Das heute gestartete Arbeitsmarktprogramm #Sprungbrett der Bundesregierung für Langzeitarbeitslose dürfte für 2021 eine ziemliche 'Mogelpackung' werden. Thread 1/6 derstandard.at/story/20001278…
Laut Artikel gibt es 2021 keinen einzigen Cent mehr für Arbeitslose. Man verpackt einfach bestehende Programme neu, nennt sie aber jetzt Sprungbrett. Das Zauberwort heißt Umschichtung. 2/6
Auf Deutsch: Falls es mehr Geld für Langzeitarbeitslose geben soll, müsste es bei gegebenem Budget bei anderen Gruppen (Wiedereinsteigende Mütter, Über 50, Junge unter 25) gekürzt werden. 3/6
Eine Kürzung hat @MagratheanTimes aber ausgeschlossen. Ergo wird nur neu verpackt. Man nennt die bestehende Eingliederungsbeihilfe jetzt einfach Sprungbrett, und ändert nicht einmal wirklich die Förderkriterien. 4/6 oe1.orf.at/player/2021070…
Das passt zu den viel zu niedrig gesteckten Zielen. Bis Ende 2021 soll es 15.000 von über 170.000 Langzeitarbeitslose nicht mehr geben. Alleine durch die gute Wirtschaftsentwicklung wird das Ziel locker erreicht. Wie ein 100m Sprinter, der sich 10m in 15 Sekunden vornimmt. 5/6
Sich Ziele zu setzen, die die gute Konjunktur für seinen selbst erledigt, zeugt nicht gerade von ernsthaftem Bemühen im Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit. 6/6

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30 Apr
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30 Oct 20
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