Lieber Herr Gauck, haben Sie sich nur einmal mit den Gastarbeitern der ersten Stunde beschäftigt? Die haben fast nur gearbeitet, hatten keinen Deutschkurs oder ähnliches und sind in unterbezahlten Dienstleistungsjobs hängen geblieben, auf die viele Einheimische kein Bock hatten.
Zu diesen Jobs zählen: Reinigungskraft, Müllmann... Gute Sprachkenntnisse sind da nicht wirklich notwendig.
Wenn wir auf die allgemeinen Strukturen blicken, wird es noch bunter:
Allein in Bremen wurden fast ALLEN türkischstämmigen Leuten eine Wohnung in Woltmershausen zugeteilt
Wenn wir auf die allgemeinen Strukturen blicken, wird es noch bunter:
Allein in Bremen wurden fast ALLEN türkischstämmigen Leuten eine Wohnung in Woltmershausen zugeteilt
Schnell lebten dort fast NUR Türken. Für andere Stadtteile waren Türken nicht gut genug. Meine Eltern sind dann in den 80ern das Wagnis eingegangen und sind in den Stadtteil Neue Vahr Nord gezogen. Zu jenem Zeitpunkt war unsere Familie die ersten türkischen Nachbarn dort.
Dies bekam meine Familie auch zu spüren. Es wurde eine Petition initiiert, damit wir wieder wegziehen. Bald schon haben unsere Nachbarn gemerkt, dass wir gar nicht so scheiße sind.
Also bitte ich Sie inständig, nicht mit der Generation Politik zu machen, die ein Exempel für misslungene Integrationsversuche, von Seiten der Politik, ist. Noch bis spät in die 90er betrachtete der Bundekanzler Menschen wie mich (hier geboren und aufgewachsen) als Gäste.
Dies ist nur ein Beispiel. Ich könnte auch erzählen, wie ich dank meiner Haarfarbe in den Deutsch-Förderunterricht geschickt wurde - mit den Flüchtlingskindern. Nur weil ich schwarze Haare hatte. Eingeschult wurde ich mit 5 (!!!) Jahren.
Aber diese Geschichte würde das Fass zum Überlaufen bringen.
