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Jun 10, 2023 9 tweets 6 min read Read on X
Milde #SARSCoV2-Infektion führt zu lang anhaltender Mikrobiota-Instabilität

Bereits in mehreren Studien wurde eine gestörte Darmmikrobiota bei schweren #COVID19-Verläufen beobachtet. Hier wurden die Auswirkungen einer leichten #Corona-Infektion auf die Darmmikrobiota untersucht. Image
Die SARS-CoV-2-Fälle wiesen im Vergleich zu den Kontrollen eine deutlich weniger stabile Darmmikrobiota auf. Diese Ergebnisse wurden im Mausmodell bestätigt und erweitert. Alle getesteten SARS-CoV-2-Varianten führten zu einer signifikanten Störung der Darmmikrobiota von Mäusen, Image
einschließlich USA-WA1/2020 (die in den USA entdeckte Originalvariante), Delta und #Omicron. Trotz der am wenigsten schweren Symptome destabilisierte die Omicron-Variante die Darmmikrobiota und führte zu einer signifikanten Verarmung von Akkermansia muciniphila, was für den Image
Erhalt der Darmbarriere wesentlich und auch bei verschiedenen Erkrankungen eine wichtige Rolle zu spielen scheint. Beispielsweise wurden bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn, Übergewicht oder Stoffwechselstörungen Image
(z.B. Typ-2-Diabetes), bzw. dem metabolischen Syndrom eine geringere Anzahl von dem Bakterium angefunden als bei Gesunden.
Vermutlich führt die geringere Anzahl des Keimes zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmbarriere, wodurch vermehrt Entzündungsfaktoren, wie ImageImage
Lipopolysaccharide (LPS), ins Blutplasma gelangen können. Auch bei Kindern mit Asthma wurden weniger A. muciniphila angefunden als bei gesunden Kindern. In einer klinischen Studie konnte gezeigt werden, dass die Gabe von Akkermansia muciniphila zu einer Reduktion von ImageImage
entzündlichen Reaktionen sowie einer Verbesserung von Leberfunktionsstörungen führte. Zusammengenommen deuten diese Daten darauf hin, dass das menschliche Darmmikrobiom Monate nach der Infektion mit SARS-CoV-2 destabilisiert werden kann. Die Auswirkungen der Omicron-Variante
zeigen, dass SARS-CoV-2 trotz der fortschreitenden Evolution seine Fähigkeit, die Darmschleimhaut zu stören, behalten hat. Diese Veränderungen der Darmmikrobiota sind unabhängig vom Schweregrad der Erkrankung. Die langfristigen Auswirkungen einer SARS-CoV-2-Infektion auf unsere ImageImage
Gesundheit und die Gesundheit der Darmmikrobiota muss vor dem Hintergrund der Ergebnisse dieser Studie weiter untersucht werden.

journals.asm.org/doi/10.1128/mb…

#LongCovid #MECFS #COVID19 #Coronavirus #SARSCoV2 #CovidIsNotOver #CleanAir #MaskUp #ImpfenSchuetzt

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Neue Erkenntnisse über die langfristigen Auswirkungen von COVID-19 auf das Immunsystem älterer Menschen“

„COVID-19 könnte bei älteren Menschen einen langen immunologischen Schatten werfen, wobei die in dieser Studie aufgezeigte persistierende Apoptose peripherer mononukleärer … Vergleich der frühen und späten Apoptose in PBMCs. Dieses Balkendiagramm präsentiert eine professionelle Analyse der prozentualen Anteile früher und später Apoptose in peripheren mononukleären Blutzellen (PBMCs) von älteren Personen, die sich von COVID-19 erholt haben, und ihren altersentsprechenden Kontrollpersonen. Die Ergebnisse zeigen einen signifikant höheren Anteil sowohl früh als auch spät apoptotischer Zellen in der Post-COVID-Gruppe älterer Menschen im Vergleich zu den Kontrollpersonen, was die Auswirkungen einer früheren SARS-CoV-2-Infektion auf apoptotische Prozesse verdeutlicht....
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In den letzten Tagen gab es einige Medienberichte über die Präsentation von Forschungsergebnissen des MD Anderson Cancer Center der University of Texas auf der … The Mechanism of Covid mRNA Vaccines in Cancer  Source: https://erictopol.substack.com/p/how-mrna-vaccines-can-help-fight
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Heute wurden die detaillierten Ergebnisse in Nature @Nature veröffentlicht.
Eric Topol geht auf drei wichtige Punkte der Studie ein: (1) eine gründliche Analyse des Mechanismus, (2) die
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Die Studienautoren vergleichen Beobachtungen der immunologischen Auswirkungen von COVID-19- und HIV-Infektionen und stellen sie gegenüber.

