Mittlerweile muss ich sagen: jede #Studie, die über #COVID19 und #Schule veröffentlicht wird, deprimiert mich von Zeile zu Zeile. Nicht, weil ich nicht gerne Studien lese (auch außerhalb meines Fachgebietes), sondern: solange immer wieder behauptet wird, diese Studie würde nun /1
...endlich zeigen, das (oder das nicht)... verrinnt die Zeit, in der wir auch darüber sprechen könnten, was unsere Kinder, Jugendlichen und Familien brauchen, und wie wir es ihnen ermöglichen können - wie wir Bildung sichern, für vulnerable Gruppen aber auch für Inhalte, /2
...die Online schwer vermittelbar sind (Sprachförderung, Erstunterricht, soziale Kompetenzen), wie wir E-Learning DIDAKTISCH aufgestellt kriegen, wie wir Familien Sicherheit anbieten können, wir wir die für die Identitätsbildung von Teenagern in Abgrenzung zum Elternhaus /3
...organisieren, wie wir Kindern im Grundschulalter Rituale anbeten (z.B. den eigenen Geburtstag) und und und... es gäbe so wichtige Fragen, und denen allen steht im Weg, dass wir lieber diskutieren, ob wie warum Kinder ansteckend sind, ob wie und warum zur Schule gehen 4/
...wichtig ist, ob wie und warum was auch immer. Fakt ist doch: Die Zahlen müssen runter, mit aller Kraft UND unsere Kinder und Jugendlichen brauchen eine faire Entwicklungschance trotz Corona, vielleicht sogar durch Corona - das ewige polarisieren ermüdet mich zutiefst...
Frust-Thread zu Ende, keine Sorge, geht gleich wieder...
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
So, nach dem Frust-Thread von heute morgen noch einmal ernsthaft und seriös:
Wir haben in vielen Ländern gesehen: Exponentielles Wachstum ist bei ungeschützten Schulen nicht aufzuhalten - siehe zuletzt Portugal, die für ihren Mut gefeiert doch zurückrudern mussten! 1/2
Wir hätten einen ganzen Herbst Zeit gehabt, uns vorzubereiten! Ok, nicht dran geglaubt, gab ja Gegenstimmen, kann passieren! Wir hätten seit Mitte Dezember Zeit gehabt, uns vorzubereiten - wieder verpasst! JETZT SIND DIE SCHULEN 2 WOCHEN IM WECHSELBETRIEB, und alle jammern, 2/x
"Wir müssen die Schulschließungen verhindern... allerletztes Mittel usw." Verdammte Axt, dass hätten wir tun können! Stattdessen wurde unvorbereitet und ohne Tests und Raumluftkonzepte, ohne räumliche und zeitliche Strukturierung mitten IN DIE DRITTE WELLE mit Mutationen... 3/x
Vor ziemlich genau 8 Jahren kam es an einer Schule, an der ich die Schulsozialarbeit verantwortete, zu einem Amok-Alarm (zum Glück Fake). Es griff sofort ein gut vorbereitetes Notfallprogramm und die Schule wurde evakuiert. Warum eigentlich? Denn wie bei Corona gilt doch: 1/x
1. Schulen sind keine Treiber von Schusswaffenverletzungen. Die meisten Schüler*innen und Lehrkräfte werden außerhalb der Schule angeschossen. 2. Die Wahrscheinlichkeit, bei einem Amoklauf schwer verletzt zu werden, ist für Kinder in Deutschland statistisch gesehen sehr... 2/x
...gering. Internationale Erfahrungen sind dabei nicht übertragbar, und außerdem haben wir viel zu wenig Daten, um umfassende Schutzkonzepte zu rechtfertigen. 3. Es Warenzeichen dem Zeitpunkt genügend Betten auf den Intensivstationen frei, so dass jede*r Verletzte... 3/x
Das Problem bei der Frage, wie mit #Schulen in der #Covid_19#Pandemie umgegangen werden könnte, scheint mir, dass die Netzwerkstruktur des Systems Schule nicht ausreichend betrachtet/ verstanden wird. Ich hab da mal was vorbereitet...
Selbst wenn es in der Schule selbst nicht die Regel sein sollte, dass es zu Superspreadings kommt (kann man dran zweifeln) - durch die unberechenbare Verknüpfung quasi aller im Umfeld laufenden Cluster haben die Netzwerkknoten eine riesige Bedeutung für das Pandemiegeschehen
Die letzte Grafik ist eine Hoch-Clusterung als Modell. Die anderen Grafiken wurden original an „echten“ Bespielen rekonstruiert und visualisiert.
Welche pädagogisch-psychologischen Auswirkungen hat Quarantäne auf Kinder und Familien?
Ergebnisse eines Umbrella-Reviews
(wertet vorliegende Reviews unter einer neuen Fragestellung aus): Ein Thread 1/16
In die Analyse wurden 7 internationale Review-Studien (Rapid Reviews, Systematic Reviews sowie eine Meta-Analyse) einbezogen, die insgesamt 116 Studien ausgewertet haben. Nach Abzug der Überschneidungen bleiben 66 Studien, die durch unsere Untersuchung einbezogen wurden. 2/16
Für die Suche wurden die Suchmaschinen scholar.google sowie pubmed genutzt. Als Such-Algorithmus wurde die Funktion „quarantine and review and family or children or youth“ genutzt. Anschließend wurden alle Quellen, die doch Einzelstudien waren, ausgeschlossen und 3/16
#COVID_19 & #Schule – ein Thread
Die Diskussion um #Schulöffnung droht gerade das „Siehste-Nievau“ zu erreichen. Wenn wir mal alle tief Luft holen, könnten wir feststellen, dass die Situation komplex genug ist, kommt jetzt Rechthaberei ist Spiel, wird’s endgültig unmöglich. 1/25
Wir können natürlich fortsetzen und medizinische #Evidenzen mit dem Hinweis, sie seien „wahrer“ als Einzelfälle und jeden einzeln bekanntwerdenden Fall von #Schulschließungen und #Infektionen in der #Schule gegeneinander und aufeinander hauen, können schimpfen, klagen 2/25
…ich aber würde hier gerne mal versuchen, eine kleine Diskursanalyse vorzunehmen (jeder mit den Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen...). Sollte sich irgendjemand in diesem Thread unsachgemäß beschrieben fühlen, bitte ich um Meldung, ich werde sofort revidieren. 3/25