Hey #Klima-Twitter, ich hab eine Frage:

Die kommende Bundesregierung ist realistisch betrachtet die letzte, die (evtl.) noch ausreichende & sozialverträgliche Maßnahmen einleiten kann, damit Deutschland seinen fairen Anteil zu 1,5 Grad leistet.

Richtig? Hab ich was übersehen?
Mir ist bewusst, dass es auch die Auffassungen gibt, dass das a) schon nicht mehr gehe (siehe PPM) oder b) mit einem Restbudget von < 7 Jahren nicht mehr sozialverträglich möglich sei.

Aber: Wenn man es noch ernsthaft versuchen wollen würde, dann ... jetzt?!
Frage, weil die Debatte das bisher nicht annähernd widerspiegelt. Dass etwa kein CDU-Vorsitzkandidat einen ernsthaften Klimaplan hatte, stand ja nicht gerade im Zentrum des medialen Interesses.

#Klima erscheint weiterhin als ein Thema unter vielen. Als hätten wir noch Zeit.
Als wären die Folgen davon, effektiven Klimaschutz weitere Jahre zu verschleppen, nicht massiv. Als würde das nicht jede:n Einzelne:n persönlich betreffen.

Und als müsste man nicht selbst für „deutlich unter 2 Grad“ (=Pariser Klimaabkommen) extrem schnell & entschlossen handeln.
Was davon ist in der größeren öffentlichen Debatte offenbar nicht richtig angekommen:

1. Dass die Zeit zu handeln verdammt knapp ist?
2. Was schon 1,5 Grad & 2 Grad für unsere Lebensgrundlagen bedeuten?
3. Beides, bzw. was das in Kombination bedeutet?

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26 Jan
Ich übersetze das mal, auf Englisch kann man das so leicht überlesen:

Wir müssen den #Klimanotstand anerkennen. Die nächsten 10 Jahre werden darüber entscheiden, ob unsere Generation ‚ernste‘ Klimafolgen erleben wird - oder ‚verheerende‘.
Detaillierter beschreibe ich das übrigens hier. Gefaktchecked und tw. sogar mitgezeichnet von mehreren weltweit führenden Klimawissenschaftlern: uebermedien.de/52582/journali…
Übrigens müssen wir innerhalb der nächsten 10Jahre bereits einen enormen Teil der Transformation hinkriegen. 2030 diskursiv endlich da anzukommen, dass wir uns das Ausmaß der Krise eingestehen, wird nicht reichen. Je schneller wir das tun, je schneller wir handeln - desto besser.
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6 Nov 20
Massives Problem in der Diskussion um #Klimaschutz:

Wir reden über sehr unterschiedliche Dimensionen von Gefahren, die es abzuwehren gilt - & entsprechend unterschiedliche Ansätze, was & wie viel & wie schnell zu tun ist.

Eine Typologie.
1. Die ferne abstrakte Bedrohung: sind oft Menschen, die noch immer konsequent von ‚Klimawandel‘ sprechen. Denken, der ‚Wandel‘ vollziehe sich langsam & halte auch ein paar positive Überraschungen bereit. Haben Kipppunkt oft nicht verstanden, entsprechend auch nicht die Akutheit.
2. Die nicht ganz so abstrakte, aber immer noch ferne Bedrohung: „Schon alles schlimm, aber trifft ja frühestens meine Ur-Enkel. Und bis 2050 kriegen wir das schon hin, ne?“ Fliegt mit schlechtem Gewissen & beschäftigt sich lieber nicht zu genau mit den Auswirkungen.
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24 Oct 20
Aus politischer & psychologischer Sicht sehr lesenswert, wie @tinchilla & @ecraether im @DIEZEIT-Interview immer wieder versuchen, der kognitiven Dissonanz von Joschka Fischer zur #Klimakrise beizukommen.

Was man daraus lernen kann ⬇️
zeit.de/2020/44/joschk…
Einerseits kennt er die Kipppunkte; weiß, dass die Klimaschutzmaßnahmen immer radikaler ausfallen müssen, umso länger wir warten & erkennt an, dass sich @FridayForFuture aus ‚zwingenden Gründen’ auf ‚das Jetzt & die nähere Zukunft‘ konzentrieren.
Andererseits kritisiert er ihre Kompromisslosigkeit (als wäre das nicht die der Physik) & beharrt darauf, dass im Parlament nur alle 4 Jahre Mehrheiten geändert & Kompromisse nur langsam errungen werden können. (Obwohl die planetaren Grenzen keine Kompromisse anerkennen werden.)
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22 Oct 20
Es ist einigermaßen faszinierend, dass es @zeitonline auch am Vorabend von #VoteThisCAPdown nicht für nötig hält, auch nur einen einzigen kritischen oder zumindest angemessen einordnenden Text zur EU-Agrarpolitik online zu stellen. Wie bei jedem klimapolitischen Großereignis in
den letzten Wochen gibt’s nur aus Agenturen zusammengeklöppelte & entsprechend oberflächliche Stücke. Als wäre die #Klimakrise etwas, das man wegmelden kann.

Dabei stellt die Redaktion bei #Corona ja seit Monaten unter Beweis, dass sie Wissenschaftsjournalismus eigentlich kann.
Dass sie weiß, was exponentielle Kurven bedeuten; dass auch abstrakte wissenschaftliche Werte politische & reale Auswirkungen haben. Dass nicht jede politische Meinung gleich gewichtet werden kann, weil sie wissenschaftlich teils einfach Bullshit sind. Und entsprechend weniger
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21 Oct 20
Wer sich fragt, warum ich oder etwa @TerliWetter hier manchmal so emotional werden, was die #Klimakrise betrifft, kann sich natürlich wundern, was bei uns geht.

Oder ihr könnt euch fragen, was ihr vielleicht verpasst habt.
Ich frag mich ehrlich gesagt, warum alle so ruhig bleiben, immer weitermachen & so tun als wären die #Klimakrise oder das #Artensterben auch nur ansatzweise unter Kontrolle. Oder als hätte beides nicht sehr bald dramatische Konsequenzen für unsere ganz persönliche Zukunft.
Solange nicht mehr Journalist:innen das Thema ernst nehmen, sich informieren, entsprechend in Redaktionskonferenzen für Themen eintreten oder selbst klar über diese Krisen sprechen & berichten - solange wird sich dran auch nichts ändern. Das haben wir 30 Jahre lang gesehen.
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1 Oct 20
Diese Frage ist ein gutes Beispiel, wie wir Journalist:innen die Gefahren & Ausmaße der Klimakrise oft (unabsichtlich) dramatisch runterspielen. Schon die Fragestellung ist biased. ‚Oder der Klimaschutz, der die Lebensgrundlagen für Milliarden von Menschen retten würde?‘, ...
müsste es sonst fairerweise heißen.

Ich denke, das liegt vor allem daran, dass vielen Kolleg:innen noch immer nicht klar ist, wie akut die aktuelle Situation ist & wie weitreichend die Auswirkungen auf unser Leben sein werden - schon in den nächsten 10, 20, 30 Jahren.
Jede:r Journalist:in muss wissen:

- Was ist das CO2-Budget & wie viel haben wir noch?
- Was sind Kipppunkte & was lösen sie aus?
- Was bedeuten 1,5, 2, 3 oder 4 Grad globale Erwärmung für die Lebensbedingungen von uns Menschen? Oder sogar 6 oder 8, weil sich die Entwicklung evtl
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