Highlights

➡️ HIV/AIDS und COVID-19 sind vermeidbare Infektionskrankheiten mit chronischen systemischen Auswirkungen, einschließlich Figure 1 A diagram illustrating the immunopathological mechanisms in HIV-1 infection. Created with BioRender. BioRender.com.
Funktionsstörungen des Immunsystems.
➡️ Chronische Entzündungen, Immunschwäche und beschleunigte biologische Alterung sind gemeinsame Kennzeichen von HIV/AIDS und Long COVID/PASC.
➡️ Sowohl HIV-1 als auch SARS-CoV-2 persistieren in Gewebereservoirs und tragen zu chronischer Highlights • HIV/AIDS and COVID-19 are preventable infectious diseases with chronic systemic impacts including immune system dysfunction. • Chronic inflammation, immune exhaustion, and accelerated biological aging are shared hallmarks of HIVI/AIDS and Long COVID/PASC. • Tissue reservoir persistence drives long-term damage in both HIV and SARS-CoV-2. SARS-CoV-2 mirrors HIV-1 in its ability to evade immune defenses and cause chronic infection. • SARS-CoV-2-associated neurological disorders (SAND) parallel HIV-associated neurological disorders (HAND). • Both pandemics exhibit failures in globa...
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Kinder stellen aufgrund ihrer noch nicht abgeschlossenen neurologischen Entwicklung eine besonders gefährdete Gruppe für die Langzeitfolgen von COVID-19 dar. Ziel dieser Studie war es, … Analyserahmen dieser Studie. (A) MRT-Daten wurden mittels hochauflösender T1-gewichteter Bildgebung erfasst; (B) VBM- und SBM-Pipelines wurden angewendet, um kortikales Volumen, Dicke und Sulkustiefe zu extrahieren; (C) SCNs wurden basierend auf interregionalen Korrelationen morphometrischer Merkmale konstruiert, gefolgt von einer graphentheoretischen Analyse der Netzwerktopologie; (D) Gruppenmetriken wurden mittels graphentheoretischer Analyse verglichen.
vorübergehende und anhaltende strukturelle Veränderungen bei Kindern, die sich von der Infektion erholen zu identifizieren und Unterschiede in der Gehirnmorphologie und Netzwerkorganisation im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen gleichen Alters und Geschlechts zu untersuchen. VBM-Analyse zeigt signifikante kortikale Volumenreduktionen bei Kindern nach einer COVID-19-Infektion. (A-C) Gelb hervorgehobene Bereiche zeigen signifikante Volumenreduktionen im linken mittleren cingulären Cortex (A), linken postzentralen Gyrus (B) und rechten anterioren cingulären Cortex (C) an (p < 0,05, FDR-korrigiert). Rechtes Feld: Violinendiagramme zeigen die Verteilung des kortikalen Volumens vor und nach der Behandlung für jede Region.
Im Rahmen dieser MRT-Studie wurde eine retrospektive Kohorte von 26 Kindern im Alter von 8–12 Jahren mit bestätigter COVID-19-Erkrankung mit 26 gesunden Kontrollpersonen verglichen.
Kinder, die sich von einer COVID-19-Infektion erholen, weisen im Vergleich zu gesunden VBM-Analyse zeigt Unterschiede im kortikalen Volumen zwischen der Post-COVID-19-Versuchsgruppe und gesunden Kontrollpersonen. (A–D) Gelb hervorgehobene Bereiche zeigen signifikante Reduktionen des kortikalen Volumens im rechten oberen Frontalgyrus (medial) (A), linken Hippocampus (B), linken oberen Temporalgyrus (C) und rechten anterioren cingulären Cortex (D) ( p  < 0,05, FDR-korrigiert). Rechtes Feld: Violinendiagramme zeigen die Verteilung des kortikalen Volumens für jede Region über die Versuchs- und Kontrollgruppen hinweg.
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