Das ist, mit Verlaub, schamlos. #Nordstream2 als Beitrag zum Umweltschutz zu verkaufen, ist ein Witz. Weder ist Erdgas (Methan) umweltfreundlich - es ist sogar fraglich, ob seine Klimabilanz signifikant besser ist als die von Kohle, wenn Methan-Leckagen eingerechnet werden /1
.. Noch wird #Nordstream2 zur Sicherung der Gasversorgung gebraucht - das bestehende Pipelinenetz reicht dafür völlig aus. Es geht im Kern um ein geopolitisches Projekt, um die Ukraine und Polen aus dem Gastransit auszuschalten. /2
Dass Deutschland dafür die Hand reicht - trotz Kritik zahlreicher europäischer Nachbarn und des EU-Parlaments - ist schlimm genug. Schwesig setzt noch eins drauf, indem sie sich mit Putins Hauskonzern verbündet, um die US-Sanktionen zu umgehen. /3
Wie soll man es nennen, wenn das Land eine öffentlich-rechtliche Stiftung gründet, die zu 99% von russischem Geld (Gazprom ist Staatskonzern) finanziert wird, um damit ein strategisches Projekt des Kremls abzusichern? Bananenrepublik Mecklenburg-Vorpommern? /4
Das Ganze noch garniert mit antiamerikanischer Rhetorik - die Amis (die US-Demokraten übrigens eingeschlossen) verfolgen mit den Sanktionen ja nur ihre eigensüchtigen Interessen, während @ManuelaSchwesig und der russische Petrostaat ganz uneigennützig handeln? /5
Da sind alle umwelt- und außenpolitischen Maßstäbe komplett verrutscht, und die Mindestanforderungen an politische Redlichkeit gehen gleich mit über Bord. Dass CDU, Linkspartei und AfD mitspielen, passt ins Bild, entlastet Schwesig aber nicht von ihrer Verantwortung. /7
Es rächt sich, dass die Kanzlerin, die es besser weiß, #Nordstream2 nicht anfassen wollte. Dieses Projekt ist ein klimapolitischer, europäischer und transatlantischer Rohrkrepierer. Sind Ukraine, Belarus und Navalny nicht Grund genug, endlich die Reißleine zu ziehen? /8
Es ist das falsche Signal, trotz der immer schärferen Repressionen gegen die russische Zivilgesellschaft, des fortgesetzten hybriden Kriegs gegen die Ukraine und der Kumpanei Putins mit Lukashenka immer mehr Gas-Geld in die Kassen des Kremls zu. spülen. /9
Auch klimapolitisch ist #NordStream2 aus der Zeit gefallen. Die neuen Klimaziele der EU erfordern die Senkung des Erdgasverbrauchs bereits in diesem Jahrzehnt. Die Bedarfsprognosen, auf denen die neue Pipeline beruht, sind überholt. /10 tagesspiegel.de/gesellschaft/w…
Auf der russischen Seite erfordert #NordStream2 die weitere Expansion der Gasförderung in die arktischen Regionen. "Sauberes russischen Erdgas" ist ein Märchen für Dummies. Wie man es dreht und wendet: NS2 ist ein ökologisches + politisches Desaster. /11 energate-messenger.de/news/192048/ga…
Was hat die milliardenschwere Mitgift für Putins Tochter mit Gazprom und #NordStream2 zu tun? Sehr viel. Der Öl-& Gassektor ist Hauptquelle der feudalen Bereicherung der russischen Machteliten, Putin an der Spitze. NS2 ist Teil dieses korrupten Systems./12 dekoder.org/de/article/col…
Vermutlich prallt die Kritik an ihrer Fake-Umweltstiftung ungerührt an Manuela Schwesig ab. Sie weiß die SPD-Führung hinter sich, und Angela Merkel will #NordStream2 offenbar nicht anfassen. Gründe gäbe es genug - von den neuen EU-Klimazielen bis Navalny. die-stiftung.de/stiftungsszene…
Da schau her - #NordStream2 hat das Vorschlagsrecht für den Geschäftsführer der "Umweltstiftung". Ein schlecht getarntes trojanisches Pferd der Gaslobby. Dass die Ministerpräsidentin bei dieser Farce mitspielt, ist eine Verlotterung der politischen Sitten.
Touché! Es ist eine billige Ausflucht, die Kritik an #NordStream2 als antirussisches Ressentiment abzutun. Es geht um Klimapolitik, europäische Solidarität und ein Minimum an Rückgrat gegenüber der autoritär-aggressiven Politik Putins.
