Thread by @chipsfisch

Heute in der Schule mit der Mama eines Klassenkameraden unterhalten. Sie erzählte von der Freundin ihres großen Sohns, 15, die abends beim Fernsehen ermordet wurde. Mit ihrer gesamten Familie. Erstochen, alle...
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Umgebracht und grauenhaft verstümmelt. Ihr Sohn hatte sich nicht von seiner Liebe verabschiedet. Er hatte nur gesagt: bis morgen. Da kommen wir nach, dann sehen wir uns wieder. Er freute sich schon, wie der Rest seiner Familie.
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Die Mutter musste ihre Erzählung unterbrechen, weil sie ein paar Tränen wegwischen musste. Ich nickte mitfühlend. Dann erzählte sie von ihren Nachbarn, Freunden, Bekannten (als Lehrerin kannte sie viele Menschen), die ebenfalls in dieser Nacht umkamen.
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Davon, wie sie, ihr Mann und ihre Söhne eigentlich auch in dieser Nacht zuhause hätten sein wollen. In der Nacht, als der IS nach Kobane zurückkam. Sie hatten in der Türkei gewartet, als Kurden hier wie dort unerwünscht,
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voller Hoffnung, ihr zerstörtes Zuhause wieder aufzubauen. "Wir wollten in Zelten wohnen, egal. Unser Haus, unsere Freunde, unsere Arbeit - wir wollten das wieder herrichten." Es war schön vorher schwer gewesen in Kobane, ständig
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fielen Bomben auf die Stadt, schlugen Raketen ein. Assad, Amerikaner, Russen, IS, die einen so tödlich wie die anderen.
Jetzt sind sie hier, die Menschen hier seien gut, hier könnten sie vielleicht in Frieden leben,
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und ich dachte an Afd und Seehofer und schwieg und nickte. Freute mich, hier geboren zu sein. Dachte an brennende Häuser, gröhlende Menschen. Kreuze in Behörden, Genderisierung und kämpfende Kurdinnen. Sagte nichts, weil ich nicht wusste, was.
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Dann gingen wir wieder rein in die Schulküche, Obst und Gemüse schneiden für die große Pause. Den Kindern zusehen, wie sie begeistert das Buffet stürmten, hungrig vom Sportfest im Pausenhof. Ihr Sohn, mein Sohn und 200 weitere Kinder.
#Weltflüchtlingstag
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