Die Bundeswehr in die Tradition der Wehrmacht zu rücken, ist abstrus. Darüber lohnt sich nicht zu streiten. @fritzfelgentreu trifft einen tiefer liegenden Nerv: das Unbehagen an allem Militärischen, das sich nicht ins Zivile einpassen will. Kleiner #Thread zum #Zapfenstreich /1
https://twitter.com/fritzfelgentreu/status/1448646176006291462
Es ist leicht zu argumentieren, dass der Große #Zapfenstreich etwas Anachronistisches hat, von der Choreographie, den Fackeln und polierten Stahlhelmen bis zur pseudoreligiösen Anrufung "Ich bete an die Macht der Liebe." /2
Das alles passt nicht so recht ins Bild des "Bürgers in Uniform." Aber auch in der Demokratie ist der Soldatenberuf kein Beruf wie jeder andere, die Armee keine bloße staatliche Dienstleistung. /3
Das Militärische ist unauflösbar mit der Bereitschaft zum Kampf auf Leben und Tod verbunden. Die Präsentation der Waffen, der Aufmarsch in Reih und Glied, die Fackeln, die Trommeln und das Getragene der Musik erinnern an dieses archaische Element. /4
Man mag den #Zapfenstreich modernisieren und ein paar alte Zöpfe abschneiden - aber solange die Demokratie eine Armee braucht, sollte man akzeptieren, dass es Rituale des Militärischen gibt, die sich nicht vollends in den zivilen Alltag einfügen./5
Das hat - wohlgemerkt - nichts mit einem "Staat im Staate" zu tun. Das Grundgesetz gilt uneingeschränkt auch für die #Bundeswehr, ebenso das Primat der Politik. Dennoch bleibt die Zumutung, die Differenz zwischen der militärischen und der zivilen Welt auszuhalten./6
Es gibt Sympathie für die Bundeswehr als humanitäre Hilfsorganisation, aber die Republik fremdelt mit ihrer kämpfenden Truppe. @CarloMasala1 auf den Punkt. /7
https://twitter.com/carlomasala1/status/1449258630491123713
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