đąMĂ€chtige Allianzen aus Gaskonzernen und Industrie machen Druck fĂŒr ihre fossilen GeschĂ€ftsmodelle. Trotz des Ampel-Bekenntnisses zum Ausstieg aus fossiler Energie hat die #Gaslobby noch privilegierte ZugĂ€nge. Worum geht es? đ§”#LobbyPipelines /1
đlobbycontrol.de/lobbyismus-undâŠ
Die vergangenen Bundesregierungen haben den Einfluss der #Gaslobby nicht nur zugelassen, sondern ihnen aktiv #LobbyPipelines eingerichtet. Das setzt sich heute fort. Die SchÀden dieser Netzwerke sind enorm: Klimakrise, hohe Gaspreise und milliardenschwere Fehlinvestitionen. /2
Die #Gaslobby besteht aus Konzernen, die sich Zugriff auf kritische Infrastruktur und Grundversorgung gesichert haben. So haben sie hohes Drohpotenzial gegenĂŒber der Politik. Gemeinsam mit energieintensiven Industriekonzernen wie BASF bilden sie eine doppelte Lobbymacht. /3
Mit Lobbyausgaben von mindestens 40 Mio. Euro zĂ€hlt die Gasindustrie zu den stĂ€rksten Lobbybranchen in Deutschland. Hinzu kommen weitere Ausgaben der energieintensiven Industrie sowie von Gazprom + Töchtern, die nicht im #Lobbyregister eingetragen sind. #LobbyĂŒbermacht /4
Gaskonzerne hatten zwischen 12/21 und 9/22 im à tÀglich ein Treffen mit der Bundesregierung, zumeist mit @BMWK und Kanzleramt. Damit hat sich die Anzahl der Treffen vervielfacht. Der Kontakt zur #Gaslobby ist auch viel enger als zu UmweltverbÀnden. /5
Ăber #LobbyPipelines hat die Bundesregierung privilegierte #Gaslobby-ZugĂ€nge geschaffen, die andere Gruppen nicht haben - u.a. durch industriedominierte Beratungsgremien wie den frĂŒheren Dialogprozess Gas 2030 oder den noch bestehenden Nationalen Wasserstoffrat. /6
Insbesondere die @dena_news diente der #Gaslobby als Kanal in das Wirtschaftsministerium, durch industrie-gesponserte Studien und Veranstaltungen, industrie-dominierte Dialogforen und durch ihre Rolle als bundeseigenes Beratungsgremium fĂŒr die Bundesregierung. /7
Die #Gaslobby bindet Politiker:innen gezielt in ihre Lobbystrategien ein: durch Einladungen zu schicken Veranstaltungen, Sponsoring von Parteievents, Mitgliedschaften in LobbyverbÀnden oder BeratervertrÀge. Oder sie heuert sie gleich ganz als Lobbyist:innen an. /8
Zwei Beispiele: Marion Scheller wechselte direkt aus dem Wirtschaftsministerium als Cheflobbyistin zu #Nordstream2. Der frĂŒhere CDU-Politiker Friedbert PflĂŒger machte Lobbyarbeit fĂŒr #Nordstream und sitzt heute dem Aufsichtsrat des Lobbyverbands Zukunft Gas vor. /9
Die #Gaslobby hat das wirkmĂ€chtige Narrativ âsaubere BrĂŒckentechnologieâ mit Hilfe von PR-Agenturen gezielt an die Politik herangetragen. Derzeit inszeniert sich die Gasbranche ĂŒber das WasserstoffgeschĂ€ft als vermeintlichen Zukunftsmarkt zur Lösung der Klimakrise. /10
Gerhard Schröder ist nur die Spitze des Eisbergs der deutsch-russischen #Gaslobby. Ihre Funktion: das autoritĂ€re Regime schönreden und #Gazprom TĂŒren öffnen. Beispiel Heino Wiese: Er nutzte als Lobbyist SPD-Kontakte und dient gleichzeitig als russischer Honorarkonsul. /11
