Thread by @fuecks

Der neue #Historikerstreit, der mit der Mbembe-Debatte ausgebrochen ist, dreht sich abstrakt um die Singularität des #Holocaust und konkret um das Verhältnis zu #Israel. An der Besonderheit der Shoa festzuhalten heißt weder die Verbrechen des Kolonialismus zu relativieren.. /1

https://twitter.com/Claudiusseidl/status/1419913392693956630

.. noch hindert es den Vergleich mit anderen genozidalen Ungeheuerlichkeiten. Vielmehr erschließt sich die Alleinstellung des #Holocaust erst aus der vergleichenden Analyse. /2

Der Streit um die historische und kategoriale Einordnung des #Holocaust könnte gelassener geführt werden, wenn dahinter nicht der Streit um #Israel und seine Ächtung als koloniales Projekt, Apartheidstaat und imperialistischer Außenposten stünde. #NoBDS /3

Wenn die planmäßige Ausrottung der Judenheit nur ein Unterkapitel des europäischen Rassismus und der kolonialen Gewaltgeschichte war, erodiert auch die besondere deutsche Verpflichtung gegenüber dem jüdischen Staat. /4

An dieser Verpflichtung festzuhalten bedeutet nicht - wie vielfach unterstellt - Kritiklosigkeit gegenüber der israelischen Politik. Es geht um die Bejahung Israels als Garant jüdischer Selbstbestimmung und seine gesicherte Existenz als souveräner Staat. /5

Kritik an der israelischen Politik auf der Basis universeller Normen - bitte sehr. Die gibt es auch in #Israel reichlich. Aber keine doppelten Standards, keine Dämonisierung des jüdischen Staates und keine Bedrohung seiner Existenz. Diese rote Linie muss verteidigt werden. /6

Nicht nur der #Iran will den jüdischen Staat von der Landkarte tilgen. Solange #Israel in seiner Existenz bedroht wird, gehört es zur historischen Verantwortung Deutschlands, seine Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeit zu unterstützen. /7 ndr.de/nachrichten/sc…