Die Amadeu Antonio Stiftung hat sich entschlossen, den 20-jährigen Alexander W., der am 18.9. in Idar-Oberstein erschossen wurde, als Verdachtsfall in die Chronik der Todesopfer rechter Gewalt seit 1990 aufzunehmen. #IdarOberstein 1/6
Umstände der Tat & Hintergrund des Täters sprechen stark für eine rechte Motivation. Der Mörder bewegte sich in einem rechtsextremen Desinformations-Milieu. Er hat in die Tat umgesetzt, was eine radikalisierte enthemmte Coronaleugnungs-Szene seit langem auf die Straße trägt. 2/6
Er sagt später aus, dass das Opfer ihm "für die Gesamtsituation verantwortlich" erschien. Durch die Maßnahmen habe er sich immer weiter in die Ecke gedrängt gefühlt und ein "Zeichen" setzen wollen. 3/6
Die Tat von Idar-Oberstein darf keinesfalls entpolitisiert werden. Anfang des Jahres hat der Verfassungsschutz für die “Querdenken”Szene eine eigene Kategorie namens "Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates“ eingeführt. 4/6
Dabei ist das Milieu eng vernetzt mit Rechtsextremen, sucht hier gezielt den Kontakt, verbreitet antisemitische Verschwörungserzählungen. Die Querdenken-Szene ist im Kern menschenfeindlich, antidemokratisch und rechtsextrem motiviert. 5/6
Die Sicherheitsbehörden müssen den Fall umfassend aufklären und dabei insbesondere eine mögliche rechte Tatmotivation prüfen. 6/6
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#KeinVergessen: Am 18.9. wurde Alexander W. in Idar-Oberstein von einem Täter aus dem Querdenken-Milieu durch einen Kopfschuss ermordet. Alexander arbeitete am Wochenende als Kassierer in einer Tankstelle, um sich seinen Führerschein zu finanzieren. #RIPAlex 1/4
Als der Täter die Tankstelle betritt, weist Alexander ihn auf die bestehende Maskenpflicht hin. Der Täter verlässt die Tankstelle nach einer Diskussion. Später kehrt er mit Maske zurück, geht an die Kasse und zieht die Maske herunter. #IdarOberstein 2/4
Erneut kommt es zur Diskussion, dann zieht der Täter einen Revolver und erschießt Alexander.
Der Täter bewegte sich im Querdenken-Milieu und leugnete die Pandemie. Er sagt später aus, dass das Opfer ihm "für die Gesamtsituation verantwortlich" erschien. 3/4
#KeinVergessen: Wir gedenken des 34-Jährigen Wohnungslosen Eugeniu Botnari, der heute vor 5 Jahren in Berlin-#Lichtenberg an den Folgen eines sozialdarwinistisch und rassistisch motivierten Übergriffs durch den Filialleiter eines Supermarktes an einer Hirnblutung verstarb. 1/9
Am Morgen des 17. September 2016 wurde der wohnungslose #EugeniuBotnari beim Stehlen in einer Edeka-Filiale in Berlin-#Lichtenberg vom Geschäftsführer beobachtet. Anstatt die Polizei zu verständigen, brachte er den 34-jährigen in ein Hinterzimmer. #RechteGewalt 2/9
Hier lagen die Quarzsandhandschuhe des Filialleiters griffbereit. Er zog sie an und prügelte mehrmals auf den wehrlosen Botnari ein, bevor er ihn trat und aus einer Hintertür in den Hof stieß. 3/9
Die "Stabsstelle rechtsextremistische Tendenzen" stellte gestern im Landtag ihren Abschlussbericht vor, inklusive 18 (sic) Handlungsempfehlungen.
Fazit der Analyse: wz.de/nrw/massnahmen…
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- Es gäbe keine Hinweise auf rechtsextremistische Netzwerke oder eine Unterwanderung der Polizei durch Rechtsextremisten.
- Mehrzahl der Akteure habe kein geschlossenes rechtsextremistisches Weltbild.
- Und:
“#Rassismus, #Antisemitismus und Verherrlichung des Nationalsozialismus als typische Merkmale des Rechtsextremismus sind dominierende Inhalte digitaler Gruppenaktivitäten und bilden sich in dieser Kombination und Konzentration realweltlich nicht ab.”
Heute vor drei Jahren begannen in Chemnitz Ausschreitungen und Hetzjagden gegen Migrant:innen, Geflüchtete und politische Gegner:innen, die bundesweit für Schlagzeilen sorgen sollten. Innerhalb kürzester Zeit wurde die Stadt zum Synonym extrem rechter Gewalt. 1/8
Dabei ging es den rechten Hools von „Kaotic Chemnitz“ und der rassistischen Bürgerinitiative „Pro Chemnitz“ nur vordergründig um den gewaltsamen Tod des 35-jährigen Chemnitzers Daniel Hilbig, der während des Chemnitzer Stadtfests erstochen worden war. 2/8
Vor allem eröffnete sich die Chance, die Ethnisierung eines Verbrechens dafür zu nutzen, eine bundesweite Protestmasse vor allem in Ostdeutschland in Gang zu setzen, die weit über das „Pegida“- Potenzial hinausreichte. Die Organisation passierte weitgehend über Chatgruppen. 3/8
Vor 29 Jahren, zwischen dem 22. und 26. August 1992, ereigneten sich die tagelang anhaltenden rassistischen Pogrome in Rostock-Lichtenhagen. Es handelte sich um die massivsten rassistischen Ausschreitungen in Deutschland nach dem Ende des zweiten Weltkriegs. 1/8
Unter dem Beifall tausender Schaulustiger griffen zahlreiche Rechtsextreme mit Steinen und Brandsätzen erst die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber an, sowie später auch ein Wohnheim für ehemalige vietnamesische Vertragsarbeiter:innen im sogenannten Sonnenblumenhaus. 2/8
Nachdem sich die ohnehin passiv agierende Polizei ohne Ankündigung zurückzog, stürmten die Angreifer:innen das Haus und legten in verschiedenen Räumen Feuer. Die 120 Bewohner:innen des Hauses können sich nur knapp vor dem Tod retten. 3/8
#KeinVergessen: Wir gedenken des 31-Jährigen Obst- und Gemüsehändlers Süleyman Taşköprü, der heute vor 20 Jahren im Laden seines Vaters in Hamburg-Altona aus rassistischen Motiven vom rechtsterroristischen #NSU mit drei Schüssen aus zwei Pistolen ermordet wurde. 1/9
Bevor die Täter flüchten, fotografieren sie ihr Opfer. Das Bild taucht später im Bekennervideo des #NSU auf. Ali Taşköprü, der Vater des Opfers, beobachtet die Täter, wie sie sich vom Tatort entfernen. Zunächst hält er sie für Kunden. 2/9
Taşköprüs Vater entdeckt seinen schwer verwundeten Sohn unmittelbar nach der Tat, bevor er im gemeinsam betriebenen Gemüsegeschäft verstirbt. Wenig später sagt er bei der Polizei aus, die Attentäter seien Deutsche im Alter von 25 bis 30 Jahren gewesen. 3/9