Beispiel Ostinstitut Wismar: Initiiert vom Ex-Wirtschaftsminister Wolfgang Clement gab es sich einen wissenschaftlichen Anstrich. Als Lobbyforum sorgte er fĂŒr die Kontakte, die der #Nordstream2-Pipeline den Weg in Mecklenburg-Vorpommern ebneten. @policy_networks /12
2022 war eine ZĂ€sur: Der russische Angriffskrieg legte die deutsch-russische #Gaslobby still. Die Bundesreg. bekannte sich zum Ausstieg aus den Fossilen, wurde aber vom vermeintl. âPrimatâ der Versorgungssicherheit eingeholt und steht vor der ausgebremsten Energiewende. /13
Erste Reformen laufen an: Die @dena_news befindet sich in einem Transformationsprozess, ein sogenannter âGas-Strangâ im @BMWK wurde scharf kritisiert. #Habeck trat mit einem Bekenntnis zum Ausstieg aus fossilen EnergietrĂ€gern an. Doch das reicht nicht. /14
Angesichts drohender ĂberkapazitĂ€ten bei neuer fossiler #LNG-Infrastruktur + anstehender Entscheidungen zu Heizen + Wasserstoff braucht es transparente + ausgewogene Beteiligung der Interessengruppen. Nur so kann gemeinwohlorientierte Energiepolitik sichergestellt werden. /15
ZusĂ€tzlich braucht es eine umfassende Aufarbeitung des russischen Einfluss auf die deutsche Gaspolitik, um zukĂŒnftige Einflussnahme weiterer autoritĂ€re Regime zu vermeiden. Dazu kann ein Untersuchungsausschuss im Bundestag beitragen. /16
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Liebe @EPPGroup, es stimmt, im Zentrum des #Qatargate -Skandals steht eine "Fake-NGO". Aber bitte, fangen Sie jetzt nicht an, nach dem Vorbild autoritĂ€rer Staaten allein NGOs einer besonderen Kontrolle zu unterziehen eppgroup.eu/newsroom/news/âŠ
Fakt ist: Ob Unternehmen, Denkfabrik oder Lobbyagentur: Alle haben schon das Lobbyregister umgangen oder fragwĂŒrdige EintrĂ€ge gemacht. Erst kĂŒrzlich haben wir mit Hilfe unseres Onlinetools #Lobbyfacts 400 fehlerhafte EintrĂ€ge im Lobbyregister aufgedeckt.
Was wir brauchen, ist ein rechtlich verbindliches Lobbyregister auf EU-Ebene, dem sich endlich niemand mehr entziehen kann. Und ausreichend Personal, um zu prĂŒfen, ob die EintrĂ€ge der Akteure plausibel sind. Im Moment ist das Sekretariat phĂ€nomenal unterbesetzt.
Im Untersuchungsausschuss zu den Lobbyverstrickungen um die âStiftung Klima- und Umweltschutz MVâ wollen SPD & Linke Gaslobbyist Friedbert PflĂŒger als unabhĂ€ngigen SachverstĂ€ndigen zur Frage einladen, ob Nord Stream 2 gebraucht wurde. Ein Thread, warum das problematisch ist đ1/7
Seit 2016 hat PflĂŒger mit seiner Lobbyagentur Bingmann PflĂŒger selbst die Nord Stream 2 AG beraten, Immer wieder hat er sich in den Medien positiv zu dem Pipelineprojekt geĂ€uĂert. Er kann in der Frage, ob Nord Stream 2 nötig war, nicht unabhĂ€ngig sein lobbycontrol.de/lobbyregister/⊠2/7
PflĂŒger betĂ€tigt sich auch als Wissenschaftler und vermischt dabei die Rollen: 2016 gab er mit dem von ihm gegrĂŒndeten "Cluster fĂŒr Klima, Energie und Ressourcensicherheit" eine Studie zu Nord Stream 2 heraus, finanziert von den Nord-Stream-Investoren, so unsere Recherchen. 3/7
