1. Dieser Beitrag von #RolandGoetz zu #NordStream2 ist inzwischen in der #ZfAS erschienen und, wie immer, sehr informativ. In zwei Fragen bin ich anderer Meinung als der Autor: Die psychologische Wirkung möglicher US-Sanktionen ist nicht zu unterschätzten. academia.edu/s/5d4a73959c
2. Es geht hier auf europäischer Seite um kommerzielle Unternehmen, die durch #NordStream2 ankommendes sibirisches #Erdgas transportieren und kaufen sollen. Werden diese Firmen es riskieren, vom US-Markt ausgeschlossen zu werden, wenn sich der Wind in Washington wieder dreht?
3. #NordStream2 scheint inzwischen toxisch zu sein. Viele derzeitige und potentielle Partner #Gazproms werden es sich zweimal überlegen, #Erdgas aus der neuen Leitung zu übernehmen.
4. Auch wird die Rolle der ersten #NordStream-Pipeline vom Autor unterschätzt: Diese #Pipeline hat ab Ende 2012 Gazproms Abhängigkeit von der #Ukraine deutlich gesenkt.
5. Dass dann auch nach Beginn des russisch-ukrainischen Krieges 2014 weiterhin viel russisches Gas durch die #Ukraine strömte, lag wohl daran, dass es für Kyjiw nur noch wenig politischen Sinn gemacht hätte, diesen Strom zu unterbrechen.
6. Der ökonomische Hebel einer vollständigen Sperre des russischen Gasexports durch die #Ukraine in die EU war vor #NordStream noch lang gewesen, seit 2012 jedoch zu kurz geworden, um ihn 2014 effektiv anzuwenden.
7. Was bis heute bleibt, ist eine Restabhängigkeit Gazproms vom riesigen ukrainischen Gastransportsystem für seine Exporte in die EU, aus der dann kurioserweise auch die #Ukraine Erdgas kauft. Diese verbleibende Teildependenz soll mit #NordStream2 beendet werden.
9. Die Schlüsselzahl in der #NordStream2-Debatte scheinen die hier zitierten 30 Mrd. Kubikmeter technisch langfristig gesicherten Gastransits durch die #Ukraine zu sein. Nimmt man diese Angabe, wie es das #BergamtStralsund tut, als Axiom, erübrigt sich die weitere Diskussion.
10. Die Kritik an #NordStream2 wäre in diesem Fall nur noch Tagträumerei. Die Angaben Kyjiws zu auch künftig vielfach höheren #Gastransportkapazitäten der #Ukraine sind dann offenbar blanke Lügen.
11. Die #Osteuropäer erscheinen demnach als verantwortungslose #Russlandhasser, die derart verblendet sind, dass sie sich nicht scheuen, elementare #Energieversorgungsinteressen von Millionen EU-Bürgern aufs Spiel zu setzen.
Die deutsche Russlandpolitik im Lichte des Ukraine-Konflikts: Schein und Sein des interdependenztheoretischen Ansatzes zur Friedenssicherung in Europa, in: Forum für osteuropäische Ideen- und Zeitgeschichte, 2020. academia.edu/44628094/Die_d…
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@I_Katchanovski 1. The story told in detailed historical research of events on the ground questions the relative salience of domestic factors in the spark of the alleged civil war - whatever terminological preference one may have. See for instance, the scrupulous work in the following research:
@I_Katchanovski 2. Nikolay Mitrokhin, “Bandenkrieg und Staatsbildung: Zur Zukunft des Donbass,” Osteuropa 65, nos. 1-2 (2015): 5–22; idem, “Diktaturtransfer im Donbass: Gewalt und ‘Staatsbildung’ in Russlands ‘Volksrepubliken’,” Osteuropa 67, nos. 3-4 (2017): 41–55...
