Die Bedeutung von Gruppennormen für unser Handeln 🧵1/5:
Wir alle haben eine „soziale Identität“ - geprägt von den verschiedenen Gruppen, in denen wir uns regelmäßig aufhalten. Diese Identität prägt gewaltig unser Verhalten!
Wenn du dich z.B. als Fussballfan, Klimaaktivist*in und Kind bürgerlicher Eltern identifizierst wirst du dich bei den jeweiligen Gruppen evtl. unterschiedlich verhalten: Vielleicht im Stadion oder bei Oma eine Bratwurst mitessen, bei Klimafreund*innen aber vegan.
Anderes Beispiel, aus der psycholog. Forschung: Wenn wir glauben, dass viele andere in unserer Stadt bereits intensiv Strom sparen, sind wir selbst eher bereit, das auch zu tun.
Das motiviert uns sogar mehr, als der Gedanke, damit die Umwelt zu schützen oder Geld zu sparen!
Das heißt auch: Wenn es z.B. in deiner Familie / deinem Freundeskreis / im Fussballstadion normal wird, (auch) leckeres veganes Essen anzubieten, werden die Leute es zu Hause eher fortsetzen.
Wenn wir soziale Normen ändern werden wir richtig wirksam!
Mehr zu sozialer Identität und kollektiver Wirksamkeit findet ihr in unserem Fachbuch „Climate Action“ im Kapitel von Immo Fritsche, Markus Barth und @GerhardReese:
Klimaschutz als kollektives Handeln.
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Wichtig ist zu unterscheiden zwischen Angst & Angststörung. Ängste gehören zu unserer psychischen Grundausstattung, sie haben eine Warn- u. Schutzfunktion in Gefährdungssituationen. Es werden dabei neurophysiologische Prozesse in Gang gesetzt um reagieren zu können. 2/7
Angst wird körpernah und als unangenehm empfunden, deshalb versuchen wir sie zu vermeiden. Gleichzeitig ist sie Entwicklungsmotor (auch von Angsttoleranz, d.h. Ängste auszuhalten): Sie hat 10000de von Menschen mobilisiert sich für das Klima einzusetzen. 3/7
Wir haben uns bislang fast ausschließlich zur #Klimakrise geäußert. Doch die aktuelle besorgniserregende Lage in der #Pandemie wollen wir nicht mehr unkommentiert lassen. Denn „#forFuture“ heißt für uns nicht nur #Klimaschutz! Ein Thread 👇
Aktuell sind wir wieder in einer Eskalation des Infektionsgeschehens und zwar so dramatisch wie noch nicht zuvor in dieser #Pandemie (steiler Anstieg der Kurve + neue Absolutrekorde + Verdoppelung #Infektionszahlen zZt alle 1-2 Wochen). Diese Entwicklung wurde prognostiziert.
Zum Zeitpunkt der Prognosen für die 4. Welle wurde seitens der politischen Entscheidungsträger*innen größtenteils abgewiegelt. Es gebe ja die Impfungen. Und man dürfe dies und das nicht nochmal wiederholen (#lockdown und so). "Im Herbst sehen wir weiter..." #Corona
Was hält uns davon ab, für #Klimagerechtigkeit aktiv zu werden und zu bleiben?
Ein Thread über die „Sieben Drachen der Untätigkeit“ - lernt sie mit uns kennen und wappnet Euch für Euren persönlichen Drachenkampf.
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Die #Umweltkrise ist komplex und mit unseren menschlichen Gehirnen schwer zu fassen. Wir vereinfachen, bleiben in bekannten Denkmustern und ziehen falsche Schlussfolgerungen.
Der 1. Drache der Untätigkeit ist unser begrenztes Denkvermögen.
Blindes Vertrauen auf noch weit von der Marktreife entfernte Technologien oder die Darstellung fossiler Brennstoffe als „Brückentechnologien“ sind Teil des 2. Drachen der Untätigkeit: Ideologien
Unsere Gesellschaft, bildlich dargestellt als Familie?
Ein gedankliches Experiment im Thread!
Wir vergleichen gesellschaftliche Strukturen mit Familienmodell. Mit Blick auf die Umweltkrise mit einer Familie mit einem gewalttätigen Vater.
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Ein gewalttätiger Vater dominiert mit seinem destruktiven Verhalten die Familie, ihre Stimmung, Regeln und Sicht auf die Welt. Er befindet sich dabei in einer Machtposition.
➡️ Symbol für unser kapitalistisches System, geprägt von dominierender neoliberaler Marktwirtschaft
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Staat und Politik stehen diesem macht- & gewaltvollen Verhalten oft hilflos gegenüber.
➡️Symbol für die Mutter einer solchen Familie: entmachtet, mit dem Täter verstrickt, leidet unter ihm und ist in der Folge oft in ihrer Erziehungsfähigkeit eingeschränkt.
Wir trauern nicht nur beim Verlust von nahen Menschen, von Heimat bei Vertreibung & Flucht, sondern auch bei den existenziellen Verlusten durch die Klimakrise. „Ecological grief“ bedeutet „eine Trauer über die Vernichtung der Ökosysteme, Tiere, liebgewonnene Orte“, A. Cunsolo.2/8
„Trauer ist Voraussetzung um mit Verlusten umgehen zu können,“ J. Küchenhoff. Trauerprozesse schmerzen, sie lösen überwältigende Gefühle aus, keiner trauert gerne. Doch Trauer zuzulassen ist notwendig, um sich lösen und zukunftsgewandt leben zu können. 3/8