Thread by @blaulichtzecke

In der Tat bedrückendes, für mich als "Landretterin" jedoch völlig realistisches Ausgangsszenario... allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt. Ich frage mich, worauf der Clip letztlich hinaus will.
Wenn ich mich in die Rolle der NFS auf 1/7

https://twitter.com/DrMThuene/status/1663612428595130369

dem 1/83/1 versetze, zeigt sich folgendes Bild: RTH nicht verfügbar, nächstes freies bodengebundenes ärztlich besetztes Rettungsmittel braucht ewig. Wir sind am Arxch der Heide, im Umkreis von 30km 3 Grund- und Regelversorger ( hier als Zielklinik 2/7

nicht geeignet ), nächste Maximalversorger >30, bzw >50km entfernt. Mein Kollege ist ein 19-jähriger RS mit 3(!) Monaten Ausbildung und 0,5a Berufserfahrung, dem ich nicht vorwerfen kann und will, dass er mit diesem Einsatz völlig überfordert ist. 3/7

Das ist meine Arbeitsrealität.
Und nun "sitze" ich da mit einem Polytrauma. Bleibe ich da wirklich fast eine Stunde sitzen und warte auf den/die NÄin? Ganz sicher nicht. Ich versorge den Patienten so weit wie möglich und fahre zügig den nächsten Maximalversorger an, 4/7

wenn erforderlich "auf Krawall", d.h. per Zwangszuweisung.
Also, was brauche ich wirklich? Mehr ärztlich besetzte Rettungsmittel ( RTH o NEF )? Nein. Was ich wirklich brauche, sind gut ausgebildete Kolleg*innen, auf die ich mich auch in solchen Szenarien verlassen kann. 5/7

Und die "kleinen Häuser" in der Nähe, die uns und den Maximalversorgern viel Arbeit und Druck abnehmen, denn die weitaus meisten Notfallpatient*innen sind eben nicht akut lebensbedrohlich verletzt oder erkrankt.
Beides kostet Geld und ist politisch nicht gewollt. 6/7

Ja, #MedizinBrennt wirklich. Solange wirtschaftliche Erwägungen maßgeblich sind, wird sich das auch nicht zum Positiven wenden. 7/7