Mein Kommentar zur Idee, die zweite Dosis der #Impfung gegen #covid19 um bis zu 3 Monate zu verzögern, um möglichst viele Leute schnell einmal zu impfen. Mein Einwand ist, dass man nicht weiß, ob das überhaupt hilft.
Es gibt aber noch andere Probleme. 1/7 spektrum.de/kolumne/soll-m…
zum einen besteht die Möglichkeit, dass die erste Impfung nur eine schwache Immunität erzeugt, die das Virus nicht stoppt, aber genug Selektiondruck ausübt, dass gegen die Impfung resistente Viren entstehen. Das ist aber aus meiner Sicht nicht allzu wahrscheinlich. 2/7
Man müsste einen solchen Effekt auch bei anderen nur teilweise wirksamen Impfungen sehen, z.B. gegen Grippe. Das sieht man aber nicht, was eher gegen das Szenario spricht. 3/7 ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/P…
Viel problematischer ist, dass die Immunität nach der ersten Dosis vermutlich schwächer und kurzlebiger ist. Erstens könnte das einfach den Vorteil durch mehr Geimpfte zunichte machen, einfach weil weniger der Geimpften geschützt sind. 4/7
Zweitens würden viel weniger Leute dann die zweite Impfung bekommen. Bei solchen zweifach-Impfungen geht ohnehin ein beträchtlicher Teil der Leute nicht zum zweiten Termin. Ich hab z.B. den damals noch empfohlenen Booster der Gelbfieber-Impfung schlicht vergessen. 5/7
Je größer der Zeitraum zwischen erster und zweiter Impfung, desto weniger Leute nehmen den Booster. Außerdem ist in 3 Monaten der Winter vorbei, die Fallzahlen werden runtergehen. Wer im März die Erste Impfdosis bekommt, wird sich im Mai fragen: Wozu noch die zweite? 6/7
Zumal die Impfung dem Vernehmen nach nicht angenehm ist. Wenn wir den Zeitraum zwischen erster und zweiter Dosis vergrößern, stehen wir im Herbst mit einem Haufen Leuten da, die den Booster nicht bekommen haben. Und ob der Schutz der ersten Dosis dann noch wirkt, ist unklar. 7/7
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OK, hier ist ein Paper, laut dem das Erbgut des Sars-CoV-2 #coronavirus ins menschliche Genom integriert werden kann. Ich bin sehr skeptisch, ob die Behauptung einer näheren Überprüfung standhält.
Kurzer Thread. biorxiv.org/content/10.110…
Laut Veröffentlichung ist dafür die Reverse Transkriptase von LINE-1 verantwortlich. LINE-1 ist ein transponierbares Element, das mit Hilfe eines in ihm codierten Enzyms mit Reverse-Transkriptase-Fähigkeit an anderen Orten des Chromosoms wieder eingebaut werden kann.
Die Vermutung ist anscheinend, dass dieses Enzym von LINE-1 sich das Virusgenom reift und einbaut. Diese These basiert darauf, dass die Gruppe in anderen publizierten Daten infizierter Zellen gemischte RNA aus viralen und menschlichen Teilen gefunden hat.
Grundsätzlich bestehen die Impfstoffe aus einer chemisch modifizierten mRNA einerseits und einer Hülle aus fettähnlichen Stoffen andererseits.
(Adenovirus-Vakzinen enthalten veränderte virale DNA, keine RNA)
Erste Frage, die nu viele stellen: RNA ist ja irgendwas mit Genen. Wird da also was ins Erbgut eingebaut? Die kurze Antwort ist nein. Information fließt von der DNA zur RNA, nicht in die andere Richtung.
Die längere Antwort ist immer noch nein, aber etwas komplizierter.
Es gibt eine Möglichkeit, wie RNA-Sequenzen in DNA übersetzt werden können. Man braucht dazu das Enzym Reverse Transkriptase, das in bestimmten Viren vorkommt, den Retroviren. Wenn man mit einem Retrovirus infiziert ist, kann also theoretisch Information von RNA zu DNA fließen.
Vor ner Weile hatte ich meine Vermutung aufgeschrieben, warum die #covid19-Zahlen bei uns ausgerechnet ab Anfang Oktober plötzlich viel stärker gestiegen sind.
Jetzt ist die Kurve wieder nach unten abgebogen, und zwar zu früh für einen Lockdown-Effekt. Warum? Ein Thread.
Zuerst mal ein Disclaimer: Das ist alles ziemlich spekulativ und auch nur zum Teil durch Daten und Beobachtungen gedeckt. Für Diskussionen über bestimmte Maßnahmen oder Vorhersagen zukünftiger Entwicklungen ist das nicht geeignet.
Meine These zum Anstieg war, dass die Fallzahlen empfindlich auf eine Verhaltensänderung reagiert haben, als es Mitte September kühler wurde. Hintergrund war meine Vermutung, dass die Zahl der Kontakte im Sommer wieder aufs Normale angestiegen war. scilogs.spektrum.de/fischblog/waru…
Zuerst einmal sind die Einschätzungen der Gefahr durch die Mutationen rein theoretische Überlegungen. Die tatsächlichen Auswirkungen solcher Veränderungen zu bestimmen, ist in der Praxis schwierig und zeitraubend. Ich denke, die Dänen handeln hier vor allem aus Vorsicht.
Das tun sie aber zu Recht, denn allein dass sich das Virus in Tierbeständen verbreitet, ist ein Problem. Zumal es, anders als in einer vergleichbaren Situation mit infizierten Nerzen im Mai, nachgewiesene Übertragungen zurück zum Menschen gibt. spektrum.de/news/welche-ro…
Weil jetzt wieder so ne Meldung rumgeht, dass das #Coronavirus auf Oberflächen Wochen und Monate überleben kann: Solche Laborstudien haben für die reale Ansteckungsgefahr keine Aussagekraft.
Die bloße Präsenz des Virus ist bestenfalls die erste Stufe eines komplexen Ereignisses.
Die Viren müssen noch von der Oberfläche auf die Hand und von der Hand auf die Schleimhäute kommen. Wie gut das funktioniert, ist unklar und natürlich auch wichtig. Außerdem könnte es einen Unterschied machen ob die Viren sanft landen oder mechanisch reingerieben werden.
Das sieht natürlich anders aus, wenn ihr die Haltestangen in der U-Bahn ableckt. Unter diesen Umständen könnte die Überlebensdauer der Viren auf Oberflächen eine etwas höhere Relevanz haben. Deswegen rate ich vom Ablecken der Oberflächen in öffentlichen Räumen grundsätzlich ab.
Die Möglichkeit, dass #covid19 negative Folgen für die männliche Fruchtbarkeit haben könnte, beruht auf dem ACE2-Rezeptor, der bei mehreren Zelltypen der Hoden auftritt. Den nutzt #sars-cov-2, um Zellen zu infizieren. medrxiv.org/content/medrxi…
Unter anderem betrifft das die Vorläuferzellen von Spermien und Unterstützerzellen, die bei der Entstehung der Spermien helfen. Laut diesem Paper erzeugen Zellen im Hoden sogar mehr ACE2 als die meisten anderen Gewebetypen. link.springer.com/article/10.100…
Außerdem weiß man ja aus der Lunge, dass #covid19 Gewebeschäden verursacht, die über die reine Zellzerstörung durch die Virusinfektion hinausgehen.
Das alles sind natürlich erstmal nur Indizien für eine mögliche Auswirkung auf die Fruchtbarkeit.