Laut @bundesbank Präsi. Nagel kann die 🇩🇪 Inflation 2022 im Jahresschnitt 5 % erreichen.
Zuletzt hat das @imkflash oft niedrigere Inflation als die @bundesbank prognostiziert. Anders nun: M.E.n. könnte diesmal die Inflation noch höher ausfallen. 1/ zeit.de/news/2022-03/0…
So, wie derzeit die Energiemärkte aussehen, läuft die deutsche Inflation im Jahresschnitt eher auf 6 % oder sogar mehr zu denn auf 5 %. Für einzelne Monate sind sogar Raten deutlich darüber möglich. 2/
Für solche Vorhersagen muss man nicht einmal davon ausgehen, dass die Energiepreise auf dem aufgeheizten aktuellen Niveau wie heute bleiben. Wenn die Preise bleiben, wo sie sind, könnte die Inflation noch höher ausfallen. 3/
Bevor jetzt alle schreien, sie hätten es ja schon immer gewusst, dass die Geldpolitik der @ecb ins Verderben und die Inflation führe, muss man sich noch einmal angucken, wo die Inflation herkommt (und in den kommenden Monaten herkommen wird). 4/
Der wichtigste Einzelfaktor ist der Gaspreis: Derzeit wird die Megawattstunde Gas zur Lieferung im Mai im Großhandel für mehr als 150 € gehandelt, mehr als siebenmal so viel wie vor einem Jahr, und doppelt so viel wie unmittelbar vor der Ukraine-Invasion. 5/
Auch für die kommenden Monate bis nach dem kommenden Winter zeigen die Future-Preise extrem hohe Gaspreise an. 6/
Wir beim @imkflash hatten berechnet, dass schon ein längerfristiger Gaspreis im Großhandel von etwas mehr als 70 € pro MWh die deutsche Inflation um rund 2,5 Prozentpunkte erhöhen würde. 7/ imk-boeckler.de/de/faust-detai…
Nun kommen noch höhere Ölpreise und damit teureres Benzin und Heizöl hinzu. Und der hohe Gaspreis drückt auf den Strompreis – der wird zwar nur mit Verzögerung für die EndverbraucherInnen erhöht, aber auch das kommt. 8/
Kurz: Bei oder unter 5 % wird die deutsche Inflation nur bleiben, wenn wir schnell und nachhaltig eine massive Entspannung an den Energiemärkten sehen. Mir fehlt leider die sicherheitspolitische Fantasie, wie es dazu kommen könnte. 9/
Damit droht Deutschland dieses Jahr die höchste Teuerung seit dem zweiten Ölpreisschock Anfang der 1980er Jahre. Wichtig bleibt aber: Das ist etwas, was weder Schuld der @ecb ist, noch von ihr kurzfristig geändert werden kann. /END
Der @derspiegel berichtet über unsere neue @imkflash Studie von Silke Tober zur unterschiedlichen Belastung für unterschiedliche Haushaltstypen durch die aktuell hohen Inflation. 1/ spiegel.de/wirtschaft/soz…
Ergebnis unserer Studie: Familien mit mittleren Einkommen erleben derzeit die höchste spezifische Inflationsrate, mehr als ein Prozentpunkt höher als Single-Haushalte mit geringen Einkommen. 2/
Grund dafür ist, dass derzeit in Deutschland Kraftstoffe, Haushaltsenergie, Nahrungsmittel und Pauschalreisen die größten Inflationstreiber sind.
Familien mit Kindern verbrauchen im Verhältnis viele Nahrungsmittel und viel Kraftstoffe und sind damit besonders belastet. 3/
In the past days, I have received a number of questions on whether the @ecb should not also increase interest rates if the @federalreserve does.
My answer was: The @ecb has to look after the €-area, and conditions here are different. A 🧵 /1
Most observers have focused on the different recovery paths of aggregate demand. While this is an important point, another issue is almost as important: Energy price hikes have different effects in the €-area than in the US. 2/
The reason for this is that the US has recently become a net energy EXPORTER (even if only marginally) while the €-area is a massive energy IMPORTER. 3/
Angesichts der hohen Energiepreise würde ich hier gerne noch einmal auf eine absolute Fehlanalyse und Fehlprognose zu den Energiepreisen hinweisen, das von @HansWernerSinn vor einigen Jahren postulierte vermeintliche „Grüne Paradoxon“. 1/ hanswernersinn.de/de/themen/Grue…
Sinn hatte damals behauptet, dass die Anstrengungen, CO2-Ausstoß durch geringeren Verbrauch fossiler Energien zu verringern, nicht funktionieren würden, sondern vielmehr kontraproduktiv seien. 2/
Sein Argument war, dass die Eigentümer fossiler Rohstoffe diesen Schritt antizipieren würden und dann einfach versuchen würden, ihr Öl, ihr Gas und ihre Kohle möglichst schnell zu verkaufen. Der Preis würde so fallen und am Ende kurzfristig MEHR fossile Energie verbraucht. 3/
Here on #EconTwitter, it has recently been discussed how forecasters could have been so wrong about #inflation. A 🧵 on the drivers of inflation in #Germany (with similarities in other €-countries). 1/
While in the US, several factors seem to be at play and inflation seems to be increasingly broad based, in Germany (and most of the €-area), inflation is still relatively limited to some components. Especially, one key factor is not always fully appreciated:Natural gas prices.2/
The recent increase in natural gas prices (the border prices of which have increased by 270 % over the past year) has not been seen by analysts in advance. The reason is that much of it has to do with recent fear about supply constraints from Russia, 3/
Es wurde hier auf #Econtwitter zuletzt immer wieder von der vermeintlichen „Effizienz“ des #CO2-Emissionshandels gesprochen. Leider hält das Argument einer genaueren empirischen Betrachtung nicht stand. Ein 🧵 1/
Ich kenne das Lehrbuch-Argument eines statischen Emissionshandels mit perfekten Märkten. Und klar, da kommt in Betrachtung ein effizientes Ergebnis heraus, weil der Emissionsabbau immer dort stattfindet, wo er am günstigsten ist. 2/ en.wikipedia.org/wiki/File:Emis…
Leider hat das mit der Realität eines Emissionshandels über die Zeit, wie er etwa beim EU-ETS besteht, nichts zu tun. Hier kann man empirisch schnell erkennen, dass die Ergebnisse ineffizient sind.
Um das zu verstehen, muss man sich die intertemporale Effizienz ansehen. 3/
Hier auf #Econtwitter wurde zuletzt wiederholt behauptet, ein #CO2-#Zertifikatehandel würde zur makroökonomischen Stabilisierung beitragen, weil ja die Preise in der Krise fallen und im Boom steigen.
Diese Schlussfolgerung ist leider Unsinn. Ein 🧵 1/
Natürlich stimmt es, dass die CO2-Preise im Emissionshandel in der Krise regelmäßig eingebrochen sind und danach in der Erholung gestiegen sind.
Allerdings trägt dies nicht zur makroökonomischen Stabilisierung, sondern eher zur Destabilisierung wieder. 2/
Warum ist das so?
Zunächst: Bei Energiepreisen allgemein ist die Erfahrung, dass fallende Energiepreise über höhere Kaufkraft zu mehr Nachfrage führen und damit die Wirtschaft ankurbeln.
Das liegt allerdings daran, dass Länder wie Deutschland ihr Öl und Gas überwiegend 3/