Lange haben wir für ein verpflichtendes #Lobbyregister auf gesetzlicher Grundlage gekämpft. Nun ist da! Seit Jahresbeginn ist das Gesetz in Kraft und die ersten Einträge sind sichtbar: lobbyregister.bundestag.de
Erste Eindrücke 1/8
Bislang sind nur wenige Unternehmen, Verbände, NGOs und Einzelberater:innen registriert. Die Übergangsfrist läuft noch bis Ende Februar. Bis dahin sollte sich das Register füllen mit allen, die regelmäßig auf die Politik von Bundestag und Bundesregierung einwirken wollen. 2/8
Die für die Registerführung zuständige Bundestagsverwaltung hat ein umfangreiches Handbuch herausgegeben, um die Eintragung zu erleichtern und viele Detailfragen zu klären, siehe hier: bundestag.de/resource/blob/… 3/8
Noch müssen sich die neuen Transparenzpflichten aber einspielen, das zeigen schon die ersten Einträge. Mal ist eine Organisation unter dem Namen einer Einzelperson eingetragen, mal werden Finanzangaben unnötig verweigert. 4/8
Im Koalitionsvertrag hat die Ampel Nachbesserungen beim Lobbyregister angekündigt. Das ist wichtig, denn einige der Regeln sind wenig praxistauglich, andere sind nicht klar oder nicht streng genug. Aber wichtiger als Nachbesserungen ist die zusätzliche Einführung 5/8
der Lobby-Fußspur für Gesetze ("legislativer Fußabdruck"), sodass wirklich sichtbar wird, welche Lobbyist:innen wie Einfluss genommen haben. Dieses Projekt sollte die Ampel nun zügig angehen, die allgemeine Gesetzgebungsarbeit schreitet ja nun ebenfalls schnell voran. 6/8
Aber zunächst gilt es nun für alle Lobbyist:innen sich schnell - und mit richtigen Angaben - in das Register einzutragen. Unser eigener Eintrag kommt auch bald. Sobald sich das Register füllt, werden wir eine erste ausführlichere Auswertung vornehmen. Watch this space! 7/8
Übrigens: Wer sich unsicher ist, ob das Lobbyregister-Gesetz auch für die eigene Organisation oder sich selbst gilt oder Fragen zur Eintragung hat, kann bei der extra eingerichteten Hotline beim Bundestag anrufen: lobbyregister.bundestag.de/kontakt 8/8
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Die EU will neben Atomkraft auch Erdgas als nachhaltig für Anleger einstufen. Stimmt die Ampel dem zu? Schon die letzte Bundesregierung hatte ein zu enges Verhältnis zur Gaslobby. Die Kontinuität dabei wahrt offenbar die SPD. Ein Rechercheüberblick zur Gaslobby. 👇 #Taxonomie
Die Gaslobby hat sich lange dafür eingesetzt, Erdgas als „Brückentechnologie“ darzustellen und für „unverzichtbar“ zu erklären. Klar wird Erdgas vorübergehend eine Rolle spiele. Aber sollte man es gleich als nachhaltig einstufen, liebe Ampel?
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Maskenaffäre: Das Oberlandesgericht München hat Beschwerden von Nüßlein/Sauter und Co. gegen die Ermittlungen gegen sie wegen Bestechlichkeit weitgehend nachgegeben. Was das bedeutet? 1 Thread
Nüßlein und Sauter standen im Zentrum der Maskendeal-Skandale zu Jahresbeginn. Sie sollen als Gegenleistung für die Vermittlung von Schutzmasken an Behörden hohe Provisionen erhalten haben.
Das Oberlandesgericht hat nun geprüft, ob der Tatverdacht der Bestechlichkeit hier zutrifft und kam zu dem Schluss: Nein. Das Gericht argumentiert, dass der Straftatbestand der Bestechung bzw. Bestechlichkeit von Mandatsträgern hier nicht anwendbar wäre. Warum?
Der Digital Markets Act soll die Macht von Facebook & Co begrenzen. Doch die Plattformen haben erkannt, wie sie die neuen Regeln entscheidend abschwächen können. Wir warnen vor Regulierungsdialogen, die eine effektive Umsetzung der Regeln für Internetplattformen untergraben. /1👇
Entscheidend für das Funktionieren der Verhaltensmaßnahmen des Digital Markets Act (DMA) ist, dass die Verpflichtungen für Plattformen schnell und ohne Verzögerungen in Kraft treten. Aber nicht alle der für Facebook & Co festgelegten Regeln sind sofort anwendbar. /2
Einige ermöglichen einen sogenannten Regulierungsdialog mit den Plattformen, bevor die Regeln durchgesetzt werden. Diese Chance wollen Tech-Lobbyisten nutzen, um die Durchsetzung der Regeln zu verzögern oder zu verhindern. /3
Auf der Weltklimakonferenz in Glasgow werden zentrale Weichen für den Klimaschutz gestellt. Pikant dabei: Die Konferenz wird von Energiekonzernen gesponsert – obwohl fossile Unternehmen eigentlich draußen bleiben sollten. Ein Thread über Konzern-Sponsoring auf der #COP26 1/11👉
Zunächst ein Lob: Die britische Regierung hat der Lobbyarbeit fossiler Konzerne wie BP & Shell eine Abfuhr erteilt. Sie wollten die COP sponsern und dort eine aktive Rolle spielen - doch ihre Pläne für's Klima überzeugten die Verantwortlichen nicht 2/11 theguardian.com/environment/20…
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Mit seinen Werbekampagnen mischt sich Facebook in die laufenden Debatte über strengere Regeln für Internetplattformen ein. Das sind in Brüssel der Digital Services Act (#DSA) und der Digital Markets Act (#DMA). Dagegen wehren sich die Plattformen mit geballter Kraft. 2/9
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