Viele Fragen ja, warum Kurz nichts zu Herrn Schrott sagt. Ich habe dazu eine These. Es geht ums Überleben.
In den vergangenen Jahren haben sich die ÖVP und ihre Teile (mit Ausnahme NÖ) immer stärker zu Haifischbecken entwickelt. Wer einen Fehler gemacht hat, verwundbar war, den haben Parteifreunde zerfleischt.
Der Effekt war die Wildwest-jeder-gegen-jeden-Atmosphäre, die seit Molterer jeden Chef (und viel mehr Funktionäre auf den unteren Ebenen) zwischen Bünden, Ländern und Selbstdarstellern aufgerieben hat.
Kurz und seine JVP-Runde hat erkannt, wie man in diesem fressen-und-gefressen-werden-Ökosystem überlebt: indem man einen Schwarm bildet.
Ihr kennt diese vielen kleinen Fische, die so synchon schwimmen, dass sie wie ein großer ausschauen und dadurch Räuber abschrecken? Das ist das Erfolgsrezept, warum inzwischen überall in Partei und Republik JVPler an den Hebeln sitzen.
Die Methode heißt: Geschlossenheit. Zumindest nach außen kritisieren die einander nicht, fallen einander nicht in den Rücken.
Würde Kurz Schrott jetzt offen attackieren, würde das aus ihrer Sicht die Tore zur alten ÖVP aufstoßen.
Würde Kurz Schrott jetzt offen attackieren, würde das aus ihrer Sicht die Tore zur alten ÖVP aufstoßen.
Wenn Schrott – unvermeidlich, glaube ich – zurücktritt, wird es so ausschauen, als ob es seine eigene Entscheidung gewesen wäre, ohne jeden – sichtbaren – Druck von Kurz.
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