#KeinVergessen: Wir gedenken des 31-Jährigen Obst- und Gemüsehändlers Süleyman Taşköprü, der heute vor 20 Jahren im Laden seines Vaters in Hamburg-Altona aus rassistischen Motiven vom rechtsterroristischen #NSU mit drei Schüssen aus zwei Pistolen ermordet wurde. 1/9
Bevor die Täter flüchten, fotografieren sie ihr Opfer. Das Bild taucht später im Bekennervideo des #NSU auf. Ali Taşköprü, der Vater des Opfers, beobachtet die Täter, wie sie sich vom Tatort entfernen. Zunächst hält er sie für Kunden. 2/9
Taşköprüs Vater entdeckt seinen schwer verwundeten Sohn unmittelbar nach der Tat, bevor er im gemeinsam betriebenen Gemüsegeschäft verstirbt. Wenig später sagt er bei der Polizei aus, die Attentäter seien Deutsche im Alter von 25 bis 30 Jahren gewesen. 3/9
Für die Erstellung eines Phantombilds reichen die Beschreibungen der Polizei im Jahr 2001 offenbar nicht aus. Die Polizei vermutet stattdessen, dass #SüleymanTaşköprü in kriminelle Machenschaften verwickelt sei und Opfer eines Racheaktes geworden sein könnte. 4/9
Das jahrelange Versagen der Behörden wird auch in diesem Fall deutlich: Bis zur Selbstenttarnung des #NSU im November 2011 verdächtigen die Behörden Taşköprü und sein unmittelbares Umfeld krimineller Machenschaften: Ein Stadtviertel gerät unter Generalverdacht. 5/9
Sechs Jahre nach dem Mord in #Hamburg veröffentlicht die Polizei ein Phantombild eines möglichen Zeugen der Tat. Zu dem Zeitpunkt ist bereits klar, dass Taşköprü mit einer Waffe erschossen wurde, die auch bei mehreren weiteren Morden benutzt wurde. 6/9
Die Presse betitelt die Mordserie inzwischen als "Döner-Morde". Immer wieder stellt die Polizei Fragen, die die vermeintlichen kriminellen Verbindungen der Getöteten aufdecken sollen. Für die Familien der Betroffenen sind die Ermittlungen eine retraumatisierende Zumutung. 7/9
2013 wird eine Straße in Hamburg in Taşköprüstraße umbenannt. Hamburg ist damit die erste Stadt, die eine Straße nach einem Opfer des #NSU umbenennt. 2018 bittet die Stadt Hamburg die Familie Taşköprü um Entschuldigung für die unter falschem Verdacht geführten Ermittlungen. 8/9
Ironischerweise ist Hamburg bis heute auch das einzige Bundesland, das in Bezug auf #NSU-Morde keinen parlamentarischen Untersuchungsausschuss ins Leben gerufen hat. Symbolpolitik statt echter Wille zur Aufklärung. 9/9 #KeinSchlussstrich#SüleymanTaşköprü#KeinVergessen
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Mit dem heute vorgestellten #Verfassungsschutzbericht nimmt der Verfassungsschutz erstmals die sogenannte "Neue” Rechte in den Blick - damit hinkt das selbsternannte "Frühwarnsystem" der Entwicklung der rechtsextremen Szene in Deutschland Jahre hinterher. 1/8
Die Zivilgesellschaft warnt seit Jahren vor der Verzahnung zentraler demokratiefeindlicher Akteure wie des Instituts für Staatspolitik, PEGIDA, oder dem nun vom BfV beobachteten Antaios Verlag, die versuchen die Grenzen zum militanten Rechtsextremismus zu verschieben. 2/8
Corona-Leugner setzen den Weg fort, den die "neue” Rechte ihnen über Jahre geebnet hat. Die grundsätzliche Feindlichkeit gegenüber der Demokratie, gepaart mit Verschwörungsdenken und Menschenfeindlichkeit, wurde über Jahre durch die "Neu”-Rechten Netzwerke vorbereitet. 3/8
#KeinVergessen: Wir gedenken des 49-jährigen Abdurrahim Özüdoğru, der heute vor 20 Jahren in seiner Schneiderei in Nürnberg aus rassistischen Motiven vom rechtsterroristischen NSU mit zwei Kopfschüssen aus einer Pistole getötet wurde. 1/6
