Thread by @F_I_Briest

Wie sicher ist die #Covid19 #Impfung bei Schwangeren?
Es gibt bereits Studien & Daten, die ich euch hier vorstellen möchte

(‼️Dies ist keine Impfberatung, dazu bitte einen Arzt konsultieren; aber es nimmt euch vielleicht ein wenig d. Unsicherheit diesen Schritt zu gehen)

Thread

Es gibt sowohl Daten zu mRNA Impfstoffen für die Frühphase der Schwangerschaft, als auch für die späte Phase und vor allem Daten zur Placentagängigkeit der mRNA Impfstoffe.
Diese Daten stammen nicht aus Placebo-kontrollierten Studien, sondern v.a. aus Daten dreier Amerikanischer

Überwachungsplattformen des CDC und der FDA (VAERS, v-Safe und VSD).

1️⃣ Die erste Studie zeigt preliminäre Daten von 827 beendeten oder abgeschlossenen Schwangerschaften (nejm.org/doi/full/10.10…): es wurde eine nicht gematchte Kontrollgruppe (bezüglich anderer Risikofaktoren,

Alter etc.) herangezogen um das Auftreten von nicht-schwangerschaftsassoziierten und schwangerschaftassoziierten Nebenwirkungen und Komplikationen im Vergleich zu bewerten. Es kam hier zu keinen Häufungen von Frühgeburten, Aborten, geringem Geburtsgewicht oder anderen

Komplikationen im Vergleich zu ungeimpften Müttern. Da erst etwa 1/4 der eingeschlossenen Schwangerschaften zum Zeitpunkt der Veröffentlichung ausgewertet werden konnten, ist die Studie noch nicht abgeschlossen.

2️⃣ Die zweite Studie (nejm.org/doi/full/10.10…) untersuchte die Häufigkeit von Aborten zwischen 6 und 20 Schwangerschaftswoche bei vor oder während der Schwangerschaft geimpften Frauen. Auch hier fehlt eine echte Kontrollgruppe, die Daten wurden mit Daten aus zwei früheren

vergleichbaren Studien verglichen. Knapp 2500 Personen wurden untersucht, mit einem relativ großen Bias bei sozioökonomischen Faktoren. Mit diesen Limitationen, aber auch unter Modellierung eines „Worst Case Szenarios“, dass alle zensierten Studienteilnehmer (die man im

2. Trimester nicht mehr erreichen konnte) eine Fehlgeburt hatten, kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass die Häufigkeit von Fehlgeburten vor der 20. SSW nach Covid Impfung im Normbereich liegt.

3️⃣ Studie Nummer 3 (jamanetwork.com/journals/jama/…) untersucht Fehlgeburten vor der 20. SSW nach Gestationsalter und Altersgruppen der Mütter in einer Fall-Kontroll-Studie (also rückblickend nach Eintritt des Aborts) gegen eine Kontrollgruppe. Dazu wurden über 13.000 Aborte und über

90.000 fortdauernde Schwangerschaften untersucht, von denen etwas mehr als 6% mindestens einmal geimpft waren. Mit 8,6% zu 8% lag die war der Anteil Geimpfter in der Abort-Gruppe etwa genauso hoch wie in der Nicht-Abort Gruppe. Aufgrund der großen Grössenunterschiede der

Kohorten ist die Nachkommastelle wenig aussagekräftig. Insgesamt lag das normalisierte Risko Risiko Geimpfter(mit einer Odd Ratio von 1,03) also ziemlich genau gleich, wobei die 3% ins Fehlerintervall fallen dürften, sich also in einer biologisch bedingten Unschärfe bewegt.

Besonders relevant für die Frage von Auswirkungen auf das Kind ist nach meinem Verständnis die Frage, ob der Impfstoff im Körper der Mutter verbleibt oder durch die Placentaschranke auch in den kindlichen Kreislauf gelangen kann.
Hier geben uns Antikörperuntersuchungen geborener

Kinder einen guten Überblick:

Zwei wichtige Antikörper für den Nachweis von Immunität und somit Beweis von Kontakt mit einem Erreger oder einem Impfstoff sind IgM und IgG. IgM wird sehr früh nach Kontakt mit einem Antigen (also das was der Körper als fremd erkennt und gegen das

später ein Antikörper richtet) gebildet und ist ein recht sperriger, oft nicht ausreichend präziser Antikörper, der für die erste grobe Abwehr zuständig ist und dem Körper Zeit verschafft, sich auf den Eindringling zu optimieren und bessere Antikörper, wie die etwa 6x kleineren

