Die Räumung des Protestcamps zeigt, dass man in Österreich ohne Partei im Rücken wenig bis gar nichts erreicht. Das ist eine bittere Erkenntnis, aber eine die ich mir auch auf selbem Wege erworben hab. Es waren damals Dinge wie StaatsschutzG, Assange, Uploadfilter etc., ... 1/x
... die mich politisiert haben. Auch die Kürzung der Pensionen für alle unter 18 um 20% zeigte sehr genau, was in diesem Land geht, solang es nur die anderen erwischt. Österr. Innenpolitik ist ein Graus. Und ich verstehe, dass da der Eintritt in eine Partei eher abschreckt. 2/x
Wer realistisch ist, muss aber irgendwo einsehen, dass Veränderung auch stetigen Druck braucht und dafür braucht es Leute, die das leisten können. Wir leben im Land der höchsten Parteienfinanzierung der Welt. Das ist nicht einfach wegzudenken, wenn man Widerstand organisiert. 3/x
Sicher, man kann mit NGOs auf bequemem Abstand bleiben, aber letztlich ist man auch dort ohnehin nie sicher vor Einvernahme. Fördertöpfe fühlen sich nun mal angenehmer an als das ständige Laufen um Spenden. Und ohne Geld geht es nun mal nicht. Nicht auf Dauer. 4/x
Politik ist ein Spiel, das über Generationen läuft. Eines, bei dem man mit Sitzungsteilnahme und reichlich Sitzfleisch meist mehr erreicht als mit engagiertem Aktivismus. Das ist auch unheimlich nervig, aber nun mal die Realität. 5/x
Mit Aktivisten verhandelt man nicht auf Augenhöhe, weil sie sich vermeintlich nicht an die Regeln halten und an der Stelle wird es auch immer wieder scheitern. Österreich hat keine Streikkultur und es wird noch lange dauern, bis sich das ändert. 6/x
Deswegen halte ich es so, wie Georg Schramm das mal sagte. Man sollte solche Gelegenheiten nutzen, um die daraus entstehende Wut auf sein Zorn-Konto einzuzahlen. Damit man dann auch genug davon hat, wenn sich eine Gelegenheit ergibt. Das ist richtig und gesund. 7/x
Aber darüber hinaus muss man auch das Spiel der tausend Nadelstiche üben. Man muss Know-How vorhalten und wissen, wo man ggf. Gelder abzweigen kann. In Österreich ist das Mittel der Wahl hier die Partei. Allein schon aus rechtlichen Gründen. 8/x
Long Story short. Ich würde mir wünschen, dass aus solchen Erfahrungen nicht enttäuschte und zermürbte Menschen hervor gehen, sondern zornige und politisierte Menschen, die bestehende Parteien unterwandern und sich aber auch dem Spiel der Mächte nicht verwehren. 9/x
Es ist immer fein, wenn man sich sagen kann, da ist etwas aus sich selbst erstanden. Das hat Sozialromantik, aber pragmatischer und zielführender ist es oft, etwas, das es schon gibt, zu übernehmen, sei es die SPÖ oder die Polizei, und so etwas an diesem Shyze zu verändern. 10/x
Nichts schadet der Demokratie mehr als Resignation und Apathie. Und es ist in meinen Augen unsere Aufgabe, also die der Älteren, den Jüngeren die Freude daran nicht zu verderben, weiter politisch sein zu wollen. Das klingt erstmal nach wenig, aber vergessen wir eines nicht. 11/x
Österreich ist, wie es ist, weil "die Alten" demographisch die Übermacht haben und sich mit den Besitzenden meist einig sind. Beides Gruppen, die sich politisch engagieren und sehr verlässlich wählen gehen. Soviel muss einfach klar sein. Mit Vernunft kommst da nicht durch. 12/x
Das wird sich aber in 20 Jahren ändern. Dann sind wir die Alten und ihr die Älteren. Und wenn wir dann immer noch mit den Jungen zusammen stehen, kann uns nichts mehr halten. Das ist spät, vielleicht zu spät, aber sonst bleibt nur die Revolution. In Österreich. #LobauCamp
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Ich hab überhaupt nix dagegen, Dinge auf dem "kleinen Dienstweg" zu erledigen, aber die Grenze zur Mauschelei wird überschritten, wenn man auch auf Nachfrage die besprochenen Inhalte geheim hält. So entstehen Seilschaften und sowas hat in der #Piratenpartei einfach nix verloren.
