am 30.11 zur Intensivbettensituation an der Charité geäußert und darauf hingewiesen, dass eine Überlastung drohe, was wiederum zu einer #Triage-Situation führen könne. In diesem Rahmen hatte er auch erklärt, was Triage bedeutet⏬