und anderes Material zum mikrobiologischen Klassenkampf in China
Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch WRKSHP, 2021
In diesem Sinne zeigt der Ausbruch zwei Möglichkeiten
der Reflektion auf: Erstens stellt er eine lehrreiche Öffnung dar, mit der wir möglicherweise substanzielle Fragen über das Verhältnis der kapitalistischen Produktion zur nicht-menschlichen Welt auf grundsätzlicher Ebene durchgehen können – kurz, dass
die "natürliche Welt", ihre mikrobiologischen Substrate inbegriffen, ohne Bezug zur Frage, wie die Gesellschaft Produktion (denn tatsächlich sind beide nicht getrennt voneinander) organisiert, nicht verstanden werden kann.
Zur gleichen Zeit ist er eine Erinnerung daran, dass nur ein solcher Kommunismus es wert ist, welcher das Potenzial eines vollständig politisierten Naturalismus veranschlagt. Zweitens können wir diesen Moment der Isolation als Gelegenheit für tiefer gehende Reflektionen
des gegenwärtigen Zustands der chinesischen Gesellschaft nutzen. Einiges wird erst klar, wenn alles bis aufs Letzte zerrieben wird und urplötzlich stoppt und, dass ein Slowdown dieser Sorte zwar nicht hilft, aber Spannungen sichtbar macht, die zuvor im Dunkeln
lagen. Im weiteren werden wir also diese Fragen behandeln und nicht nur zeigen, wie die kapitalistische Akkumulation solche Seuchen erzeugt, sondern auch, inwieweit der Moment der Pandemie selbst ein widersprüchlicher Vorgang der politischen Krise ist, der
Menschen die unbemerkten Potenziale und Abhängigkeiten der Welt um sie herum sichtbar macht, während er eine weitere Entschuldigung bereithält, für die Expansion des Systems der Kontrolle, immer noch weiter in das Alltagsleben hinein.
Die Produktion von Seuchen
Das Virus hinter den aktuellen Pandemie (SARS-COV-2) war, wie sein Vorgänger SARS-COV-1 im Jahr 2003, ebenso wie die Asiatische Grippe und die Schweinegrippe zuvor, am Nexus von Ökonomie und Epidmeologie gereift. Es ist kein Zufall, dass so viele
dieser Viren den Namen von Tieren bekamen: Die Verbreitung neuer Krankheiten unter der menschlichen Population ist beinahe immer das Produkt zoonotischer Übertragung, eine technische Ausdrucksweise für den Umstand, dass Infektionen von Tieren auf Menschen
überspringen. Dieser Sprung von einer Spezies auf die andere wird von Dingen wie Nähe und regelmäßigem Kontakt bestimmt, alles Umstände, welche die Umgebung hervorbringen, in der die Krankheit sich notwendigerweise entwickelt. Ändert sich diese
Schnittstelle zwischen Menschen und Tieren, ändern sich auch die Bedingungen in denen sich solche Krankheiten entwickeln. Unterhalb der vier Hochöfen nun liegt ein weitaus fundamentalerer Hochofen,
der den industriellen Drehkreuzen der Welt zugrundeliegt: Der evolutionäre Dampfkochtopf kapitalistischer Agrikultur und Urbanisierung. Er bietet das ideale Medium, in dem zunehmend verheerendere Seuchen enstehen, transformiert, in zoonotische
Übersprünge induziert und dann aggressiv durch die Bevölkerung verlaufend.
Solange die Situation der gesellschaftlichen Absicherung besteht, kann die Drohung Arbeitslosigkeit ihre Rolle nicht voll ausfüllen, die Existenz der Arbeitslosenhilfe reduziert die Bestrafung, die Entlassung bedeutet. [Rewrite WRKSHP) #Buergergeld aka #HartzIV ALG
Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch WRKSHP, 2021
Anmerkung d. Übers.:
Begriffserklärungen werden in Spitze Klammern ("< >") gesetzt.
Hinzu kommen ähnlich intensive, an den Rändern der Ökonomie auftretende Prozesse, wo "wilde" Züchtungen
mit Menschen zusammentreffen, die immerfort zum extensiven, agroökonomischen Eindringen in lokale Ökosysteme gezwungen werden. Das allerneuste Coronavirus, mit seinen "wilden" Ursprüngen und seiner plötzlichen Ausbreitung in einem stark industrialisierten
und urbanisierten Kern der globalen Ökonomie, repräsentiert beide Dimensionen unserer neuen Ära der politökonomischen Seuchen.
Notiz zum Futurismus von Peter Frase*: Die Stelle "And if automation fails, the rentist elite can colonize our leisure time in order to extract free labor. Facebook already relies on its users to create content for free (...)"
* ; )
[1], sitzt der These auf, Produktion von etwas ("Content") sei wie Lohnarbeit kapitalproduktiv. Warum ist Lohnarbeit kapitalproduktiv (vgl. Christian Fuchs u.a.), Facebook- und Prosumer-Arbeit aber nicht, und warum ist diese Frage für Ökoscifi interessant
(#Oekoscifi)?
[1] https: // jacobinmag . com /2011/12/four-futures/
Für Lohn gekaufte menschliche Arbeit zahlt Lohn für die Reproduktion des vorgeschossenen Kapitals im Produktionsprozess. Nur variables Kapital (darum sind "wir" das "Kapital" (vgl. Timo Daums
und anderes Material zum mikrobiologischen Klassenkampf in China
Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch von WRKSHP, 2021
Ein Auszug:
Der evolutionäre Dampfkochtopf kapitalistischer Agrikultur und Urbanisierung. Er bietet das ideale Medium, in dem zunehmend verheerendere Seuchen enstehen, transformiert, in zoonotische Übersprünge induziert und dann aggressiv durch die Bevölkerung verlaufend.
Dazu kommen ähnlich intensive, an den Rändern der Ökonomie auftretende Prozesse, wo "wilde" Züchtungen von Menschen* angetroffen werden, die immerfort in das extensive agroökonomische Eindringen in lokale
* Anm.: Züchtungen durch Menschen.
Diese allgemeine Form des Kapitals, die Aristoteles in der Analyse des Kaufmanns- und Wucherkapitals entdeckt hatte und die dann von den Merkantilisten mit Hochschätzung versehen wurde, lautet: Geld – Ware – Mehrgeld (Der Kaufmann schießt Geld vor, kauft damit
Waren, die er zu einem höheren Preis verkauft) oder für das Zinsgeschäft: Geld – Mehrgeld, d.h. Geld, das nach Ende der Leihfrist vergrößert (Zins) zum Ausgangspunkt zurückkehrt. Unsere heutige Welt ist dadurch gekennzeichnet, dass diese Kapitalform die Produktion
einschließt, das Kapital also auch die Quellen des Reichtums (Natur und Arbeit) beherrscht und für sich nutzbar macht. Die gekaufte, sich in der Produktion betätigende Arbeitskraft ist die Quelle des