Gaskonzern #Uniper hat jahrelang enge Kontakte zur Politik gepflegt â und setzte sich dabei auch fĂŒr den Erhalt des GeschĂ€fts mit dem fossilen Gas ein. Auch das hat die jetzige Energiekrise befördert. Ein đ§” ĂŒber die Lobbyarbeit des Konzerns #Uniper aus aktuellem Anlass: 1/10
#Uniper stellt sich auf seiner Webseite als Treiber der Energiewende dar. Doch das entspricht weder seinem GeschĂ€ftsmodell noch seiner Lobbyarbeit. Immer wieder setzte sich der Konzern fĂŒr eine langfristige Rolle von fossilem Gas als EnergietrĂ€ger ein. /2 lobbymap.org/company/UniperâŠ
Beispiel 1: #Uniper lobbyierte in BrĂŒssel fĂŒr die Aufnahme von Wasserstoff auf Erdgasbasis in die EU-Wasserstoffstrategie â gegen den Widerstand von UmweltverbĂ€nden, die sich fĂŒr Wasserstoff aus Erneuerbaren Energien einsetzen. /3 politico.eu/wp-content/uplâŠ
Das neue #Lobbyfacts ist ein wegweisendes Online-Datenportal, um die Lobbyszene in BrĂŒssel zu erforschen. Die Daten aus dem EU-Transparenzregister filtern, sortieren und ihn einen Sinn geben, das geht mit Lobbyfacts. @corporateeurope (1/7)
Beispiele: In sieben Jahren haben die Unternehmen in BrĂŒssel bei ihren Lobbyausgaben nochmal krĂ€ftig zugelegt. 1/3 mehr als noch 2015 geben die 50 Unternehmen mit dem gröĂten Lobbybudget aus - zusammengerechnet eine Summe von 120 Mio. Euro. #LobbyFacts@corporateeurope (2/7)
Dabei hat âBig Techâ âBig Oil and Gasâ in den Top 10 verdrĂ€ngt. Angesichts dessen, was auf der politischen Agenda steht â Energiekrise, Green Deal usw. - kann das aber nĂ€chstes Jahr schon wieder anders aussehen. #LobbyFacts@corporateeurope (3/7) corporateeurope.org/en/2022/09/ranâŠ
Der Umfang war riesig: 160 Projekte ĂŒbernahm #McKinsey fĂŒr #Gazprom und kassierte ĂŒber 50 Mio. Euro! Es ging auch um #Lobbyarbeit. McKinsey war TĂŒröffner an die Spitze des Wirtschaftsministeriums, und empfahl, Gerhard #Schröder in #Gazprom-Gremien zu platzieren. #Lobbyismus (2/5)
Absolute Geheimhaltung wurde vereinbart. Das ist problematisch, weil #McKinsey in energiepolitischen Debatten mitmischte, z.B. mit einem âobjektiven #Energiewende-Index, der die âWichtigkeit von Erdgas als flexible BrĂŒckenlösungâ betonte. (3/5)
Der Fund von ĂŒber 200.000⏠in einem SchlieĂfach des Ex-#SPD -Politikers und Lobbyisten Johannes #Kahrs schlĂ€gt derzeit hohe Wellen. Steht das Geld in einem Zusammenhang mit der Hamburger #CumEx -AffĂ€re? Das wissen wir derzeit nicht â was wir wissen hier im Thread. đ 1/16
Die Hamburger #WarburgBank hatte durch betrĂŒgerische CumEx-GeschĂ€fte 45 Mio ⏠verdient, die sie laut Entscheid der Finanzbehörde zurĂŒckzahlen sollte. Dann jedoch verzichtete plötzlich der Hamburger Fiskus auf die RĂŒckzahlung - offenbar aufgrund von #Lobby-Interventionen. 2/16
Kahrs wiederum fiel schon öfters im Lobby-Zusammenhang auf: So erhielt sein SPD-Kreisverband (Hamburg Mitte) gestĂŒckelte GroĂspenden der RĂŒstungskonzerne Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann. Kahrs finanzierte damit aufwendige WahlkampfmaĂnahmen. 3/16 lobbypedia.de/wiki/Johannes_âŠ