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So ein Shitstürmchen ist eigentlich gar nicht so schlimm, er ist auch sehr aufschlussreich. Da entlarven sich eine ganze Menge Leute. Und was da hervorbricht, ist übel. Man muss sich das ansehen. Die sozialistische Seite ist niederträchtiger und einfältiger, als ich dachte.
Natürlich gab es Gewaltphantasien:
Und Verwünschungen:
Und den drängenden Wunsch, den Opponenten mundtot zu machen:
Krude Unterstellungen bis hin zur Unterstellung von Tötungsabsichten:
Auch Flashbacks in Stalins Zeiten waren dabei:
Manche würden am liebsten die Jakobiner reaktivieren und Guillotinen aufstellen lassen für Menschen mit anderer Meinung als ihrer eigener:
Hier beißt sich die Katze in den Schwanz – Wahlrechtsentzug soll verfassungsfeindlich sein, weswegen mir das Wahlrecht entzogen werden soll. Ähm ...
Die Meinungsfreiheit steht bei Linken natürlich nicht hoch im Kurs, das war zu erwarten:
Manche verwechseln den Verfassungsschutz mit der Gestapo bzw der Stasi und würden mich wohl am liebsten abholen lassen:
Ihre Gewaltphantasien sind oft sehr kreativ:
Stalin steht hoch im Kurs, die Staatsfeinde heißen heute aber „Boomer“:
Manche kriegen sich gar nicht mehr ein. Was hier drastisch durchbricht, ist natürlich die letzte Patrone: Die Nazikeule.
Sehr beliebt ist heutzutage das Schimpfwort „Demokratiefeind“ – vermutlich aus dem Bundestag aufgeschnappt:
Hier gingen die rhetorischen Mittel frühzeitig aus:
Die Pathologisierung politischer Gegner hat eine lange Tradition in Deutschland:
Der Herr Kühnert fordert übrigens Gleichheit IM Gesetz statt nur VOR dem Gesetz. Haben Sie‘s gewusst? Aber nachdem er sich eingeschaltet hatte, war der Mob erst so richtig enthemmt ...
Der regressive Sprung in dunkle Zeiten gelingt mühelos, wenn man ihn mangels Argumenten nötig hat:
Manche wollen nicht so richtig beleidigen, das ist ihnen schon ein wenig peinlich, da nehmen sie was Kleines und verkleiden es ganz schlau in eine Frage:
Haltlose Drohungen gehören natürlich zum Geschäft:
An gut gemeinten, aber unpraktikablen Vorschlägen mangelte es nicht:
Andere fühlten sich angeregt, selbst über Wahlrechtsänderungen nachzudenken. Das F-Wort rutscht da halt mal raus ...
Ein schöner Nebeneffekt: Alte Bekannte meldeten sich auch wieder zu Wort, sogar alliterierend:
Der konstruktive Vorwurf, ich sei ein Faschist, ausgerechnet ich, war die am häufigsten gebrauchte Verbalinjurie. Interessant:
Faschofaschofascho ... einenfixe Idee offenbar. Dabei wissen die meisten offensichtlich gar nicht, was das eigentlich bedeutet:
An die übliche Nazikeule ist man ja schon gewöhnt:
Der gleiche, der mich Brauner nannte, verortete mich plötzlich in der Mitte. Das war ja nicht falsch, aber als dann das mit dem Verfassungsfeind kam, hatte er mich verloren:
Fäkale Sprache ist sooo Deutsch:
Also die Staatssicherheit hätte die Frage glatt mit ja beantwortet:
Das fröhliche Strohmann-Bauen zog sich durch den ganzen Tag. Dabei wurden die Strohmänner immer kreativer. Naja, die Boshaftigkeit spiegelte sich halt doch ein wenig in den Projektionen:
Als es um die eigene Argumentationsflaute ging, sprudelten plötzlich wieder die Argumente, um „nichts kluges“ zu rechtfertigen:
Zu abenteuerlichen Robinsonaden fühlte sich mancher ermuntert:
Schade, dass völlig Unbeteiligte hineingezogen wurden. Das mit dem Klassismus ist übrigens der neueste Schrei:
Das Verwünschen hilft womöglich, wenn sonst nichts mehr hilft. Ich befürchte ja immer, dass sich solche Wünsche unbewusst gegen den Wünscher selbst richten und wünsche dem Mann daher alles Gute:
Die Zensur hat seine willigen Anhänger, das kann man Maas nicht absprechen:
Das Moralisieren war ein stetiges Grundthema, das sich häufig so in den Vordergrund spielte:
Natürlich meldeten sich die Meldemuschis die Finger wund, aber Twitter hielt bislang tapfer stand:
Was ich bei diesem ganzen intellektuellen Trauerspiel sehr vermisst habe: Gute Argumente. Fundierte Gegenpositionen. Intelligente Fragen.

Die kamen nur vereinzelt, aber interessanterweise aus dem liberalen Lager! Mein Vorschlag ist nämlich durchaus angreif- und diskutierbar.
Mein Fazit: Die deutsche Linke ist inhaltlich und intellektuell ein Trümmerhaufen. Die benehmen sich unter aller Würde und haben geistig nichts zu bieten. Carlo Schmid, Herbert Wehner und Helmut Schmidt würden weinen. Die politische Linke gehört dringend entmachtet.
eot
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