Thread by @Fischblog

Thread: warum der aktuelle #Klimaschutz scheitert.
Wir sehen grad eins dieser bizarren Wetterphänomene, die andeuten, dass wir auf dem Weg auf einen fremden Planeten sind.
Das 1,5-Grad-Ziel könnte das noch verhindern, aber es sieht nicht gut aus.
1/11
spektrum.de/news/ueber-46-…

Hintergrund ist eine Analyse, die ein Exzellenzcluster in Hamburg vorgelegt hat, in der die gesellschaftlichen Trends betrachtet und mit dem für das 1,5-Grad-Ziel notwendigen Entwicklungen verglichen werden. Hier der Artikel von @cschrader_eu:
2/11
spektrum.de/news/1-5-grad-…

Kernaussage: »Es ist zurzeit nicht realistisch zu erwarten, dass die gesellschaftlichen Bedingungen die nötigen Veränderungen tragen.« Es darauf hinaus, dass es in den meisten wichtigen Bereichen zwar Entwicklung in die richtige Richtung gibt, aber die reichen nicht aus.
3/11

Gute Beispiele dafür sind die internationale Klimapolitik, innerstaatliche Regelungen und zwischenstaatliche Initiativen. Da gibt es eine ganze Menge teils wegweisender Vereinbarungen - die aber oft so ausgestaltet sind, dass sie wenig bringen.
4/11
spektrum.de/kolumne/klimap…

Grund zum Optimismus bieten die erfolgreichen Klimaklagen und der Divestment-Trend. Allerdings merkt das Team an, dass solche Trends nicht weit genug reichen: »Es gibt viele tausend Firmen, bei denen der Druck noch gar nicht angekommen ist« Aus dem Artikel von @cschrader_eu
5/11

Das Divestment ist übrigens ein schönes Beispiel für einen möglichen sozialen Kipppunkt. Die gibt es nämlich nicht nur beim Klima, sondern auch in der Gesellschaft: Points of no Return, ab denen bestimmte Klimaschutzmaßnahmen zum Selbstläufer werden.
6/11
pnas.org/content/117/5/…

Die schlechten Nachrichten kommen (natürlich) vom Konsum und aus der Wirtschaft, die ihn bedient. Die Menschheit verbraucht schlicht zu viel Kram und Energie, und zwar primär in den Industrieländern. Aber der Rest der Welt will auch so leben wie wir.
7/11
bbc.com/news/magazine-…

Das ist ein insgesamt eher trübes Bild für das 1,5-Grad-Ziel, kommt aber nicht überraschend. Bisherige Analysen hatten sich immer darauf konzentriert, dass das Ziel physikalisch erreichbar ist - auch um eine optimistische Message zu senden.
8/11

Das ist aber auch ein Teil des Problems. Denn die frohe Botschaft kommt ohne klare Bedingungen aus, an denen sich politische Beschlüsse messen lassen. So ist jeder faule Kompromiss immer noch irgendwie doch ein Erfolg.
9/11

Das ist die jetzige Klimapolitik: frohe Botschaften und faule Kompromisse. Eine Alternative wäre zu sagen: »Nein, die 1,5-Grad-Grenze einzuhalten, ist nicht mehr plausibel, solange nicht A, B und C passieren.« (aus diesem Paper von @Oliver_Geden)
10/11
nature.com/articles/s4156…

Die Frage ist, ob es wirklich reicht, das Messaging zu verändern. Im Moment läuft dem 1,5-Grad-Ziel und damit der Welt, wie wir sie kennen, die Zeit weg. Die Hitzewelle in Kanada ist evtl schon ein Sneakpreview unseres zukünftigen fremden Planeten.
11/11
spektrum.de/kolumne/was-is…