Sich mit der #Klimakrise auseinanderzusetzen ist hart, auf sehr vielen Ebenen. Aber es ist auch ein wertvoller Prozess. Persönlich & gesellschaftlich.
Was mir in den letzten Wochen geholfen hat, war u.a. das Buch von @besal & @RaphaelThelen.
Es beschreibt sehr gut, wo wir stehen, erkundet, wie es gesellschaftlich dazu kommen konnte & wie wir von jetzt an weitermachen können. Und das auf sehr andere, persönlichere Art als vieles, was ich bisher gelesen habe.
Raphael & Theresa stellen sich ihrer eigenen Verdrängung, ihren Gefühlen & nehmen uns nicht nur mit auf eine Reise durch die Welt, sondern auch durch ihre eigene emotionale Entwicklung.
Sie zeigen damit ehrlich, wie komplex die Klimakrise ist & wie viele Hürden man überwinden muss, um sie zu begreifen.
Und sie erkunden die Fragen: Was können wir tun und wer wollen wir sein in einer krisenerschütterten Welt?
Was mir sehr Hoffnung macht: Dass die Antwort darauf nicht Konkurrenz & Kampf heißen muss, sondern im Gegenteil Solidarität, Gerechtigkeit & Miteinander bedeuten kann.
Nicht nur weil wir alleine nicht weit kommen in einer kollabierenden Welt, sondern weil das tiefe Anerkennen der Krisen auch den Blick darauf ändert, was wichtig ist.
Weil man sich nach der Erkenntnis erstmal ganz schön alleine und hilflos fühlen kann, laden die beiden auch dazu ein, gemeinsam nach Lösungen zu suchen & zu erkunden, wie man die leben kann:
Daher: Leseempfehlung von Herzen.
(Ich hab ganz oft angesetzt, um diesen Thread zu schreiben - denn in diesem Buch steckt so viel drin, dass ich gar nicht wusste, was ich herausgreifen soll.)
Ps.: Ich durfte ein paar Teile des Buchs während des Schreibens feedbacken. Danke für das Vertrauen, @RaphaelThelen & @besal. Und für die schönste Widmung:
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Weil das wirklich noch nicht verstanden ist, versuche ich mal, es zu übersetzen:
Die fetten Jahre sind vorbei.
Wir haben jahrzehntelang ohne Rücksicht auf die planetaren Grenzen gelebt & gewirtschaftet, “Kosten externalisiert”, also unsere Umwelt, in der wir leben, verschmutzt,
Seit wohl mindestens 800.000 Jahren war nicht so viel CO2 in der Atmosphäre.
Damit haben wir unsere Erde bereits heute so stark aufgeheizt, dass wir uns damit aus dem für Menschen angenehm stabilen Erdzeitalter Holozän katapultiert haben. In dem es überhaupt erst möglich wurde, Landwirtschaft zu betreiben & unsere Zivilisationen zu entwickeln.
Manchmal weiß ich nicht, was mich mehr entsetzt: Wie wenigen Politiker:innen & Journalist:innen klar zu sein scheint, wie akut unsere Situation ist. Oder wie wenige von denen, die es wissen, da öffentlich klar und deutlich drüber sprechen.
Wie wollen wir Krisen lösen, dessen Ausmaß vielen gar nicht bewusst ist?
Auch COVID-19 kann nur eingedämmt werden, weil genug Menschen anerkannt haben, dass es mehr ist als eine Grippe. Davon sind wir bei #Artensterben & #Klimakrise diverse Parallelwelten entfernt.
Wir verheddern uns öffentlich in Debatten um Detailfragen wie Kurzstreckenflüge, wenn das, was wir eigentlich brauchen, um die Krisen zu lösen, große strukturelle Änderungen sind. Und das zum Großteil umgesetzt bis 2030.
Auch in deutschen Medien wurde ausführlich analysiert, wie von Rupert Murdoch geführte Medien massiv die öffentliche & politische Wahrnehmung der Klimakrise in Australien beeinflusst haben.
Und wenn hier Stefan Aust den Klimawandel leugnet, interessiert das so gut wie niemanden?
Weil das … vermutlich nur seine Privatmeinung ist??
Wenn er etwas offensiv sexistisches oder rassistisches gesagt hätte, wäre hier - zurecht - eine riesige Debatte losgebrochen. Auch darüber, warum man das im Interview nicht stärker kritisch einordnet & ob & was das wohl strukturell für die Berichterstattung bei der Welt bedeutet.
Ist es nur mein Wahrnehmung oder kann es sein, dass diese “Labor-These” zum Ursprung von #Corona mittlerweile medial 1000-fach mehr Aufmerksamkeit bekommen hat als der nachweisbare Zusammenhang von Klima- & Biodiversitätskrise und Zoonosen?
Mir kommt es so vor als würden viele immer noch annehmen, Covid-19 sei ein großer Zufall und sowas passiere höchstens alle 100 Jahre. Dass die Gefahr steigt, dass sowas immer häufiger kommen wird, nicht nur Pandemien in Asien, scheint mir in der Breite nicht wirklich begriffen.
Solange eine Partei, die ernsthafte Klimamaßnahmen vorschlägt, so geframt wird, dass sie „im Lager der Grünen fischt“, ist die #Klimakrise nicht verstanden.
Sie betrifft nicht nur „Ökos“. Sie betrifft uns alle. Alle Parteien müssen an der Lösung arbeiten, @derspiegel.