Wohl wahr: Wie wir bislang wachsen, ist nicht nachhaltig. Aber was folgt daraus? Ende des Wachstums ist reine Illusion angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung (=> 10 Milliarden), der rasanten Urbanisierung.. 1/9 faz.net/-iu4-a4pbn?pre…#fplus
.. dem Streben von Milliarden Menschen nach einem besseren Leben. Für sie bleibt sozialer Fortschritt an wirtschaftliches Wachstum gebunden. Also bleibt uns nur die Flucht nach vorn: zur Entkopplung von Wohlstandsproduktion & Naturverbrauch. Das ist kein Abrakadabra. /2
Ja, es gibt biophysische Grenzen des Wachstums, die wir respektieren müssen. Verfügbarkeit von Rohstoffen ist das kleinste Problem. Kritisch sind Klima, Artenvielfalt, Belastbarkeit von Böden & der Meere. Aber daraus folgen keine absoluten Grenzen für ökonomische Wertschöpfung /3
Yes, we can: Machbarkeitsstudie für Klimaneutralität 2050. Guter Aufschlag. Kritische Punkte: ℹ️Wie realistisch ist ein drastischer Rückgang des Primärenergieverbrauchs? (=> Potentiale Effizienzrevolution, Gebäudesanierung). Thread/1 agora-energiewende.de/veroeffentlich…
ℹ️ Auswirkungen auf Energiepreise und Wettbewerbsfähigkeit der Industrie - Wer trägt welche Kosten? ℹ️Wie sinnvoll & realistisch ist die nationale Engführung solcher Szenarien? Brauchen wir nicht eine stärker europäisch / international ausgerichtete Strategie? /2
ℹ️Die Studie geht davon aus, dass zumindest 2/3 des benötigten Wasserstoffs zur Substitution von Öl und Gas importiert werden müssen. Das ist eher konservativ geschätzt. Wir müssen jetzt anfangen, einen internationalen EE/Wasserstoff-Verbund aufzubauen. /3
Heißer Tipp: Wenn es eng wird, rücke man die #NordStream2-Kritiker in die Ecke der Trump-Vasallen. Das zieht immer. Das Argument, "wir" müssten zwischen russischem Erdgas & US-Frackinggas wählen, ist ein löchriger Strohmann. Thread/1
Primäres Ziel von NS2 ist es, die Ukraine aus dem Gastransit zwischen Russland und Westeuropa zu drängen. Die Röhre hat ein Transportvolumen von 55 Mrd cbm/a. Um diese Menge soll laut Vertrag zwischen Gazprom & Naftogaz der Transit durch die Ukraine reduziert werden. /2
Nimmt man #Turkstream hinzu, kommt man exakt auf die 90 Mio cbm, die heute durch die #Ukraine nach Europa transportiert werden. Das führt nicht nur massiven finanziellen Einbußen, sondern gibt Putin freie Hand, den politisch-militärischen Druck auf die Ukraine zu erhöhen. /3
Mir gehen die Umstände des Anschlags auf #Navalny nicht aus dem Kopf. Sie sind von besonderer Grausamkeit. Das gewählte Mittel, ein Nervengift, lässt das Opfer unter brutalen Schmerzen langsam kollabieren. Man erlebt den eigenen Todeskampf /1
Das erzeugt einen besonderen Schrecken bei allen, die sich die Tat vergegenwärtigen. Für Angehörige und Freunde beginnt eine Zeit quälender Ungewissheit. Selbst wenn das Opfer überlebt, ist das Risiko bleibender Schäden hoch. /2
Es ging nicht darum, Navalny möglichst geräuschlos zu beseitigen. Ganz im Gegenteil: die Tat sollte Angst und Schrecken verbreiten. Sie ist nackter Psychoterror, Sadismus auf offener Bühne. /3
So, so, @markuspreiss. Ist es naiv oder infam, in einem Moment zu mehr Verständnis für "Russland" (gemeint sind Putin & Co) aufzurufen, in dem der Kreml gemeinsame Sache mit #Lukashenka gegen die Demokratiebewegung in #Belarus macht und #Navalny um sein Leben ringt? /1
Fehlt es etwa Gesprächskontakten mit dem Kreml? Berlin, Paris, Brüssel, Rom, Wien etc überbieten sich geradezu im Wunsch nach guten Beziehungen mit Russland, die Geschäfte mit Gazprom & Co laufen, und mit kaum einer Regierung gibt es so intensiven diplomatischen Austausch /2
Wie wäre es, nüchtern zur Kenntnis zu nehmen, mit wem wir es im Kreml zu tun haben: mit einem Gegner des demokratischen Europa, der sich an keinen Vertrag, kein Völkerrecht bindet, die Ukraine bekriegt und alles tut, um den politischen Frühling in #Belarus zu ersticken /3
Dass auch die kluge @afelia diesen Spruch aus dem Öko-Poesiealbum aufsagt, macht ihn nicht richtiger. Ein paar Argumente zum Zusammenhang von Wirtschaftswachstum und Ökologie: /1
👉 Ökonomisches Wachstum (Wertschöpfung) und Ressourcenverbrauch sind zwei paar Stiefel. Entkopplung ist möglich durch Effizienzrevolution & Substitution. Die #Energiewende steht für beides: Mehr Wohlstand pro kWh und Wechsel von fossilen zu erneuerbaren Energien /2
👉Dass der Industriegesellschaft die Ressourcen ausgehen, ist ein Märchen. Ganz im Gegenteil: Kohle und Öl sind im Übermaß verfügbar. Die Herausforderung heißt, sie im Boden zu lassen. /3