#KeinVergessen: Wir gedenken des 34-Jährigen Wohnungslosen Eugeniu Botnari, der heute vor 5 Jahren in Berlin-#Lichtenberg an den Folgen eines sozialdarwinistisch und rassistisch motivierten Übergriffs durch den Filialleiter eines Supermarktes an einer Hirnblutung verstarb. 1/9 Image
Am Morgen des 17. September 2016 wurde der wohnungslose #EugeniuBotnari beim Stehlen in einer Edeka-Filiale in Berlin-#Lichtenberg vom Geschäftsführer beobachtet. Anstatt die Polizei zu verständigen, brachte er den 34-jährigen in ein Hinterzimmer. #RechteGewalt 2/9
Hier lagen die Quarzsandhandschuhe des Filialleiters griffbereit. Er zog sie an und prügelte mehrmals auf den wehrlosen Botnari ein, bevor er ihn trat und aus einer Hintertür in den Hof stieß. 3/9
Der Filialleiter dokumentierte seine Tat und schickte die Aufnahme über soziale Medien an die Mitarbeiter:innen. Dabei kommentierte er die Tat mit rassistischen Bemerkungen. 4/9
Botnari besuchte nach dem Vorfall seine Familie. Seiner Cousine erzählte er, dass er „wie ein Hund“ zusammengeschlagen worden war und es ihm schlecht ginge. Seine Familienangehörigen rieten ihm, zum Arzt zu gehen. 5/9
Doch Botnari musste warten, bis ein Arzt, der ihn ohne Versichertenkarte behandelt, Sprechstunde hatte. Um den 19. September herum ging Botnari zum Arzt, der ihn sofort ins Krankenhaus einwies. Hier starb er kurze Zeit später an einer Hirnblutung. 6/9
Ende Januar 2017 wurden Ermittlungen gegen den Filialleiter aufgenommen. Während der gesamten Verhandlung wurden die rassistischen und sozialdarwinistischen Einstellungen des Angeklagten und einiger Zeug:innen offensichtlich. 7/9
Allen Prozessbeobachter:innen wurde klar, dass es ähnliche Taten schon mehrfach gegeben hatte. So benutzte der Filialleiter laut Zeug:innenaussagen seine Quarzsandhandschuhe regelmäßig gegen „Diebe“, jedoch nur gegen jene, die er als „Ausländer“ erkannte. 8/9
Diese waren meistens obdachlos. Es war die Regel, sie in einen Lagerraum zu bringen, dort zu schlagen und dies zu filmen. Das Gericht sprach den Angeklagten am 27. März 2017 der Körperverletzung mit Todesfolge schuldig und verurteilte ihn zu 3 Jahren und 3 Monaten Haft. 9/9

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22 Sep
#KeinVergessen: Am 18.9. wurde Alexander W. in Idar-Oberstein von einem Täter aus dem Querdenken-Milieu durch einen Kopfschuss ermordet. Alexander arbeitete am Wochenende als Kassierer in einer Tankstelle, um sich seinen Führerschein zu finanzieren. #RIPAlex 1/4 Image
Als der Täter die Tankstelle betritt, weist Alexander ihn auf die bestehende Maskenpflicht hin. Der Täter verlässt die Tankstelle nach einer Diskussion. Später kehrt er mit Maske zurück, geht an die Kasse und zieht die Maske herunter. #IdarOberstein 2/4
Erneut kommt es zur Diskussion, dann zieht der Täter einen Revolver und erschießt Alexander.
Der Täter bewegte sich im Querdenken-Milieu und leugnete die Pandemie. Er sagt später aus, dass das Opfer ihm "für die Gesamtsituation verantwortlich" erschien. 3/4
Read 4 tweets
22 Sep
Die Amadeu Antonio Stiftung hat sich entschlossen, den 20-jährigen Alexander W., der am 18.9. in Idar-Oberstein erschossen wurde, als Verdachtsfall in die Chronik der Todesopfer rechter Gewalt seit 1990 aufzunehmen. #IdarOberstein 1/6 Image
Umstände der Tat & Hintergrund des Täters sprechen stark für eine rechte Motivation. Der Mörder bewegte sich in einem rechtsextremen Desinformations-Milieu. Er hat in die Tat umgesetzt, was eine radikalisierte enthemmte Coronaleugnungs-Szene seit langem auf die Straße trägt. 2/6
Er sagt später aus, dass das Opfer ihm "für die Gesamtsituation verantwortlich" erschien. Durch die Maßnahmen habe er sich immer weiter in die Ecke gedrängt gefühlt und ein "Zeichen" setzen wollen. 3/6
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3 Sep
Rechtsextreme #Polizei-Chats #NRW:

Die "Stabsstelle rechtsextremistische Tendenzen" stellte gestern im Landtag ihren Abschlussbericht vor, inklusive 18 (sic) Handlungsempfehlungen.
Fazit der Analyse:
wz.de/nrw/massnahmen…

1/6
- Es gäbe keine Hinweise auf rechtsextremistische Netzwerke oder eine Unterwanderung der Polizei durch Rechtsextremisten.

- Mehrzahl der Akteure habe kein geschlossenes rechtsextremistisches Weltbild.

2/6
im.nrw/system/files/m…
- Und:
#Rassismus, #Antisemitismus und Verherrlichung des Nationalsozialismus als typische Merkmale des Rechtsextremismus sind dominierende Inhalte digitaler Gruppenaktivitäten und bilden sich in dieser Kombination und Konzentration realweltlich nicht ab.”

Ähm moment…
3/6
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26 Aug
Heute vor drei Jahren begannen in Chemnitz Ausschreitungen und Hetzjagden gegen Migrant:innen, Geflüchtete und politische Gegner:innen, die bundesweit für Schlagzeilen sorgen sollten. Innerhalb kürzester Zeit wurde die Stadt zum Synonym extrem rechter Gewalt. 1/8
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Vor allem eröffnete sich die Chance, die Ethnisierung eines Verbrechens dafür zu nutzen, eine bundesweite Protestmasse vor allem in Ostdeutschland in Gang zu setzen, die weit über das „Pegida“- Potenzial hinausreichte. Die Organisation passierte weitgehend über Chatgruppen. 3/8
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23 Aug
Vor 29 Jahren, zwischen dem 22. und 26. August 1992, ereigneten sich die tagelang anhaltenden rassistischen Pogrome in Rostock-Lichtenhagen. Es handelte sich um die massivsten rassistischen Ausschreitungen in Deutschland nach dem Ende des zweiten Weltkriegs. 1/8
Unter dem Beifall tausender Schaulustiger griffen zahlreiche Rechtsextreme mit Steinen und Brandsätzen erst die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber an, sowie später auch ein Wohnheim für ehemalige vietnamesische Vertragsarbeiter:innen im sogenannten Sonnenblumenhaus. 2/8
Nachdem sich die ohnehin passiv agierende Polizei ohne Ankündigung zurückzog, stürmten die Angreifer:innen das Haus und legten in verschiedenen Räumen Feuer. Die 120 Bewohner:innen des Hauses können sich nur knapp vor dem Tod retten. 3/8
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27 Jun
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Taşköprüs Vater entdeckt seinen schwer verwundeten Sohn unmittelbar nach der Tat, bevor er im gemeinsam betriebenen Gemüsegeschäft verstirbt. Wenig später sagt er bei der Polizei aus, die Attentäter seien Deutsche im Alter von 25 bis 30 Jahren gewesen. 3/9
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