Allein in dieser Woche erweiterte das russische Justizministerium dreimal die Liste der "ausländischen Agenten", darunter auch um das Russische LGBT-Netzwerk. 2/8
Weiters fordert die Generalstaatsanwaltschaft #Russland|s die Auflösung des Menschenrechtszentrums „Memorial“ (@MemorialMoscow), da angeblich – nicht näher bestimmte – "gesetzliche Anforderungen in Bezug auf den Status als "ausländischer Agent" nicht erfüllt" worden seien. 3/8
Weiters behauptet die Generalstaatsanwaltschaft, dass die Liste der politischen Gefangenen von "Memorial" eine Rechtfertigung von Extremismus und Terrorismus enthalte. Die Entscheidung über die Auflösung wird das Oberste Gericht #Russland|s am 25. November 2021 treffen. 4/8
#Memorial (@MemorialMoscow) widmet sich seit Gründung 1987/89 Aufarbeitung politischer Gewaltherrschaft, Aufklärung der Verbrechen des Stalinismus, Unterstützung der Überlebenden des GULAG-Systems, Bekämpfung politischer Verfolgung sowie Schutz der Menschenrechte. 5/8
Die geplante Auflösung von #Memorial (@MemorialMoscow) ist ein vernichtender Schlag gegen die russische Menschen- und Bürgerrechtsbewegung und eine Bedrohung für die gesamte Zivilgesellschaft #Russland|s. 6/8
Leider scheint diese demokratiepolitisch extrem bedrohliche Entwicklung der Mehrheit der russischen Gesellschaft gleichgültig zu sein. 7/8
Laut der aktuellen Umfrage des unabhängigen Meinungsforschungsinstitutes Lewada-Zentrum (@levada_ru) wissen zwei Drittel der Befragten nichts über die aktuellen politischen Repressionen in #Russland gegen unabhängige Medien und NGOs oder interessieren sich nicht dafür. 8/8
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Margarita Simon’jan, Chefredakteurin der staatlichen internationalen Nachrichtenagentur Rossija Segodnja, forderte heute während des sogenannten Integrationsforums in Donezk die Annexion des #Donbas durch #Russland:
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"Die Menschen im #Donbas wollen in ihrer Heimat leben, wollen Teil ihres großen, großartigen, unseres großzügigen Vaterlandes sein. Und wir sind dazu verpflichtet, dies ihnen zu ermöglichen. #Russland, Mutter, hole den Donbas nach Hause!".
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- Die Proteste sind landesweit größer als erwartet;
- Viele Protestierende nehmen erstmals an Protesten teil;
- Der Protest ist generationenübergreifend und umfasst unterschiedliche soziale Gruppen (Parallele zu Belarus) 1/
- Endgültiger Auslöser für die meisten war die jüngste Investigativrecherche #Nawalny|s über #Putin:
(mittlerweile 68 Millionen Aufrufe auf Youtube) 2/
- Viele der Protestierenden sind keine Anhänger:innen #Nawalny|s, protestieren laut Interviews gegen die allgegenwärtige Korruption
- Die Behörden scheinen härter zu reagieren, als auf ähnliche Proteste in der Vergangenheit (Parallele zu Belarus) 3/
#Merkel hat ja zu keinem Zeitpunkt von eindeutiger Schuld des #Kreml gesprochen. Sie hat lediglich festgehalten, dass eine Vergiftung mit einer Substanz aus der Wirkstoffgruppe von #Novichok – zweifelsfrei – vorliegt. 1/7
Erwähnenswert ist, dass Theresa May sich im Fall #Skripal mit dem Begriff „highly likely“ abzusichern versuchte. #Merkel formuliert ihre Thesen grundsätzlich äußerst überlegt und mit viel Bedacht, die Verwendung des Begriffes „zweifelsfrei“ kann aus diesem Grund... 2/7
...nur eines bedeuten: Für #Merkel steht die Tatsache der Vergiftung #Navalny|s mit einer Substanz aus der Wirkstoffgruppe von #Novichok bereits am 2. September absolut eindeutig fest. 3/7
Spannende Umfrageergebnisse des Levada-Instituts (@levada_ru) über die Reaktionen russischer Bevölkerung auf die Ankündigung die Amtszeiten #Putin|s zu annullieren: 48% sind dafür bzw. eher dafür und 47% dagegen bzw. eher dagegen.
Die tiefe generationsmäßige und soziale Spaltung in dieser machtpolitischen Schlüsselfrage kündigt einen potentiellen gesellschaftlichen Konflikt in #Russland an und zeugt vom großen Wunsch nach politischer Veränderung sowie einer stärkeren sozial-progressiven Politik
Die jüngsten Maßnahmen russischer Regierung sollten vor dem Hintergrund dieser Umfragedaten interpretiert werden. Somit dienen die angekündigten Maßnahmen nicht nur dem Kampf gegen #COVID19 sondern auch dem Kampf gegen die sich anbahnende sozial-politische Krise
1/12 Dass Vladimir #Putin nach 2024 bleibt, stand außer Frage. Dass er auch nach 2024 das Amt des Präsidenten bekleiden wird, ist aber eine große Überraschung.
3/12 Wohl kaum waren die heutigen Ereignisse spontan, vielmehr dürften diese geplant und minutiös inszeniert gewesen sein. Scheinbar ging man von mehreren Machttransit-Varianten aus, die aber als zu risikoreich bewertet worden sind.
#Putin sieht die vorgezogenen Parlamentswahlen als nicht notwendig an. Die Abgeordneten reagieren mit geringer Begeisterung. 1/x
#Putin sieht starken Präsidenten für Russland als "absolut notwendig" an. Parlamentarische Republik bezeichnet er dagegen zum gegenwärtigen Zeitpunkt als unpassend. Starke Erweiterung von Kompetenzen für Staatsrat, Sicherheitsrat etc. nennt Putin falsch und undemokratisch. 2/x