@I_Katchanovski 3. Nikolay Mitrokhin, “Im Namen des Staates: Russische Nationalisten im Ukraine-Einsatz,” Osteuropa 69, nos. 3-4 (2019): 103–121; Sanshiro Hosaka, “Welcome to Surkov’s Theater: Russian Political Technology in the Donbas War,” Nationalities Papers 47, no. 5 (2019), 750-773...
1. Mein Kurzkommentar zum exzellenten Beitrag von Dr. Roland Götz zur Schliessung des #Nordkrimkanal|s 2014 in der @ZOsteuropa@DGO_Berlin 7/2021 und seiner Diskussion einer eventuellen ukrainischen Wiedereröffnung des Kanals: academia.edu/s/7e2641350e
2. Bei einer Wiederaufnahme der Kanalwasserlieferungen für @crimea würde die #Ukraine scheinbar #Völkerrecht verletzen, da sie dann ein Okkupationsregime unterstützen würde, dazu noch auf eigenem Territorium.
3. Das Süsswasser aus dem Fluss #Dnipro würde sowohl für den Unterhalt militärischer Anlagen der Besatzungsmacht auf der #Krim genutzt werden, als auch eine indirekte ukrainische Subvention des russischen Staatshautshalts darstellen.
1. So richtig derartige Kritik in ihrer Substanz sein mag, so sehr läuft deutsche Kritik an den USA meist auf die (glaube ich, einmal von Heinrich-August Winkler formulierte) Formel hinaus: "Ich bin klein, mein Herz ist rein; ich sage weder ja noch nein." tagesschau.de/kommentar/schl…
2. Die unausgesprochene Gegenthese vieler derartiger deutscher Kommentare lautet: Mit den Taliban seit 2001 durchgängig an der Macht sowie Hussein, Bin Laden, Milosevic und Gadaffi heute noch am Leben, wäre unsere Welt eine bessere.
3. So lange Kritik am ungeschickten, ergebnislosen & destruktiven Vorgehen der USA nicht mit konstruktiven und plausiblen Gegen- oder Verbesserungsvorschlägen zum Umgang mit Terrorregimen einhergeht, wird sie ihren teils infantilistischen, teils voyeuristischen Anstrich behalten.
1. @Die_Gruenen haben den niedrigsten Wert seit einem Jahr in der Umfragestatistik von #Pollytix-@btwahltrend erreicht. Der relative Abstieg der Partei ist zwar nicht so katastrophal und historisch, wie der tiefe Sturz der @CDU / @CSU in den Umfragen zur @_Bundestagswahl.
2. Vor dem Hintergrund ihrer vielbeachteten Führungserneuerung, schwacher personeller Konkurrenz anderer Parteien und immer sichtbarerer ökokologischer Probleme, ist der Jahrestrend der Grünen aber nicht gerade ein Ruhmesblatt.
3. Bei solch einer Bilanz hat die Partei eigentlich kaum noch etwas zu verlieren. Wie auch die CDU, hat sich die Partei mit ihrer strikten Befolgung interner Prozeduren und Prinzipien selbst ein Bein gestellt.
1. In a strange case of putting internal party procedures over electoral strategy, the @CDU and @Die_Gruenen have both nominated chancellor candidates with little national profile and Berlin experience.
2. As it looks now, the next German chancellor - with an already now sharp national profile as current minister of finance - may well be from the @spdde. As a former @FESonline scholar, I am happy for the social democrats, as a whole.
3. Yet, I am also worried that some surprisingly unprincipled and corrupt elements in the party may, as a result of the @_Bundestagswahl this month, get into a position to determine Germany's future Eastern policies.
2. Post-Soviet #Ukraine’s, #Georgia’s and #Moldova’s biggest achievements have been their conclusions of Association Agreements with the #EuropeanUnion. The 2004 #OrangeRevolution was a precondition for Kyiv’s start of negotiations with Brussels in 2008.
3. The 2013-14 #RevolutionofDignity, in turn, was crucial to sign the #EU deal initialed in 2012. Ukraine’s two uprisings were necessary but not sufficient conditions for the pact’s adoption in September 2014 and ratification by July 2017.