Özüdoğru wurde 1952 in der Türkei geboren und zog mit 20 Jahren nach Deutschland. Nach seinem Maschinenbaustudium arbeitete er als Maschinenarbeiter im Schichtdienst und eröffnete nebenbei mit seiner Frau eine Änderungsschneiderei. 2/6
Am 13. Juni 2001 trat Özüdoğru früh morgens seinen Schichtdienst an. Danach betrat er gegen 16 Uhr die Schneiderei und wurde wenig später von zwei Rechtsterroristen des NSU in den Kopf geschossen. Er hinterließ seine Ex-Frau und eine 19-jährige Tochter. #RechteGewalt 3/6
Wir & insbesondere unsere Vorsitzende @anetta2552 als zentrales Feindbild sind zur Zeit massivsten Anfeindungen ausgesetzt. In welchen Formen der Hass & der #Antisemitismus auftritt, erklären wir heute anhand der Strategie der NS-Relativierung & Beispielen im Bild. 1/6
Die Relativierung des Nationalsozialismus und der #Shoah ist ein beliebtes Mittel von Antisemit*innen verschiedener Couleur. Durch die Gleichsetzung werden die tatsächlichen Opfer des Antisemitismus verhöhnt und die Shoah verharmlost. 2/6
Unsere Vorsitzende Anetta Kahane wird regelmäßig mit #NS-Verbrechern wir Hitler, Himmler und Eichmann verglichen. Eine perfide Strategie, mit der eine Jüdin, die seit Jahrzehnten gegen #Rechtsextremismus kämpft, in die Nähe des #Nationalsozialismus gerückt wird. 3/6
Es brennen Israel-Fahnen, Synagogen werden mit Steinen beworfen, Denkmäler geschändet: Deutschland 2021! Aufgrund der aktuellen Situation in Israel spitzt sich die die Bedrohungslage für Jüd:innen und Juden und jüdische Einrichtungen in Deutschland massiv zu. 1/7
Die Situation ist mehr als besorgniserregend. Wir solidarisieren uns geschlossen mit den Jüd:innen und Juden in Deutschland. Antisemitismus darf nicht mit Kritik an Israel verwechselt werden. Der Schutz jüdischen Lebens in Deutschland muss höchste Priorität haben! 2/7
Die erhöhte Bedrohungslage schlägt sich konkret nieder: Wir haben deshalb gestern unser Diskussionsformat das jüdische Quartett abgesagt, um die Teilnehmer:innen nicht zu gefährden, die schon jetzt massiven Bedrohungen ausgesetzt waren. Wohlgemerkt eine Online-Veranstaltung. 3/7
Wir & insbesondere unsere Vorsitzende @anetta2552 als zentrales Feindbild sind zur Zeit massivsten Anfeindungen ausgesetzt. In welchen Formen der Hass & der #Antisemitismus auftritt, erklären wir heute anhand der Strategie der "Täter-Opfer-Umkehr" & Beispielen im Bild. 1/6
Antisemitismus funktioniert über Projektionen: Die angebliche „jüdische Weltverschwörung“ war immer schon in Wahrheit eine Weltverschwörung gegen Jüd*innen und Juden. Mit dem realen Verhalten von Jüd*innen und Juden hat Antisemitismus rein gar nichts zu tun. 2/6
Häufig wird aber versucht, den Antisemitismus als nachvollziehbare Reaktion auf einen Konflikt zwischen der jüdischen und der nicht-jüdischen Bevölkerung umzudeuten und antisemitische Anfeindungen auf diese Weise nachvollziehbar erscheinen zu lassen. 3/6
Ihnen allen gilt unsere volle Solidarität! Seit Jahren schon verfolgt das Heft antidemokratische und oftmals auch antisemitische Ziele. Was letztes Jahr auch der Verfassungschutz durch eine Einstufung als rechtsextremer Verdachtsfall würdigte. Die Agenda ist klar: 2/
Durch Schlagworte wie "Soros Geld für Kahane" zielt das Heft darauf ab, die gesamte Zivilgesellschaft mit antisemitischen Attributen zu versehen. Dabei stehen George Soros und Anetta Kahane als das deutsche Pendant für eine imaginierte “volkszersetzende” NGO-Welt: 3/