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Seit Jahren untersuche ich die US-Rechte: lese ihre Texte, analysiere polit. Entscheidungen, untersuche ihre Biographien - was man halt so macht. Ein Muster begegnet mir ständig: Die permanente Selbst-Viktimisierung, die im krassen Konstrast zur polit. und ökon. Macht steht. 1/
Eve Fairbanks beschreibt nun in einem exzellenten Artikel in der #WashingtonPost, wie weit diese spezifisch konservative Opfer-Rhetorik zurückreicht und wie sie im Antebellum South verwendet wurde, um Sklaverei zu verteidigen. washingtonpost.com/outlook/2019/0… 2/
Denn die Südstaatler sprachen nicht etwa von #slavery: "they anointed themselves the defenders of reason, free speech and civility." Als die wahren Verteidiger von Minderheitenrechten und Freiheit (der Sklavenhalter, wohlgemerkt.) 3/
Sie seien diejenigen, die nun von Gegnern der Sklaverei isoliert, angefeindet, in die Ecke gedrängt und provoziert (!) würden. "Antebellum reasoning" wird das genannt und interessant ist, wie wirkmächtig dieses Narrativ war - und ist. 4/
Es waren und sind die Institutionen, die von den Rechten oft am heftigsten kritisiert werden, denen es scheinbar besonders schwerfällt, sich diesem Narrativ zu entziehen: Leitmedien, Universitäten, liberale/progressive Parteien. 5/
Fairbanks dazu: "Media outlets and college campuses now go to extraordinary lengths to prove their 'balance' and tolerance, bending over backward to give platforms to right-wing writers and speakers who already have huge exposure." (Looking at you, #Zeit!) 6/
Anstatt also diese Selbstviktimisierung zu reproduzieren, gilt es, sie zu prüfen und in ein Verhältnis zur tatsächlichen polit., ökon. und medialen(!) Macht derjenigen zu stellen, die sie für sich in Anspruch nehmen. 7/
