„Diese meinungsstarke Gruppe ist eine Gefahr für die Pressefreiheit. Sie ist bestens in den Redaktionen vernetzt und entwickelt ungeheure Diskursmacht, mit der sie tief in die öffentliche Meinungsbildung eingreift“, schreibt @Tagesspiegel-Kollegin @KeilaniFatina. #Thread
Fatina Keilani reagiert damit auf zum Teil harsche Kritik an ihrer polarisierenden Kolumne zum Thema #Rassismus, die sie selbst als Shitstorm empfand: tagesspiegel.de/meinung/im-shi… Und klar, Shitstorms sind nicht toll. Ich gönne sie keiner oder keinem.
Trotzdem bringt mich ihre Reaktion zum Verzweifeln. Dass sie sich missverstanden fühlt - schön und gut, das darf klargestellt werden. Aber dass sie ihren Kritiker*innen unterstellt, die Pressefreiheit zu bedrohen und „mit ungeheurer Diskursmacht“ zu operieren - hm.
Viele der Kritiker*innen des Beitrags werden im Netz und anderswo seit Jahren bedroht, zum Teil mit dem Tod. Jetzt werden sie indirekt bezichtigt, zur „Lügenpresse“ zu gehören. Wir erinnern uns: Das ist ein Schlagwort von Pegida. Es fällt nicht wörtlich, aber es klingt doch an.
„Eiferer“, „Aktivisten“, „gnadenlos intolerant“ - Fatina Keilani geht mit ihren Kritiker*innen auf Twitter und anderswo nicht gerade zahm um. Gilt denn der alte Satz nicht mehr: Wer austeilt, muss auch einstecken können?!
Zu guter Letzt: „Ich kann mir jetzt vorstellen, dass Autoren sich einen Text wie meinen eher verkneifen, um sich Ärger zu ersparen“, schreibt Fatina Keilani. Vielleicht ist dieser Gedanke dann doch zu schön, um wahr zu sein.
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Aus dem Bericht der @PolizeiSachsen allein für die Landkreise #Görlitz und #Bautzen, beide #Corona-Hotspots im Hochrisikogebiet #Sachsen: Die Beamtinnen und Beamten registrierten am Wochenende 147 Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung. Wahnsinn. #Thread
In Arnsdorf trafen sich acht Erwachsene und sieben Kinder zu einer privaten Feier, die von der Polizei aufgelöst wurde.
In einer Tankstelle in Hoyerswerda kam ein 53-jähriger Kunde ohne Mund-Nase-Bedeckung in den Verkaufsraum. Er gab an, ein Attest zu besitzen, konnte es aber nicht vorweisen.
Der #AfD-Stadtrat Harald #Hänisch aus Böhlen (Landkreis Leipzig) ist gestorben. Er hatte im November an mehreren Großdemonstrationen von Coronaleugnern teilgenommen, so #b1811 und #le2111. Er soll sich anschließend am Coronavirus infiziert haben. #Thread
Die AfD-Fraktion Böhlen hatte Hänisch am 30. November auf Facebook „schnellstmögliche Genesung“ gewünscht. Ihr Posting - auf Twitter dokumentiert u.a. vom Grünen-Politiker @JKasek - wurde in der Nacht zum Samstag gelöscht.
In Böhlener Stadtratskreisen wird der Tod von Hänisch bestätigt. Die AfD-Fraktion ließ Anfragen dazu unbeantwortet. Dass sich Hänisch am Coronavirus infiziert hatte, gilt in Böhlen als offenes Geheimnis.
Hochrangige Vertreter der #ARD haben heute auf einer 90-minütigen Videokonferenz #Coronarebellen Rede und Antwort gestanden. Sie reagierten auf eine von Bastian Barucker gestartete Petition wegen "extrem einseitiger Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Medien". #Thread
Barucker hat für seine Petition nach eigenen Angaben 63.000 Unterschriften gesammelt. Er gibt als Beruf "Wildnispädagoge" an. In der Debatte um die #Coronakrise hat er sich unter anderem vernetzt mit #Querdenken und dem Verschwörungstheoretiker #KenJebsen.
Im Zusammenhang mit der Pandemie spricht Barucker von "Panikmache". Als "Experten" für die öffentlich-rechtlichen Programme empfiehlt er unter anderem Stefan #Homburg und Wolfgang #Wodarg, die mit ihren Äußerungen zu Corona bei vielen Wissenschaftlern auf Kritik gestoßen sind.