IgG, die quasi gut in nahezu alle Bereiche des Körpers kommen können, zu bilden.
IgG wird also immer nach IgM gebildet. Nun weiß man, dass IgM nicht von der Mutter auf das Kind übergehen kann, IgG aber schon.
Warum ist das in diesem Kontext relevant?
➡️ Man hat in Studien

untersucht, welche Antikörper gegen Sars-Cov2 bei Kindern geimpfter oder infizierter Mütter bzw. einer Kontrollgruppe nachgewiesen werden konnten. Die Kinder der geimpften Mütter hatten kein IgM, hatten also nie direktem Kontakt mit dem Impfantigen, denn das müssten sie selbst

bilden, weil es nicht wandern kann. Die Kinder hatten aber IgG, das von der Mutter gebildet und durch die Placentaschranke wandert und bei den Kindern einen Immunschutz schon während der Schwangerschaft aufbauen kann.
Bei den infizierten Müttern hatten die Kinder auch IgM, ein

Beweis, dass sie selbst direkt dem Virus im Mutterleib ausgesetzt gewesen sein müssen (jci.org/articles/view/…). Eine weitere Studie bestätigt das Fehlen von IgM bei hoher Rate an IgG in den Neugeborenen (ajog.org/article/S0002-…).

Zum Schluss, um die Länge hier nicht weiter zu strapazieren möchte ich noch einige Zahlen mitgeben, die über meinen emotionalen Appell heute morgen, der allein schwerwiegende strukturelle Probleme im Zusammenhang mit Entbindung Sars-Cov2 infizierter Mütter heran zieht, hinaus

gehen. ⬇️

🔺Frauen mit Covid haben ein bis zu 60% erhöhtes Risiko für Frühgeburten (sciencedirect.com/science/articl…). Die Quote ist hier stark von sozioökonomischen Faktoren abhängig.

🔺Frauen, die mit Covid entbinden haben ein mehr als 5-fach erhöhtes Risiko auf die ITS zu kommen und

ein mehr als 14-fach erhöhtes Risiko beatmet werden zu müssen als nicht erkrankte Gebärende und ein 15-fach erhöhtes Risiko noch im Krankenhaus zu versterben. (jamanetwork.com/journals/jaman…).

🔺Schwangere Sars-Cov2 Infizierte mit symptomatischem Verlauf haben ein 3-fach höheres Risiko

einer ITS Aufnahme als nicht Schwangere, etwa 3-fach erhöhtes Risiko für invasive Beatmung, 2,4-fach erhöhtes Risiko an die #ECMO zu müssen und das Risiko zu versterben ist 70% höher als bei nicht-schwangeren Covid Patientinnen (cdc.gov/mmwr/volumes/6…).

2,6% der Kinder infizierten sich in Folge/im Mutterleib/unter der Geburt bei ihren Müttern (cdc.gov/mmwr/volumes/6…).

🔺In einer gematched kontrollierten Studie zeigte sich der BioNTech Impfstoff nach 56 Tagen zu 89% wirksam gegen Covid-Hospitalisierung bei

>10.000 Schwangeren, wobei die aufgetreten Ereignisse (Hospitalisierung) ingesamt sehr niedrig waren.

nature.com/articles/s4159….

Fazit:
Natürlich ist die Impfentscheidung immer eng in Absprache mit einem Arzt oder einer Ärztin zu treffen. Dieser Thread soll daher keine Impfberatung darstellen sondern einen Überblick darüber geben, welche Daten wir schon haben, um Ängste zu nehmen.

Ich kann daher nur an

Schwangere appellieren, sich da gut beraten zu lassen & eine Impfung nicht von vornherein abzulehnen.
Es gibt sehr viele Gründe die für eine #Impfung in der #Schwangerschaft sprechen.
Deshalb wird die Impfung auch ab dem 2. TM von der #Stiko empfohlen (rki.de/DE/Content/Inf…).

Wie immer gilt: ich trage hier nach bestem Wissen und Gewissen zusammen. Auf Fehler könnt ihr mich gerne freundlich aufmerksam machen. Rechtschreibfehler gehören dem Finder ;).