Wenn auf diesem Wege dann noch Allianzen hochgezogen werden, die Wahlen & Besetzungen beeinflussen, ist man um keinen Deut besser als die konservativen Volksparteien, die man eigentlich überwinden wollte. Natürlich ist es reiner Zufall, dass das vor allem alte, weiße Männer tun.
Ich bin nicht selten überrascht, welche Verhaltensweisen sich, scheinbar unbemerkt, bei uns Bahn brechen. Und wenn man das anspricht, ist die Empörung immer groß. Natürlich vor allem von jenen, die gemeint sind. So als wüssten sie genau, dass sie grade bei was erwischt wurden. 🥸
#Plakolm ist vom selben Coach geschult worden wie #Edtstadler, jede Wette. Satzbau gleich, Intonation gleich, sogar inhaltich genau das, was Edtstadler sagen würde. Man kann die beiden austauschen, vom leichten Fall in die Mundart abgesehen. Man hat von Spindi gelernt. #ZiB2
"Mich erreichen zahlreiche Zuschriften" ist das trump'sche "People say", auch ein Move den wir klassisch von Edstadler kennen. Und dann auch derselbe Kniff wie bei Edtstadler, Leute wollen diese Chance und dann Kehrtwende, das ist zumutbar. #zib2
Stellt sich die Frage, was Fr. #Plakolm dazu qualifiziert zu entscheiden, was zumutbar ist? Weil sie eine Matura hat? 2013 gemacht, also während der Pandemie. Das muss es aber sein, denn sonst hat sie es ja nur auf, nicht durch die Uni geschafft. #ZiB2
Heute hat in Wien nur die MFG mobilisiert, es kamen 400 Personen. In all den Schwurbler- & Nazikanälen wurde dagegen aufgerufen nach Graz statt nach Wien zu kommen, darunter auch von verhaltensgestörten Promis wie Roland Dühringer.
10.000 Covidioten, die sonst jedes Wochenende maskenlos durch die Stadt die inneren Bezirke Wiens lahmlegen, waren daher diesmal in Graz. Was eines klar macht:
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Die Mobilisierung geschieht vor allem über rechte und rechtsextreme Netzwerke und die Teilnehmer:innen kommen vom Land. Vergiftet von Oe24 & FPÖ TV bricht sich da der Hass gegen die Stadt (und damit den Fortschritt) bahn.
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Während andere zumindest versuchen die Ämter der Republik mit kompetenten Personen zu besetzen, um durch sie zu wirken, kommt mir die ÖVP so vor, als würde sie völlig absichtlich egotistische Edgelords an diese Stellen setzen, um den Staat durch Unberechenbarkeit zu korrumpieren.
Es ist die radikale Fortsetzung von Flooding the Zone with Shit, oder wie andere schon gesagt haben, es ist ein potemkinsches Kabinett, deren Aufgabe es ist, zu verschleiern, was dahinter völlig intransparent abläuft. Das muss es auch, denn es ist nicht im Interesse der Mehrheit.
Das ist so weit weg von meinem Selbstverständnis von Demokratie, Solidarität und gesellschaftlichem Zusammenhalt, dass ich mich selbst für politisch naiv halte, weil mich diese organisierte Niedertracht immer wieder neu schockiert und ich mich frage, wie jemand nur so sein kann.
Das hier ist schmunzelnder Matthias #Strolz, nachdem Elli #Köstinger gesagt hat, seit Strolz nicht mehr bei den #NEOS ist, sei die Partei massiv nach links gerutscht.
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Und hier hamwa die liebe Elli, nachdem ihr Franz Fischler vorgerechnet hat, dass die türkise Volkspartei ihre Klientelpolitik nicht abgeschafft, sondern nur das Klientel gewechselt hat.