Der @Tagesspiegel hat offenbar einen Blick auf den "streng vertraulichen" Entwurf der #Stiko-Empfehlung zur Impfung von Kindern gegen SARS-CoV-2 erhaschen können.
Wobei die Risikofaktoren eng begrenzt sind. Allein Adipositas dürfte häufiger vorkommen. 2/
Offenbar teilt man in der #Stiko die Auffassung der deutschen (!) pädiatrischen Fachverbände, dass das Coronavirus für Kinder im grunde harmlos sei. Ich spare mir diesmal den Verweis auf die internationale Forschung, die dagegen in der Regel #LongCovidKids und #PIMS anführt. 3/
Falls sich die #Stiko diese Sicht (links) zu eigen macht: Die österreichische Impfkommission berücksichtigt nicht nur die Zulassungsstudie (mit der in der Tat kleinen Stichprobe), sondern auch die Erfahrungen aus bisher mehr als 600.000 Impfungen. 4/
Diese Modelle würde ich übrigens gerne sehen. Sollte es nicht einen erheblichen Unterschied machen, ob nur einige wenige oder die meisten Kinder geimpft werden? 5/
In anderen Staaten haben die zuständigen Impfkommissionen bereits die Impfung von allen Kindern (im Moment noch ab 12 Jahren) empfohlen. Ich wüsste von keinem Land, das nur die Impfung von einigen Kindern empfiehlt. Droht ein deutscher Sonderweg? 6/6
Zu befürchten ist, dass ohne #Stiko-Empfehlung viele Kinderärzte sich weigern werden zu impfen. Zudem wird das Virus verharmlost und es werden Ängste vor der Impfung geweckt. Der Schaden könnte groß sein. 7/7
Von den verstorbenen Patient:innen waren die meisten nur einfach geimpft (einige auch gar nicht), nur eine Person zweifach. Und bei einem Viertel der verstorbenen Infizierten wird die Coronainfektion nicht als primäre Todesursache angesehen. 2/
Bei der teilweise zweifach geimpften Belegschaft gab es keine schweren Verläufe. Etliche von denen waren ungeimpft, doch es scheint, dass die entweder jung oder nicht in der Patientenversorgung tätig sind. 3/
Ich habe zu allen 18 Mitgliedern der #Stiko recherchiert, ob sie sich zur Impfung von Kindern gegen Sars-CoV-2 geäußert haben.
Es gibt offenbar kein einheitliches Meinungsbild. Doch einige Mitglieder wollen womöglich Infektionen von Kindern hinnehmen. 1/ rki.de/DE/Content/Kom…
Fünf #Stiko-Mitglieder sind eher gegen eine allgemeine Impfempfehlung, zwei eher dafür, zum Rest konnte ich nichts finden.
Konsens scheint hingegen zu sein, dass für Kinder mit Risikofaktoren eine Impfempfehlung ausgesprochen werden soll. 2/
Gehe ich zunächst die Gegner durch. Der Vorsitzende der #Stiko, Thomas Mertens, leugnet #LongCovidKids und hält es - fälschlich - für möglich, dass alle Kinder, die mit einer Coronainfektion starben, nur an ihren Vorerkrankungen starben. 3/
Offene Schulen sind sicherer als geschlossene? Schreiben @Schuhsenator und @schulministerin jetzt für #HaltDieFresseBild? Natürlich nicht. Aber ich habe mal einen Blick in die "Studie" geworfen, auf die sich das #Drecksblatt bezieht. 1/
Die für den Bild-Artikel relevanten Passagen sind auf S. 10 bis S. 12. (Auf den vorherigen Seiten wird versucht nachzuweisen, dass der Anstieg der NI bei Präsenzunterricht mit Schnelltests nur auf die Verringerung der Dunkelziffer zurückzuführen sei.) 3/
Zu 1: #Hüther ist als Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (welches von Wirtschaftsverbänden getragen wird) ebenso Wissenschaftler wie Lobbyist. Doch diese Doppelrolle wird nicht transparent gemacht. Das Publikum muss ihn für einen unabhängigen Wissenschaftler halten.
Zu 2: Da gibt es einiges. Zum Beispiel behauptet #Hüther, wir wüssten nicht, wo Infektionen stattfinden, gibt dann aber vor zu wissen, dass sie vor allem in Pflegeheimen und auf keinen Fall in Büros geschähen.
Meyer-Hermann berichtet am Ende des Videos davon, dass Politiker:innen sehr wohl verstehen, was er ihnen erzählt. Die meisten sind halt doch nicht zu doof, um Prinzipien wie exponenzielles Wachstum (Mittelstufen-Mathematik) nachvollziehen zu können. Thread. 1/
Wir können also davon ausgehen, dass sie die Implikationen von Lockerungen sehr wohl begreifen. Nur der polit. Wille, uns vor dem Virus zu schützen, ist nicht vorhanden (evtl. bei Merkel, aber sie ist nicht mehr Herrin des Geschehens und kämpft keine verlorenen Schlachten). 2/
Viele tun nicht mal so, als genösse der Schutz von Leben und Gesundheit höchste Priorität. #Laschet redet von Gastronomen und dem Einzelhandel ("besonders betroffen: Modehandel und Einrichtungshäuser"), als diejenigen, die im Moment besonders litten. 3/
Erstaunlich, dass die Argumente pro #NoCovid zwar zu mehr als der Hälfte der Bevölkerung durchdringen, aber nicht zur Politik. Schon vor Ostern zeigte eine Umfrage eine Mehrheit für einen harten Lockdown.